Seiteneinstieg vs. Referendariat

  • Hallo, ich bin neu hier :)


    Ich bin 44, Dipl.-Math und arbeite seit einigen Monaten an einer berufsbildenden Schule in NRW als Vertretungskraft im Fach Informatik. Mein Vertrag geht noch bis zum Ende des Schuljahrs. Es gefällt mir ganz gut, ich mache aber auch nur 10 Stunden.


    Nun habe ich die Möglichkeit, mich als Seiteneinsteigerin an dieser Schule zu bewerben. Ich würde dies auch mit einer reduzierten Stundenzahl machen wollen, 13 Wochenstunden plus 7 Stunden Studienseminar. Die Anerkennung meines Abschlusses als 1. Staatsexamen ist in Arbeit. Meine Chancen auf diese Stelle sind offenbar recht gut.


    Nun wurde mir gesagt, dass ich ja auch ein Referendariat machen könnte. Vorteile sind die 2 Jahre als Beamtin auf Zeit, sodass ich in der PKV bleiben könnte, die geringere Wochenstundenzahl und, das ist jedenfalls die Behauptung, nicht so viel Stress wie im Seiteneinstieg und eine gründlicherer Vorbereitung für den Job. Dafür aber auch weniger Geld als beim Seiteneinstieg und auch weniger Eigenständigkeit.


    Nun bin ich unentschlossen. Ist die Belastung eines Referendariats tatsächlich geringer als beim Seiteneinstieg mit reduzierter Wochenstundenzahl? Was sollte ich noch bei meiner Entscheidung bedenken?


    Für Gedanken und Tipps dazu wäre ich sehr dankbar


    Bella

  • Hallo Bella,


    ich habe 2004 einen Direkteinstieg in Ba-Wü gemacht.


    Meine Meinung: Ich hätte nie ein Ref gemacht, da mir die anschließende Übernahme einfach zu unsicher gewesen wäre. Außerdem spricht natürlich, wie Du ja auch schon geschrieben hattest, die bessere Bezahlung für einen Direkteinstieg.


    Auf der anderen Seite glaube ich, dass das Ref einfacher ist. Mein Kollege, der zur gleichen Zeit damals im Ref war, hatte vor seinen Lehrproben an genau 2 Tagen Unterricht. Seminare waren keine mehr, er hatte also 5 Tage (inkl. Wochenende) frei.
    Auch das Hospitieren am Anfang fällt im Direkteinstieg fast weg, da man erst einmal Stunden finden muss, in denen man nicht selbst unterrichtet. Mein Stundenplan mit anfangs 10, dann 18 Stunden war teilweise so zerrissen, dass ich zur ersten Stunde kam und am Nachmittag dann mal verschwand.


    Vorteil hiervon war allerdings, dass ich mich recht schnell eingelebt habe. Ich wurde sowohl von den Schülern als auch den Kollegen als vollwertige Lehrkraft anerkannt.


    Ich würde also bei Deiner Entscheidung auf jeden Fall prüfen, wie es mit der anschließenden Übernahme aussieht. Auf mündliche Zusagen: Wir werden Sie nach dem Ref ganz sicher benötigen,... würde ich mich nicht verlassen. Wenn's dumm läuft wird die Stelle nicht bewilligt und Du stehst ohne da.


    Wie es allerdings mit der Verbeamtung in Deinem Alter (sorry!) aussieht, weiß ich nicht. Das wäre, wenn das mit Ref einfacher zu regeln wäre, natürlich auch noch eine Überlegung wert.


    Hoffe, ich konnte Dir wenigstens etwas helfen. Sonste eben einfach melden.


    Viele Grüße
    Super-Lion

  • Danke für deine Antwort, Super-Lion.


    Verbeamtung kann ich mir abschminken, das ist mir schon klar. Wäre mir auch egal, wenn ich nicht in der privaten Krankenkasse wäre, schon seit Jahren.


