Fachrichtung "Lernhilfe" für mich am Besten? Oder überhaubt nichts?

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe hier ein paar Antworten zu meinen Fragen zu finden. Alles dreht sich um darum, ob der Beruf des Sonderpädagogen für mich das Richtige ist.


    Ich bin gelernter Bankkaufmann und mache gerade meinen Zivildienst an einer Schule für geistig behinderte Menschen, die teilsweise körperliche Behinderungen haben.


    Die Arbeit mit den Schülern macht mir Spaß, wenn auch nicht immer. Ich will ehrlich sagen bzw. zugeben, dass mir viele Dinge nicht gut gefallen. So fühle ich mich durch den beizubringenden Schulstoff nicht richtig gefordert. Ich kann den meisten Schülern kaum etwas richtig "schulstoffähnliches" beibringen. Als Außenstehender kann man sich das vielleicht nicht so gut vorstellen, aber das Lernniveau ist wirklich sehr, sehr niedrig. Man muss sich das als Außenstehender so vorstellen, dass ich mich z.B. in einigen Klassen damit beschäftige, lebenspraktische Dinge, wie Tischdecken oder verschiedenen Organisationstätigkeiten, zu planen und unter ständiger Kontrolle begleitend durchzuführen. Bei etwa den unteren Schulstufen (also in den Anfangsstufen) hat man teilsweise Schüler, die kaum oder gar nicht sprechen können und dazu noch verhaltensgestört sind. Hört sich vielleicht ein wenig "heftig" an, hoffentlich könnt Ihr das ein wenig verstehen.


    Leider weiß ich nur wenig darüber, wie es an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen zugeht. Durch Erzählungen von Lehrern habe ich entnehmen können, dass die dortigen Schüler wesentlich mehr bzw. einen ganz anderen "Schulstoff" vermittelt bekommen und vielleicht sogar ihren Hauptschulabschluss schaffen können. Da bin ich dann sehr hellhörig geworden . Dann hätte man ein klareres Ziel vor Augen und könnte auch mal ein bischen mehr den Schülern beibringen. Liege ich da falsch?


    Wie könnt Ihr das beurteilen? Denkt Ihr, dass man dort ein zufriedener und motivierter Förderlehrer werden kann? Denn so wie es jetzt ist würde die Fachrichtung "geistige Entwicklung" auf Lebenszeit nichts für mich sein.



    Ich würde nämlich gern etwas im Bereich der Sonderschulen machen wollen, weil ich das Gefühl habe, als Bankkaufmann nicht viel an der Gesellschaft ändern zu können und ich erhoffe, mit diesem Beruf auch etwas sinnvolles für andere Menschen schaffen zu können :). Ich würde es einfach motivierender finden, wenn ich lernschwachen Schülern wirklich gut erklärt Schulstoff beibringen könnte. Vielleicht ist man dann ja auch mit außenstehenden Unternehmen in Kontakt, um ein Praktikum für den ein oder anderen Schüler zu organisieren oder dabei zu helfen, den Hauptschulabschluss herbeizuführen .. oder nicht?



    Bitte schreibt mir doch mal. Wie sieht das bei Euch aus? Könnt Ihr meine Gedanken ein wenig verstehen?


    Oder stell ich mir den Unterschied zwischen diesen Fachrichtungen ganz falsch vor?


    Grüße und vielen Dank für Eure Antworten,
    Frank

  • Ich würde Dir raten, ein Praktikum an einer Förderschule zu machen.


    Du vermittelst da zwar mehr Stoff, leider sind dort aber die Verhaltensauffälligkeiten mehr im Vordergrund. Das ist auch nicht jedermann Sache. Ich könnte das nicht, ich komme aus dem Geistigbehindertenbereich.


    Einfach mal probieren durch Erfahrungen, bevor Du das lange Studium beginnst.

  • Hallo!


    :evil:"Dann hätte man ein klareres Ziel vor Augen und könnte auch mal ein bischen mehr den Schülern beibringen" :evil:


    Ich arbeite an einer Schule für Geistigbehinderte in der Unterstufe. Bei meiner Arbeit habe ich immer ein klares Ziel vor Augen und bringe meinen Schülern meiner Ansicht nach eine Menge bei. Eben anders, als das an einer Regelschule üblich ist.


    Ich stimme meinem Vorredner zu, der dir ein Praktikum vorschlägt. Da ich ebenfalls Pädagogik der Lernförderung (das ist in BaWü das, was du meinst) studiert habe befürchte ich, dass die "Verhaltensstörungen" in diesem Bereich ebenfalls nicht so ganz nach deinem Geschmack sein werden... Allerdings ist richtig, dass man an einer Förderschule den Hauptschulabschluss machen kann - hängt aber auch vom jeweiligen Schulprofil ab! Dennoch: HS-Abschluss kann kein grundsätzliches Ziel der FöS sein und du wirst auch dort mit schwachen Schülern zu tun haben, die deinem wirklich gut erklärten Schulstoff nicht folgen werden und dir einiges an Geduld abverlangen.



    Wieso kein Lehramt an einer Regelschule? Auch da kannst du was für die Gesellschaft tun.


    Gruß und viel Erfolg bei der Berufsfindung,
    Andi

  • Hallo,


    also erstmal vielen Dank für alle Antworten.


    Das mit dem Praktikum ist natürlich eine sehr gute Idee.
    Ich würde gern besonders schwachen Schülern helfen wollen, da ich der Auffassung bin, dass man nicht nur die Eliteschüler (sprich Gymnasium ..) fördern sollte. Ich für meinen Teil habe im Rückblich auf die Schulzeit einige Lehrkräfte gehabt, die mir gezeigt haben, wie schlecht man Schulstoff vermittteln kann.
    Angenommen ich würde mich u.a. für die Fachrichtung


    - Mathematik


    entscheiden.


    Welche Anforderungen werden eigentlich in dieser Fachrichtungen innerhalb des Studiums gestellt?
    Wird im Bereich Mathematik z.B. Differentialrechnung behandelt oder welche Themen würde mich dort erwarten?


    Oder geht es dort vornehmlich um die Sache, wie man den Stoff vermittelt? Würde mich mal interessieren, welche Lernhinhalte im Bereich Mathematik im Studium auf mich zukommen würden.


    Vielen Dank für Eure Antworten,
    Frank

Werbung