Hallo ihr Lieben,
ich werde diesen Herbst mein 1. Staatsexamen für Grund- und Hauptschule in Heidelberg machen.
Da Heidelberg bekanntlich in Baden-Württemberg liegt, würde ich auch dort einen Referendariatsplaz
zugesichert bekommen.
Innerlich bin ich jedoch gespalten, ob ich das Referendariat in Baden-Württemberg oder doch lieber
in Hessen (dort wohne ich nämlich) machen sollte. Leider weiß ich nicht, wie es mit den Einstellungs-
chancen, den Seminaren und der Verbeamtung aussieht.
Ich bin mir irgendwie total unschlüssig... Vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Tipps geben, wie Ihr
es machen würdet bzw. vielleicht hat sich ja jemand von Euch schon einmal darüber Gedanken ge-
macht oder sogar für diesen Schritt entschieden!?
Ich würde mich über Eure Rückmeldung freuen!
Liebe Grüße Lena
Referendariat in Hessen
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Witzig, gerade über das Bundesland haben wir heute im Seminar gesprochen.
Meine Fachleiterin hat in Hessen ihr Ref gemacht und meinte, sie würde heutzutage überall ihr Ref machen - nur in Hessen nicht. Da wurde das Ref modularisiert und es läuft wohl leider bisher nicht rund (Infos hat sie von ihrer Schwester, die da grad drin steckt). Klar, jeder sieht Belastungen anders.
Ist nun mein Hörensagen hier.
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Ja, sowas habe ich auch schon öfter gelesen, dass man sein Referendariat besser nicht in Hessen machen sollte.
Naja, ich mache es trotzdem in Hessen - kann aber noch nicht viel dazu sagen, da ich gerade erst angefangen habe.Liebe Grüße
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Das klingt ja schon mal gar nicht gut
Hm... Aber sowas in der Art habe ich auch schon von anderen gehört.
Aber Larena, du kannst mir ja mal berichten, wie es dann bei dir so läuf.
Würde mich echt mal interessieren.
Weiterhin viel Erfolg und ich hoffe auf mehr Informationen!
Liebe Grüße Lena -
Finger weg von Hessen! Hier spinnen alle - und die Ausbildung ist das eckigste aller unrunden Räder, die wir derzeit haben (und wir haben viele von g8 über Uplus!!).
Bei mir geben sich die Refs ja nun wirklich die Klinke in die Hand, ich kriege also einiges "live" mit - und das war schon immer nicht die schönste Zeit im Leben, aber derzeit ist es unerträglich.
Nicht alle Module sind sinnvoll, und viele davon werden von Fachleitern nur angeboten, weil sie nunmal umgestellt wurden von "Ich hab seit Jahren ein Steckenpferd und das kann ich wenigstens halbwegs" auf "Ich muss Modul 12 und 13 machen und da habe ich keine Ahnung von und ich denk nicht dran mich einzuarbeiten, das wär ja noch schöner." Die geballte Unmotiviertheit vieler zwangsmodularisierter Fachleiter führt natürlich zu entsprechendem Echo bei den Referendaren. Die müssen sich alles selbst erarbeiten oder können halt nix.Dann haben die Referendare ein soganenntes "workload" - eine bestimmte Anzahl an Stunden und Modulen die sie ableisten müssen. Das wurde so pi-mal-Daumen pauschal berechnet, dummerweise ist die reale Arbeitszeit, die an diesem irgendwie verordneten workload hängt, um etwa ein Drittel höher als die Belastung der Refs in früheren Jahren - und ja, wir haben auch damals schon geschuftet wie die Idioten!
Kleine Anekdote am Rande: bei der Erstellung des workloads hatte sich das Kultusministerium anfänglich beim Addieren geirrt, so dass für die Refs bei den vorgeschriebenen Modulen und Stunden in der Schule bereits eine 50-Stunden Woche rauskam - ohne Vorbereitung oder häusliche Arbeit wohlgemerkt!! Da hat man sie dann dezent drauf hingewiesen, woraufhin das KuMi erklärte, sie würden diesen Fehler zwar einsehen, aber nicht öffentlich offiziell rückgängig machen (zu peinlich) - "man solle das im Seminar individuell handhaben". Das ist der Stand der Dinge bis heute! Ratet mal wie gut das "individuelle Handhaben" so klappt?
Richtig geraten.
Dass das Referendariat aus teils völlig unbrauchbaren Modulen besteht (Das IT-Modul z.B. besteht bei vielen Refs im Lösen des Problems "Wie rufe ich ein Word Dokument auf?" weil das das Niveau ist, auf dem sich der zum IT Modul verdonnerte Fachleiter bewegt), die alle benotet werden, führt (das ist jetzt aber eher für uns Kollegen/Mentoren wichtig) auch dazu, dass auch solche Referendare mit einigermaßen guter Punktzahl rauskommen, von denen das ganze Kollegium sagt: "Um GOTTEs Willen, bitte lass den niiiieeemals Teil des Kollegiums werden - die armen Schüler!!" Fremdprüfer verschlimmern in dem Fall die Situation, weil selbst die krassesten Nasen zwei Stunden fürs Examen so vorbereiten (lassen) können, dass sie halt in Gottes Namen mit 5 Punkten bestehen. Ein paar Monate später haben wir beim Personalrat dann deren Bewerbung vorliegen ... ... und wenn's für das Fach grad niemand anders gibt, dann müssen wir den auch nehmen!