    Derzeit habe ich 10 Stunden mit einem super Stundenplan, die Schüler merken im Grunde gar nicht, dass ich keine "richtige" Lehrerin bin und ich auch im Kollegium fühle ich mich wohl und akzeptiert. Die Vorstellung, zwei Jahre lang "Azubi" zu sein, ist nicht so prickelnd, andererseits graut es mir ein bisschen vor der Belastung durch vollen Unterricht + Seminar. Hm. Ich bin aber auch nicht so motiviert, nach dem Referendariat nochmal die Schule zu wechseln, es ist doch immer anstrengend, sich neu einzuleben. Und ich weiß ja auch nicht, ob das überhaupt dann klappt, stimmt schon.


    Grüßle nach BaWü


    Bella

  • Hallo bella,


    1. ob du nach dem Ref oder nach dem Seiteneinstieg (OVP-B) in der PKV bleiben kannst würde ich GENAU prüfen!!!! Als Beamter kannst du es dir aussuchen ob PKV oder GKV. Als Angestellter kannst du nach einem Wechsel in die GKV NICHT mehr in die "normale" PKV zurück. (hast du ja wahrscheinlich nicht vor)


    2. Seiteneinstieg (OVP-B):
    Vorteil:
    - Mit dem Antritt als OVP-Bler bist du Inhaber einer Planstelle.
    - Dein Vertrag sollte eine Übernahmegarantie nach dem 2. Staatexam beinhalten :-). In der Regel bleibst du an der Schule - eine Garantie hast du aber so viel ich weiß nicht.
    - Du wirst besser als ein Ref. bezahlt. (eine Gehaltsstufe unter dem Lehrereinstiegsgehalt).


    Nachteil:
    - Du wirst ein zweites Fach unterrichten müssen (siehe OVP-B). Mindestens 12 Stunden Unterricht plus 7 Stunden Seminar. Je nach Anerkennung des 1. Staatsexams musst du bis Ende des 1. Ausbildungsjahres noch 2 zusätzliche Prüfungen ablegen. Erziehungswissenschaften und Didaktische Grundlagen (Deutsch oder Mathe).
    - Insgesamt ist die Belastung und der Stress enorm!
    - Je nach Schule kein Mentor und keine Zeit zum Hospitieren.
    - Je nach Seminar noch Hausaufgaben, Portfolio, Gruppenhospitationen etc....


    3. Referendariat
    Vorteil:
    - weniger Stress - ist aber noch stressig genug!!
    - viel mehr Zeit zum Hospitieren, Portfolio, Hausarbeit......
    - Anspruch auf Mentor und AKO


    Nachteil:
    - weniger Geld
    - nach dem Ref geht die Jobsuche los



    Fazit
    wenn du keine oder pflegeleichte Kinder hast und einen lieben und geduldigen Partner mach den Seiteneinstieg. Aber NUR mit Übernahmegarantie!


    Die Ausbildung im regulären Vorbereitungsdienst ist besser. Du hast viel mehr Zeit u.a. neue Methoden etc. kennen zulernen und umzusetzen. Als OVP-Bler lernst du mehr „on the Job“


    Übrigens, reguläre Referendare und OVP-Bler haben im Seminar gemeinsam Unterricht (NRW).


    Tipp: lies dir mal diese Handreichung durch (besonders Seite 7):


