Experten / Gäste im Unterricht: Vorbereitung der SuS, Einbezug der Experten/Gäste?

  • Hallo


    Wir haben demnächst eine Politikerin zu Gast in unserem Seminar und über Vorbereitung bzw. Gestaltung des Seminars mit meiner Kollegin eine Meinungsverschiedenheit. Sie meint, Studierende müssten in der Lage sein, spontan auf so eine Situation zu reagieren und interessante Fragen zu stellen, ich denke, so ein Vorgehen erzeugt - im besten Fall - eine nicht-zielorientierte Laberstunde (so, wie ich das Seminar aber einschätze, ist die Tendenz zu eher staundend-sprachlosen 90 min wahrscheinlicher). M.E. bedarf auch im "höheren Alter" der Schüler (bzw. hier: Studierenden) so ein Expertenbesuch einer Vorbereitung. Zudem sollte man so freundlich sein und der Politikerin zugestehen, dass auch sie sich vorbereiten kann. Soweit meine Meinung. Nun interessiert mich:


    Wie handhabt Ihr das, wenn Ihr "Experten" bzw. Gäste in Euren Unterricht einladet - welche Formen der Vorbereitung wendet Ihr an, wie bezieht Ihr "Experten" in den Unterricht mit ein - bezieht Ihr *überhaupt* Experten in den Unterricht ein?


    LG, das_kaddl.

  • hi,


    also, ich habe mal von einer Lehrprobe gehört, in der der Lehrer einen Experten eingeladen hat und der Lehrer hat sich total zurückgezogen und auch nichts vorbvereitet. Das war tatsächlich Labern bzw. Stille bzw. Monolog des Experten.
    Ich bereite Expertenbefragungen immer folgendermaßen vor. Ich unterteile das Thema in mehrere Aspekte. Die Schüler sollen zu jedem Aspekt mehrere Fragen stellen (jeder auf kleine Zettel. Dann gibt es zu jedem Aspekt eine Gruppe, die die Fragen sammelt und clustert/bündelt. Das soll ins Reine getippt werden und hinterher habe ich dann mehrere Zettel mit Fragen, die ich der ganzen Klasse kopiere.
    Kommt der Gast, ist bereits aus jeder Untergruppe ein vertreter ausgewählt. In die Mitte der Klasse wird ein Gesprächstisch mit 6 Plätzen gestellt (bei 5 Aspekten) und der Experte nimmt Platz, genauso wie der Vertreter jeder Untergruppe. Man kann dann noch sehr strukturiert vorgehen und 10 Min Zeit für den ersten lassen, 10 Min für den zweiten etc. Aber bei älteren Schülern ergibt sich dann in der Regel ein Gespräch. Man kommt sicherlich nicht dazu, alle Fragen zu stellen, deshhalb sollen sich die Vertreter die wichtigsten unterstreichen (geschieht noch in den Untergruppen).
    Die anderen Schüler notieren sich Dinge auf ihren Blättern und dürfen nach Aufzeigen und Drangenommenwerden Fragen stellen.
    Habe damit gute Erfahrungen gemacht.

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