Für die vielen, vielen guten Refs sind die oben genannten sinnlos und inhaltsfrei-Module dann nicht die Rettung, sondern eine frustrierende, massive zeitliche Belastung, die dazu führt, dass sie ihren eigentlichen Job kaum noch richtig machen können. Und das hat auch wiederum Auswirkung auf die Qualität ihres Tuns und die Zufriedenheit - im schlimmsten Falle auf die Note.
Ich könn't noch mehr Absurditäten zu dem Thema aus dem Land ohne Regierung erzählen - aber ich denke, die generelle Idee ist klar: Hessen ist nur für die, die mal testen wollen, wie viel Murks sie aushalten können ohne bekloppt zu werden oder einen Nervenzusammenbruch zu kriegen.
Ich rate zu allem, was drumrum liegt: BaWü, RLP, Hastdunichtgesehnistan - egal...
Lieber Gruß - Meike
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Hallo SpeciAL,
vor Jahren war ich in der gleichen Situation wie Du: 1. Staatsexamen in Heidelberg gemacht, Wohnort in Hessen.
Ich habe mich dann zum Ref nach Hessen beworben, bin aber nicht genommen worden, so dass ich dann doch in BaWü landete. Im Nachhinein bin ich nicht unglücklich darüber. Über's Ref in Hessen habe ich Ungünstiges gehört (siehe Meikes Beitrag), und es soll dort eher schlimmer als besser werden.Was Du für BaWü bedenken musst: Inzwischen gibt es hier den VD18, das ist ein unglaublicher Stress und eine unfaire Sparmaßnahme, die auf dem Rücken der Referendare ausgetragen wird. Ein Praxissemester hast Du sicherlich gemacht? Es ersetzt leider nicht das halbe Jahr Referendariat, das man unseren Leuten abgeknapst hat, aber wenn Du Dich darauf einstellst, dass die anderthalb Jahre Arbeit pur werden und Du von der ersten Woche an vollen Einsatz bringen musst, ist es machbar (und wenigstens auch schnell vorbei).
Viel Erfolg im Ref!
LG
Eva -
Hei ihr beiden,
das ist ja richtig nett, dass ihr eure Meinung schreibt. Ich denke, dass mir das
sehr weiterhilft. Ich hätte nie gedacht, dass die Situation in Hessen sooo
dermaßen schlimm ist... Echt krass
Ich tendiere momentan auch eher zu Baden-Württemberg, aber da weiß man
ja auch nie, was auf einen zukommt. Ich denke, dass wir (egal wie) ins kalte
Wasser geschmissen werden.
Aber trotzdem vielen lieben Dank für eure Kommentare!
Liebe Grüße LENA -
Okay, die Schulform ist falsch, aber egal. Ich hab das Ref in Bawü gerne gemacht und komme mir auch gut ausgebildet vor. Klar gibt es Sachen, die einen nerven und die man nicht unbedingt ändern kann, aber es funktioniert. VD18 hatte ich nicht, aber die, die es gemacht haben, haben auch das überlebt und von denen hatte ich einige in meiner Umgebung, weil es eben auch parallel zum VD24 angefangen hat und die dann teilweise bei uns in den Seminaren saßen
Liebe Grüße,
Dalyna
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BaWÜ würde ich nicht fürs Ref. empfehlen. Aus ganz pragmatischen Gründen:
Du kriegst erst 3 Tage vor jeder Lehrprobe gesagt, in welcher Klasse du diese haben wirst. Du kannst Dir also keine Klasse aussuchen.
Ich würde mir an Deiner Stelle etwas in RLP oder in den neuen Ländern suchen. -
Hallo blumenfreund,
wie sieht das dann aus in RLP und Umgebung? Ich habe auf Grund- und Hauptschule studiert und würde in BaWü dann auch mein Referendariat für beide Schularten machen. Müsste ich mich in RLP für eine Art entscheiden oder gibt es da auch die Möglichkeit beides zu machen?
Liebe Grüße
SpeciAL -
Ich hab das Ref in Baden-Württemberg gemacht und fands wirklich gut. Dass man die Prüfungstermine und -klassen nur sehr kurzfristig erfährt, ist zwar nicht so toll, aber was ist schon perfekt...
Allerdings musst du bedenken, dass Heidelberg eine sehr beliebte Gegend ist und die Chancen ziemlich hoch sind, dass du nicht im Seminar Mannheim landest, sondern in einer komplett anderen Gegend, z.B. schwäbische Alb. Kenne einige Fälle, denen das so ging. -
Hei hei Espera,
das mit Heidelberg, Mannheim und Umgebung war mir schon so ziemlich klar. Ich muss gestehen, dass ich eigentlich nicht so große Probleme hab etwas weiter weg zu gehen... Was soll an einer Schwäbischen Alb Schule so schlimm sein??? Wenn man nicht gerade ein Naturmuffel ist, dann müsste das ja schon machbar sein
Trotzdem danke für deine Meinung, ist immer gut zu wissen, wie die andere Sicht ist!
Liebe Grüße SpeciAL -
Hallo SpeciAL!
Das sehe ich eigentlich genauso. Man muss ja nicht im letzten Kaff wohnen, denn entgegen der weitverbreiteten Meinung gibt es auch dort Städte
Allerdings gab es in meinem Seminar einige, die ein extremes Problem damit hatten, nicht in der Großstadt gelandet zu sein und sich die ganzen anderthalb Jahre nur beschwert haben. Wollt dich also nur warnen
LG Espera -
Danke für die Information Espera!
Naja, zu viel Natur scheint anscheindend für manche einfach nicht gut zu sein. Ich könnte mich schon damit abfinden. Zudem wird es ja kein Dauerzustand sein Bin ja mal gespannt, wo ich dann letztendlich landen werde!
Liebe Grüße
SpeciAL
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