    http://www.studienseminare.nrw…eichungseiteneinstieg.pdf


    Gruß Textmarker

  • Hallo Bella,
    ich bin jetzt 43 und habe den berufsbegleitenden OVP gerade hinter mir. Ich hatte von Anfang an eine Übernahmegarantie, ohne die ich das ganze Spektakel auch nicht gemacht hätte.
    Im Rückblick kann ich diese Variante trotz der höheren Belastung nur empfehlen. Es macht einfach mehr Spass wenn man die aktuellen pädagogischen und didaktischen Werkzeuge trainiert und studiert hat. Nur aus dem Bauch heraus mag sicher gehen, aber die ganze Wissenschaft im Hintergrund hat schon ihre Berechtigung. Dieses musste ich nach anfänglicher Skepsis schon zugeben.
    Als Mensch im mittleren Alter kommt man sich im Referendariat schon ein bischen veralbert vor. Liegt aber daran, dass die Kollegen im Seminar auch keine Ausbildung für das haben, was sie da tun. So gibt es dort "Gute" und welche bei denen einem die Sinnhaftigkeit des ganzen bis zu letzt verschlossen bleibt. Wie überall.
    Da muss man durch...
    ...auch für die Schüler!


    Gruß
    Paddler

  • Hallo,


    ich kann aus der Sicht eines Seiteneinsteigers in RLP ein wenig beitragen:


    Zuerst zu dem Formalen:


    U-Stunden: Ref. 7, Seit. 18 (eigentlich 24 aber 6 Stunden für Seminar freigestellt)
    Hospitation: Ref. 5, Seit. 0


    Unterrichtsbesuche: Ref. 4 (alle im ersten Jahr), Seit. 12 (8 im ersten Jahr + 4 im zweiten Jahr)


    unbenotete Lehrproben: Ref. 2, Seit. 0


    benotete Lehrproben: Ref. 4 und Seit. 4


    Vorteile des Seiteneinstiegs:
    - "mehr" Geld als Ref (relativiert sich durch TVL! Abstand zu Ref. ist damit nicht mehr so groß); im Vergleich zur freien Wirtschaft ist das immer noch eine ungeheure Einschänkung; auf der anderen Seite wäre der Umstieg von freier Wirtschaft auf Ref. noch schwieriger zu stemmen.
    - Einstellungsgarantie mit Verbeamtung (Vorsicht aber: Altersgrenze (40 J. RLP) etc. => dann "nur" als Angestellter); die Einstellungsgarantie ist gerade in RLP vor dem Hintergrund der Haupt-/Realschulreform wichtig (aus Sicht der BBS-Lehrer).
    - sehr viel Praxis (+): Ich habe sehr viele Möglichkeiten, etwas auszuprobieren.
    - da du als Seiteneinsteiger viele Klassen hast, hast du bei UBs/LPs eine viel größere Auswahl. Als Ref. mit (wenn du Pech hast) zwei Klassen gibt es diese Auswahl nicht.
    - Im Seminar musst du weniger Kurse belegen (Problem: Gerade bei der Fachdidaktik bekommst du Ermäßigung; ob das gerade da sinnvoll ist? Ich gehe trotzdem weiter dahin => doch weniger Entlastung)
    - du lernst sehr schnell sehr effektiv zu arbeiten, d.h. die Planung von Unterricht und das Erstellen von Material geht mit der Zeit immer schneller
    - Wenn die zwei Jahre vorbei sind, wirst du deine volle Unterrichtsverpflichtung als wahre Erholung sehen (meinen meine Kollegen) ;)
    - Unterrichten macht Spaß! Deswegen bin ich hier. (U ist aber auch anstrengend. Nach 8 Stunden Unterricht kommst du nach Hause und bist platt. Da waren früher die 8 (Zeit-)Stunden in der Firma der reinste Wellness-Aufenthalt ;) )


