Welche Entlastungen für Korrekturen etc. gibt es an anderen Schulen?

    • Offizieller Beitrag

    Aus aktuellem Anlass (der zweiten durchkorrigierten Wochen - einschließlich der Wochenenden - in Folge und entsprechendem Auf-dem-Zahnfleisch-Gehen und dem sonstigen Schuldrumrum, das einen um halb 7 aus dem Haus und teilweise um halb 7 abends wieder aus der Schule kommen lässt), interessiert mich mal, ob und in welcher Weise es an anderen Schulen Entlastungen für Korrekturen und sonstige Zusatzveranstaltungen gibt?


    Ab wieviel Korrekturen bekommt ihr eine Entlastungsstunde? Gibt es sonstige Möglichkeiten? Ich weiß, dass es an manchen Schulen zum Beispiel für die Zweitkorrektoren der Abschlussprüfungen einen Tag Unterrichtsbefreiung gibt, an dem sie sich in der Schule zusammensetzen, die Korrekturweise besprechen und teilweise schon Zweitkorrekturen durchführen.


    Gibt es ein Entgegenkommen für Kollegen, die beispielsweise 3 Klassensätze Abschlussprüfungen korrigieren müssen?


    Wer schreibt bei euch die schulinternen Fachlehrpläne?


    Ich bin einfach mal neugierig, wie das an anderen Stellen läuft und überlege, ob es vielleicht noch Entlastungpotential gibt, damit die Korrekturfachlehrer nicht alle kurz vor Weihnachten noch zusammenbrechen.

  • Bei uns gibt es keinerlei Entlastung. Ich habe volle Stelle Englisch und Französisch, korrigiere mir also seit Jahren einen Wolf. Tendenz der Kursstärke: zunehmend.


    Die schulinternen Lehrpläne für Englisch richten sich in der Oberstufe nach den Düsseldorfer Vorgaben und sind auch so formuliert. Wir haben nur eine Absprache (aus der Fachkonferenz) bezüglich der Verteilung der Themem auf die Halbjahre. So habe ich (Fachkonferenzvorsitz Engl.) es als Tabelle mit Düsseldorfer Formulierungen geschrieben.
    Bei nötigen Veränderungen kopiere ich den Düsseldorfer Wortlaut und füge ihn in die Tabelle ein.
    Für Unter- und Mittelstufe nutze ich die Vorgabe des Lehrwerks, wir haben ein neues, das den neuen Kernlehrplan enthält. Ich habe die CD zur Lehrplangestaltung, die mit dem Buch kam, bei mir gespeichert, stark zusammengestrichen und dann für die Schulakten ausgedruckt.
    Gruß,
    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • wir haben ein Kontingent an Entlastungsstunden, z.B. für Klassenleitung etc. Da gibt es auch ein paar Stunden für die Korrekturen. Wenn man nach einem bestimmten Schema (Klasse, Fach und Anzahl der Schüler sowie der Korrekturen werden berücksichtigt), 500 Punkte hat, steht einem eigentlich eine Stunde zu. Wenn aber keine Stunden mehr da sind, bekommen nur die mit den höchsten Punktzahlen eine Korrekturstunde. ich habe immer 900 Punkte und bekomme immer nur eine Stunde, das ist das Maximum.
    Dann gibt es noch ein Modell bei uns, das aber eigentlich nicht legal ist. Hat jemand Sport in der Oberstunde und jemand anders Deutsch (beides GK), wird in der Regel Sport nicht gewählt. Deutsch dafür aber umso mehr. Wenn du mindestens einen Prüfling hast, musst du die Stunden, die dir ausfallen, weil die Abiturienten ja nun schon lange vor Schuljahresende weg sind, nicht nachholöen. Jemand mit Sport oder Kunst, der keinen Prüfling hat, muss das nachholen und nächstes Jahr - je nach Ausfall - nacharbeiten.
    Wie mans macht - es ist ungerecht. Aber ich verzweifle auch an der Korrigierei, mit zwei Hauptfächern ausschließlich in der Sek II -Hölle. ich hatte so studiert, dass ich auch Nebenfächer unterrichten kann. Aber da sitzen die alten Kollegen drin und sind da auch nicht rauszubekommen.
    Ich hatte schon überlegt, mit der Stundenzahl runterzugehen, aber ich finde das unfair ... ich korrigiere halt nun so oberflächlich wie möglich. Wenn dewr Staat billige Quali haben will, bekommt er sie. Dazu gab es auch schon mal einen Thread:


    Korrekturbelastung - Maßnahmen des Landes?


    auch gibt es einen Thread zum Schaarschmidt-Sieland-Modell ... da geht es um die Belastung von Lehrern, insbesonder mit Korrekturfächern:


    Das Schaarschmidt-Sieland-Modell

    Einmal editiert, zuletzt von Micky ()

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns wurden die Entlastungsstunden auch in einen Topf geworfen und nach einem Punkteschlüssel (der sich zum Beispiel an der Klassenleitung und der Anzahl der Korrekturen orientierte), verteilt.


