Englischlehrer/innen: EIL? Error Analysis?

  • [Bitte den Beitrag eventuell verschieben, wenn die Rubrik nicht zutreffend ist].


    Ich bin gerade am Vorbereiten meiner ersten Staatsprüfung, u.a. in Didaktik und habe folgende Frage/n (ich werde in Zukunft am Gymnasium unterrichten):
    Mein Themenschwerpunkt dreht sich um EIL - Teaching English as an International Language (- oder auch nicht) und World Englishes.


    Wie geht ihr damit in Eurem Unterricht um? Wird eine Standardvariante unterrichtet (z.B. American English?) oder verschiedene Varieties? Gibt es eine Auseinandersetzung mit EIL und wenn ja, in welcher Form? Gibt es das Thema "World Englishes" und ein sich Befassen mit z.B. African English?
    Wie wird in den unteren Klassen angefangen, Englisch zu unterrichten? Immer Konzentration auf eine Standard Variety oder gibt es da auch andere Konzepte?
    Wie bewertet ihr Aufsätze, die z.B. britische und amerikanische Rechtschreibvarianten durcheinanderwerfen?
    Wie wird mit diesem Thema in Lehrplänen und Schulbüchern umgegangen? (auch: wie kann ich an Schulbücher kommen?, Welche Schulbücher verwendet ihr?).


    Ich wäre äußerst dankbar über Rückmeldungen aus der deutschen Praxis.
    Danke und Grüße von afrinzl.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich verschiebe den Beitrag mal nach "Studium Lehramt", dort ist er besser aufgehoben.


    Zum Thema:


    In der Unter- und Mittelstufe wird bei uns in NRW eigentlich eher das britische Englisch mit gelegentlichen Verweisen auf Unterschiede des amerikanischen Englisch unterrichtet. In der 8. Klasse (nach der neunjährigen Sekundarstufe) kommt normalerweise das Thema USA und damit auch automatisch der Unterschied zwischen den Varianten.


    Was die Aussprache angeht, so hängt das auch immer vom Lehrer ab. Normalerweise wäre ja "received pronunciation" die Standardvariante - also eben kein "Southern British Standard".
    Es gibt aber auch Lehrer, die amerikanisches Englisch sprechen und damit den Schülern auch indirekt vorgeben. Die Schüler sind ohnehin meist mehr vom amerikanischen Englisch beeinflusst als vom britischen.


    In den Klausuren war es einmal üblich, sich für eine Variante zu entscheiden und das ganz am Anfang auch drüberzuschreiben. Das wurde damals auch angestrichen, wenn man dann eben die beiden Varianten vermischte. Wie das heute ist, hängt erneut vom Lehrer ab.
    Da es sich m.E. allenfalls um stilistische Fehler handelt und nicht um Grammatik- oder Rechtschreibfehler im eigentlichen Sinne, streiche ich so etwas auch nicht an.
    In den Bewertungsbögen für die zentrale Prüfung in NRW und für das Zentralabitur wird das auch nicht als Kriterium vermerkt. Es obliegt hier der Lehrkraft zu entscheiden, ob man für einen "Mischmasch" Punkte abzieht.


    Gruß
    Bolzbold

  • Auf Beschluss unserer Fachkonferenz vermerken wir es am Rand, wenn Schüler Varietäten durcheinanderwerfen, werten es aber nicht als Fehler.

    • Offizieller Beitrag

    Wir machen's wie Dudel. Haben nämlich viele Schüler, die nach einem Jahr Ausland zurück kommen - aus Britain, Neuseeland, Amerika, Australien ... mit den herrlichsten Akznten. Uns freuts und es gilt die Regel "je native desto gut".

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Tausend Dank für die Antworten!
    Gibt es in den Schulbüchern denn eine explizite Behandlung der World Englishes? (ich meine jetzt in linguistischer Hinsicht).
    Welche Schulbücher werden denn überhaupt benutzt (ist das bundesländerspezifisch?)?

  • Wir handhaben das ähnlich wie oben erwähnt.
    (Und ich selber spreche auch kein British Englisch.)


    Ob das Thema World Englishes wirklich explizit (vor allem linguistisch) ausführlich behandelt wird, weiß ich so genau nicht, kann es mir aber eher weniger vorstellen.


    Ich habe gerade eine 8. Klasse und da wird halt auf unterschiedliche Schreibung zwischen American und British Englisch hingewiesen... aber im Prinzip war es das dann auch schon.


    Bei uns wird mit Green Line new unterrichtet. Aber wir haben umgestellt und der Jahrgang 5 hat jetzt das entsprechende Werk von Cornelsen (was mir persönlich besser gefällt).
    Nicht-repräsentative Umfrage in meinem Seminar ergab, dass Cornelsen häufiger benutzt wird.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Vielen tausend Dank für die bisherigen Antworten.


    Ich wäre sehr dankbar, wenn ich noch ein paar Rückmeldungen bekommen könnte, ob, und wenn ja, wie, das Thema "World Englishes" im Englischunterricht behandelt wird - v.a. in linguistischer Hinsicht.
    Wäre es im Rahmen der aktuellen Lehrpläne z.B. möglich (und wird es - falls ja - tatsächlich gemacht), eine Unterrichtseinheit zu den linguistic features der "African Englishes" zu gestalten?


    Tausend Dank von afrinzl, die gerade Schwierigkeiten hat, sich darauf richtig vorzubereiten.

  • Das ist so schnurze wie nur was. Obwohl uns die profs. an der Uni immer deutlich machten, wie wichtig die Sprechvarianten sind fragt in der Schule keiner mehr danach. Mein Eindruck: meistens wird British English vermittelt.

  • Zitat

    Original von Allesgute
    Das ist so schnurze wie nur was. Obwohl uns die profs. an der Uni immer deutlich machten, wie wichtig die Sprechvarianten sind fragt in der Schule keiner mehr danach. Mein Eindruck: meistens wird British English vermittelt.


    Wie wäre es denn mal auf das Datum zu gucken, der Thread ist fast 2 Jahre alt, wäre schlimm, wenn der TE immer noch auf eine Antwort wartet ;)

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