    Nachteile:
    - Für das Seminar musst du, was UBs, LPs etc. angeht, (von der Anzahl her) mehr machen als ein Ref. Das Seminar will von dir das gleiche Unterrichtsfeuerwerk sehen wie von den normalen Refs. Auf der anderen Seite: Schule sieht dich als Lehrer. Du hängst zwischen beiden und musst beiden Ansprüchen gerecht werden. Gerade wenn UBs, LPs, päd. Prüfung etc. anstehen, merkt man, wie wenig Zeit die 18 Stunden Unterricht (+ Vorbereitung zuhause) lassen. Wenn das dann noch mit Klassenarbeiten parallel liegt...
    - sehr viel Praixs (-): Man hätte die Möglichkeit, viel auszuprobieren, durch die hohe Stundenbelastung bist du doch gezwungen, öfters Unterricht "von der Stange" zu machen. Du musst dir also selbst den Tritt geben, auch innovative neue Ideen in dein "daily business" einzubringen, auch wenn der Sonntag Abend wieder spät wird (statt Sonntag kannst du jeden beliebigen Wochentag einsetzen :computerrache: ). Das Seminar will natürlich sehen, dass deine Schüler den neuen Methoden etc. in UBs/LPs nicht zum ersten Mal begegnen. (Das ist ziemlich offensichtlich, wenn für das Seminar etwas inszeniert wird, was im Alltag gar nicht stattfindet. Umgekehrt wird es aber genauso deutlich, wenn die Schüler die Arbeitsweisen offensichtlich schon aus dem Alltag kennen (was dann wieder Pluspunkte gibt).)
    - für jemand der aus der Realität des Berufslebens kommt, ist die zweijährige Phase als Lehrer-AZUBI mit allen damit verbundenen Abhängigkeiten schon gewöhnungsbedürftig (das ist aber nicht seiteneinsteiger-spezifisch!).
    - 18 Stunden Unterricht auf 3 Schultage aufgeteilt (die zwei anderen Tage: Seminar!) bedeuten jeden Tag um 8 Uhr in der Schule und (wegen Freistunden zwischendrin etc.) erst um 15:30 zuhause zu sein. Dann geht die Vorbereitung für den weiteren Unterricht bzw. das Seminar, Portfolio schreiben, Ausarbeitungen etc. erst richtig los. Achso: Zwischendrin Zeit fürs Essen, Trinken und Schlafen lassen. Außerdem: Foto der Partnerin (des Partners) an den Monitor kleben! ;)
    - das Unterrichten ist gerade in den ersten Monaten unheimlich schwierig. Falsch formuliert! Das PLANEN und VORBEREITEN des Unterrichts ist am Anfang unheimlich schwierig: Kaum Methoden-Kenntnis, kaum Material etc.!


    Fazit 1: Man muss es unbedingt wollen, sonst hält man nicht durch. Mit der Einstellung: "Ich werde Lehrer, um halbtags zu arbeiten und 13 Wochen Urlaub zu genießen" scheitert man ganz schnell.


    Fazit 2: Die härteste Zeit waren bisher für mich die Monate 4-11. Nach dem Bergfest keimt langsam Optimismus auf.


    Außerdem: Ich darf mich echt nicht beschweren; ich habe es so gewollt.


    Einen schönen Gruß,
    Golum

  • Hey, danke für eure ausführlichen und sehr interessanten Antworten!


    Ich habe mich nun zwei Wochen mit der Anerkennungsstelle herumgeplagt und es wird nicht fristgerecht zum Bewerbungsende klappen mit der Anerkennung. Was ihr schreibt, bestätigt auch meine Entscheidung, den Seiteneinstieg jetzt nicht in Angriff zu nehmen. Ich kann nicht nach drei Monaten so tun, als hätte ich nicht gewusst, dass das stressig ist ;) -


    Du formulierst das so schön, golum: Die damit verbundenen Abhängigkeiten sind gewöhnungsbedürftig. Wohl wahr. Nachdem ich selbst an der Uni Abschlussarbeiten betreut und bewertet habe und selber Prüfungen abnehme, kommt es mir doch ziemlich blöd vor, jetzt wieder als Azubi anzufangen.


    Trotzdem schade, denn das Unterrichten macht mir schon Spaß, das Vorbereiten macht mir keine wirkliche Mühe und ich hätte gern an meiner pädagogischen Qualifikation gearbeitet. So lese ich halt nur entsprechende Bücher, aber das ist natürlich nicht dasselbe.