    So kam man in regelmäßigen Abstanden mit vielen Korrekturen (ca. jedes 2. Jahr) an eine Entlastungsstunde.


    Allerdings wurde dieser Entlastungsstundentopf nun komplett zur Versorgung des Trainingsraums herangezogen. Daher gibt es nun keine Entlastungen mehr.


    kl. gr. Frosch

  • An meiner Schule gibt es für bestimmte Tätigkeiten (u.a. Korrekturen) Entlastungspunkte, die nach einem komplizierten Schlüssel (von Mathematikern) berechnet werden, und einen entsprechenden - viel zu kleinen - "Topf". Die Schulleitung behält sich vor, diesen Topf - eher teilweise als ganz - auszuschütten. Aufgrund der vor kurzem noch üblichen Vorgriffsstunden, der regelmäßig anfallenden Vertretungsstunden und der andauernden Ausnahmesituation aufgrund der chronischen "Testeritis" in den Hauptfächern mit zentralen Prüfungen 10, Zentralabitur, Vergleichsarbeiten, Lernstandserhebungen, Facharbeiten und Praktikumsberichten - neben den regulären Klassenarbeiten und Tests - kann man das Ganze nur als Deckmäntelchen oder Ablenkungsmanöver bezeichnen. Man muss sich vorstellen, dass aufgrund der Fächerkombination die meisten LehrerInnen von dieser Mehrarbeit gar nicht betroffen sind!

    • Offizieller Beitrag

    In meiner OS kann man sich - wenn's brennt - in Absprache mit der Schulleitung bis zu zwei Korrekturtage nehmen. Fanden wir besser als Entlastungsstunden, weil eine Stunde in der Woche nicht wirklich zu merken ist, wenn sich ein Monsterberg angehäuft hat, an zwei freie Tagen am Stück kann man aber schon einiges vom Berg wegschaufeln.


    An der Mittelstufe, an die ich abgeordnet bin, gilt für Korrekturfachlehrer das gute alte Motto "Pech gehabt"...

    • Offizieller Beitrag

    Das gute alte Motto "Pech gehabt" gilt bei uns auch.
    Lehrer, die Abschlussprüfungen korrigieren, bekommen auch nichts angerechnet, weil da ja dafür schließlich der Unterricht in der Abiklasse wegfällt.
    Zweitkorrektoren müssen gucken, wo sie bleiben.
    Liebe Grüße
    Hermine

    • Offizieller Beitrag

    Danke für eure zahlreichen Informationen! :) Schön, dass so viele geantwortet haben.


    Es scheint tatsächlich in den meisten Bundesländern und Schulformen so zu sein, dass es für Korrekturen kaum Entlastung gibt. X(


    Putzmunter, ich finde es interessant, dass bei euch der Fachvorsitzende den schulinternen Lehrplan schreibt. Bei uns machen das die Fachlehrer und wenn man 2 Hauptfächer hat, ist man auch hier doppelt belastet.
    Darf ich mal fragen, zu welchem Lehrbuch es eine CD zur Lehrplangestaltung gibt? Ist das schon ein neues Lehrwerk? Und wenn ja, habt ihr das schon in allen Klassen eingeführt?
    Wir haben ab diesem Jahr nämlich auch ein neues Lehrwerk eingeführt, zunächst aber nur in der 5, aber für die höheren Klasse müssen wir einen "schulinternen Lehrplan" zum alten Lehrwerk schreiben, was in Englisch in den unteren Klassen ein Witz ist (anders als z.B. in Deutsch - da finde ich schulinterne Lehrpläne wesentlich sinnvoller), da der Unterricht ja im Wesentlichen auf dem Lehrbuch basiert und ich es nicht wirklich sinnvoll finde, das Inhaltsverzeichnis des Lehrbuchs abzuschreiben, ein paar Kompetenzen drumrum zu basteln und das dann Lehrplan zu nennen.


    Bei uns gibt es auch ganz wenige Entlastungsstunden, die aber die Leute bekommen, die z.B. 8 (!) Korrekturen plus Klassenleitung haben.


    @Micky: Den Thread zur Korrekturbelastung kenne ich, den anderen zu diesem Modell hatte ich mir bisher noch nicht angesehen, da mir der Name des Modells auf Anhieb nichts gesagt hat. Ich werde ihn mal anschauen, danke für den Tipp.


    Komisch, dass es bei keinem hier Unterrichtsbefreiung für die Korrektur der Abschlussprüfungen bzw. der Lernstandserhebungen gibt. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass es sowas mal an einigen Schulen gab; vielleicht war das aber auch in den Anfangszeiten der Lernstandserhebungen.

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