Schüler beobachten unser Verhalten sehr genau. Ein guter Beleg hierzu ist das Thema Pünktlichkeit:
Ich versuche (und schaffe es normalerweise auch immer), pünktlich zu sein. Allein durch dieses Vorbild, ist ein Großteil meiner Schüler pünktlich im Unterricht. Das dauert meist 1-2 Monate, aber dann haben es die Schüler verinnerlicht. Die Kollegen, die regelmäßig nach meiner Beobachtung 5-10 Minuten zu spät kommen, dokumentieren die meisten Verspätungen von Seiten der Schüler.
Übertragen auf das Thema: Wie sollen Schüler Formen der Höflichkeit und des Anstands lernen, wenn wir es nicht vorleben? Ich finde das Argument überhaupt nicht zielführend, dass die beschriebene Art des Eindringens in geschlossene Gruppen an gewissen Schulen derartig kultiviert wird, da ein solches Verhalten in der Gesellschaft nicht usus ist. Zumindest bestehen die Ausbilder der mir bekannten Betriebe auf solche Grundformen des Anstands. Dass Schulen hier eine Parallelkultur etablieren, halte ich deswegen für inakzeptabel.
Ich habe übrigens eine solche Situation selbst als junger Kollege erlebt: Eine Kollegin drang ohne ein Wort der Erklärung in meine Klasse ein, besprach kurz etwas mit einem Schüler und verschwand ebenfalls wieder wortlos. Auf meine verblüffte Reaktion, was das denn gewesen sei, erklärten meine Schüler unisono, dass ein solches Verhalten eine Unverschämtheit sei.
Plötzliches Auftauchen eines Kollegen
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Ich sehe es genauso wie nele. Für mich hat das auch was mit der Wertschätzung gegenüber des anwensenden Lehrers zu tun. Es geht nicht darum, ein Riesen-Tam-Tam zu machen, aber Zeit für einen kurzen Blick zum unterrichtenden Lehrer sollte schon drin sein (außer wenn - wie von Referendarin beschrieben - ein ständiges Kommen und Gehen in der Schule üblich ist).
Ich hatte im Referendariat das Problem, dass es meinem Schulleiter gefiel, kommentarlos in meinen Unterricht reinzuplatzen und kommentarlos wieder zu gehen. Das hat den Schülern den Eindruck vermittelt, dass ich als (junge) Lehrerin nicht ernst zu nehmen bin, ganz fatal, weil ich behindert bin und die Schüler es auch sind, die bekamen dadurch zusätzlich das Bild vermittelt, dass behinderte Menschen nichts wert sind. Gerade wenn Lehrer neu an der Schule sind oder jünger oder unerfahren sind, finde ich es wichtig, dass Kollegen sich GANZ KURZ! Zeit für eine Entschuldigung nehmen. Abgesehen von der Vorbildfunktion, die man als Lehrer für die Schüler hat. Zum Glück haben meine Kollegen es auch so wie ich gesehen.
Herzchen, deine Antwort an nele wirkt in der Tat nicht freundlich - Wortwahl und Inhalt sorgen für diesen Eindruck (Beispiele: "Ehrlich gesagt, interessieren mich solche Beweggründe ÜBERHAUPT nicht.", "Wenn das jesesmal ein Akt wird").
In lauras Fall würde ich das Ansprechen des Kollegen davon abhängig machen, ob damit zu rechnen ist, dass sich das wiederholt, und gut war, dass die Schüler das Verhalten auch nicht als höflich empfunden haben. Ich denke, ich würde daraus keine große Sache machen, sondern den Kollegen erst ansprechen, wenn sich das wiederholt.
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So, ich glaube, Lauras Frage ist mehr als ausreichend beantwortet. (Was nicht heißt, dass nicht noch mehr Antworten kommen könnten)
Wie Referendarin schon geschrieben hat, kommt es wohl in erster Linie auf die Gepflogenheiten in der Schule an. Solange den Schülern vermittelt wird, dass sie sich außerhalb der Schule nicht so verhalten sollen, weil das doch einigen aufstoßen könnte, ist das "Gewusel" m.E. auch okay.
Und zur fehlerhaften Kommunikation gehören immer Sender u n d Empfänger- nachdem ich gestern sehr gestresst war, habe ich vielleicht auch etwas zu gereizt reagiert und Herzchens Posting heftiger interpretiert, als es gemeint war. Tut mir Leid.
Liebe Grüße
Hermine -
So, noch einmal und - ich verspreche - zum letzen Mal für nele und powerflower:
Meine Antwort und dieses ÜBERHAUPT nicht bezog sich NICHT auf nele, sondern auf den Fremden, der in meine Klasse reinplatzen würde
- somit fühle ich mich höchstens schuldig der falschinterpretierbaren Äußerung; und ich hoffe, dass es damit dann auch mal gut sein kann.Aber es ist ohnehin müßig, sich zu rechtfertigen. ICH finde es nicht unhöflich,und ich bekam noch nie das Gefühl vermittelt, dass es in unserem Kollegium jemand unhöflich finden würde.
In lauras Fall hilft also vermutlich am ehesten, es dem Kollegen rückzumelden, damit er in Zukunft weiß, wie er es handhaben soll.
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Zitat
Original von Herzchen
So, noch einmal und - ich verspreche - zum letzen Mal für nele und powerflower:[ ] Du verstehst das Konzept der Implikation.
Nele
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UND ich bin zu doof zu verstehen, was du damit meinst
Was nun?
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