    Bella

  • Hey, ich habe gerade die Überschrift entdeckt und hoffe, dass ihr vielleicht mehr Anhnung habt, als ich;)
    Also, ich habe vor einiger Zeit mein Studium für die Sek.1 beendet und arbeite nun für ein komplettes Schuljahr als Vertretungslehrer mit 27Stunden an einem Berufskolleg. An jedem Tag den ich dort verbringe ärgere ich mich mehr, dass ich nicht für die Berufsschule studiert habe und ich würde gerne dort bleiben.Ist das irgendwie möglich trotz meines abgeschlossenen Sek.1 Studiums?Wäre ein Seiteneinstieg irgendwie machbar?
    Bin gespannt auf Eure Antworten!

  • Sehr schöne Zusammenfassung Golum!


    Zitat

    Original von golum
    - Einstellungsgarantie mit Verbeamtung (Vorsicht aber: Altersgrenze (40 J. RLP) etc. => dann "nur" als Angestellter); die Einstellungsgarantie ist gerade in RLP vor dem Hintergrund der Haupt-/Realschulreform wichtig (aus Sicht der BBS-Lehrer).


    Jedoch stimmt das nicht ganz. Verbeamtung in RLP ist bis 40 als Quereinsteiger, jedoch bis 45 als Seiteneinsteiger!

  • Hallo brabe,


    Zitat


    Jedoch stimmt das nicht ganz. Verbeamtung in RLP ist bis 40 als Quereinsteiger, jedoch bis 45 als Seiteneinsteiger!


    Das wäre mir neu. Meines Wissens nach gilt die Altersgrenze generell bei der Verbeamtung und ist unabhängig vom Status. (So lassen es zumindest alle Unterlagen erscheinen, die mir vorliegen.)


    Es gibt aber einen Verbeamtungskorridor bis 45 Jahre, für den in RLP pro Jahr eine gewisse Zahl zur Verfügung steht. Dort ist die Regel, dass bei Vorliegen einer konkreten Abwanderungsgefahr (bspw.), eine Verbeamtung noch bis 45 möglich ist. Dies ist - denke ich - unabhängig vom Status. Ob Quer- oder Seiteneinsteiger mit abgeschlossenem Referendariat: Entscheidend wird wohl sein, dass man ein absolutes Mangelfach (in RLP (und darüber hinaus) vor allem ET und Metall) hat. Ich denke, dass man damit gute Chancen hat, in den Korridor hineinzukommen.


    Meintest du das eventuell?


    Einen schönen Gruß,
    Golum

  • Kann sein, dass die mein Fachleiter meinte. Mir ist sowas eigentlich eh egal, da ich erst 28 bin. aber ich wollte halt nur erwähnen, dass 40 nicht als absolute Grenze anzusehen ist. Genaueres weiss ich auch nicht, ich wollte halt nur mal einen Hinweis/Denkanstoss abliefern.

  • Hallo zusammen,
    ich habe gerade ein Praktikum an einer BBS im Bereich Kfz gemacht. Bin echt begeistert und drauf und dran den Seiteneinstieg als Fachlehrer in RLP zu wagen.


    Für mich kommt die Fachlehrerlaufbahn in Frage, da ich meinen Abschluss als Dipl. Ing. Maschinenbau an einer Fachhochschule gemacht habe.


    Kann mir jemand (ADD, Rektor) eine Garantie auf die Verbeamtung nach dem Vorbereitungsdienst geben?


    Sinken die Chancen auf eine Verbeamtung in RLP im Laufe der nächsten Jahre eher oder ist das "quasi" sicher, dass man noch in den Genuss kommt?



    Ansonsten sind die finanziellen Einbußen einfach zu hoch, der Unterschied zwischen TVL und Beamtengehalt ist erschreckend.


    Wie sind eure Erfahrungen in diesem Bereich?

  • Hallo,


    bin selbst Seiteneinsteiger in RLP (zu dem, was auf dich zukommt im Vergleich zum Quereinstieg: siehe oben).


    Als Lehrer für Metall wirst du zu 99,99% sicher eine oder mehrere Planstellen zu Füßen gelegt bekommen. ET und Metall sind DIE Mangelfächer zur Zeit und werden es auch in paar Jahren noch sein. Wenn du den Seiteneinstieg machst, hast du sowieso die Verbeamtung im Vertrag festgeschrieben: D. h. nach dem Ende vom Ref. wirst du automatisch Beamter (sofern die beamtenrechtlichen Voraussetzungen vorliegen -> Alter!).


    Gruß,
    Golum

  • Hallo Bill,


    noch ergänzend: Wie groß der Bedarf an Metalltechnik-Lehrern ist, kannst du hier (Tabelle auf S. 2) sehen. Bei der Zahl an Schulen, die Seiteneinsteiger suchen, ist die Verzweiflung wirklich so groß, dass (fast) jeder pädagogische Laie (bin ja quasi selbst so einer (gewesen)) eingestellt wird, um den alltäglichen Betrieb überhaupt am Laufen zu erhalten. Nichts anderes bedeutet es, wenn Seiteneinsteiger gesucht werden. Also: Allerbeste Chancen. Wie du an den Schulen siehst, kannst du dir sogar AUSSUCHEN, an welcher Schule du einsteigen willst.
    :D


    Wichtig: Du wirst noch im Studienseminar ein Bewerbungsgespräch durchmachen müssen. Dort kommt es vor allem darauf an, dass du Verständnis für päd. Zusammenhänge zeigst. Da kann bspw. eine Frage kommen, wie du dir modernen Unterricht vorstellst (Schüleraktivität, selbst erarbeiten statt frontal...) oder ein bestimmtes Thema vielleicht umsetzen würdest etc. (hier kommt es vor allem darauf an zu zeigen, dass du kein Fachwissenschaftler mit Scheuklappen bist. Fachidioten wollen die nicht!). Die erwarten aber keine pädagogisch ausgefeilten Antworten!!!!


    Gruß,


    Golum

  • Hallo Bella,
    ich bin zum ersten Mal in diesem forum, aber deine Frage hat mich bewegt, deswegen möchte ich dir gerne darauf antworten, auch wenn du vielleicht schon eine Entscheidung treffen musstest. Ich habe jetzt 1 Jahr lang als Seiteneinsteigerin berufsbegleitend den Vorbereitungsdienst gemacht. Ic hhabe mit 16 + 7 STd angefangen. Ic hwar gleichzeitig Klassenlehrerin und hatte anfangs 4 Fächer. Normal sind mindestens 14 volle Unterrichtsst. +7. Im Gegensatz zum Referandariat ist man hier für seinen Unterricht voll verantwortlich. Ich hatte nur eine Std. pro Woche einen Mentor. Das war sehr wenig. Ich hatte gleichzeitig drei Klassen. Das war schon echte pädagogische Herausforderung. Ich muss sagen, dass ich es so nicht noch mal so machen würde. sicherlich hängt es auch davon ab, wieviel päd. und schul. Erfahrung du schon mitbringst. Aber die Belastung ist sehr hoch! Baue jede unnötigen Stress ab!°
    Es lohnt sich die Bedingungen vorher mit der Schulleitung sehr gründlich zu besprechen. Unterstützen sie dich in der Ausbildung? Was ist wenn du merkst ,dass du überforderst bist. Kennst du vorher schon die Klassen, die du übernimmst und kennen dich die Eltern. Wieviele Kinder musst du betreuen? Es ist wichtig, dass sie wissen das du eine Ausibldung machst, sonst ist ihre Toleranzschwelle für auftretende Schwieirgkeitne sehr gering. Außerdem solltest du dir vorher überlegen, wie und wann du dir regelmäßig ein fundiertes Feedback einholst von der Schulleitung. Ich hoffe diese tips können dir helfen. Viel Erfolg Josina

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