Wann erste Rechtschreibelemente bzw. Lernwörter?

  • Hallo!


    Nahezu vom ersten Schultag an habe ich mit meinen Erstklässlern Gelegenheiten zum freien Schreiben genutzt. Ich merke auch, dass es sehr nützlich war. Ein Großteil der Kinder schreibt schon lautorientiert korrekt. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich sie schon mit "leichten Rechtschreibregeln" bzw. "einfachen Lernwörtern" konfrontieren könnte.
    Meint ihr es ist zu früh dazu? Ich meine, wir haben gerade mal 8 Buchstaben erarbeitet. Ich möchte aber auch keinesfalls, dass sich -wie die Eltern immer befürchten- sich falsche Wörter einprägen. Viele Kinder schreiben das Wort "Ich" bspw. als "Ech". Daraus könnte man doch ein Lernwort machen, oder?


    Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen!


    Danke!
    Summer

  • Wenn du das Gefühl hast, das macht Sinn und kommt bei den Kindern auch an, dann tu's!
    ich als Lernwort werden sie bestimmt verkraften. ;)
    Und wer es für sich noch nicht verinnerlichen kann, der lernt es halt später noch einmal.

    • Offizieller Beitrag

    Probier es doch aus. Das muss ja nicht ausarten.
    Du konfrontierst sie ja schon mit Rechtschreibstrategien, wenn du ihnen sagst:
    "Wenn du am Ende ein "ä" hörst, schreibe das kurze "e"!" Oder: "Hörst du "a" am Ende schreibe "er"!" Du kannst "er", "en", "el" als Wortbausteine (auf farbiges Tonpapier schreiben, laminieren, Magnete dran, in Bausteinform ausschneiden) an die Tafel heften und da lassen. Und dann kannst du sie auf entsprechende Stellen in ihren Texten hinweisen und sie lernen schon, sich selber zu kontrollieren / verbessern.
    Meine Erfahrung: Manche Kinder nehmen diese Strategien schnell auf, manche nicht. Und das deckt sich nicht mit den Kindern, die nachher gute Rechtschreibleistungen haben oder die sich gut Lernwörter merken können.
    Und ein paar Lernwörter schaden auch nicht. Manche merken sie sich, andere nicht. Einige schreiben noch am Ende des 2. Schuljahres "Ech", egal wie viel sie üben.


    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ich mache die Kinder auch individuell auf Rechtschreibphänomene aufmerksam, wenn ich denke, dass sie so weit sind. Letzte Woche hab ich z.B. mit einigen Kindern aus einer Situation heraus die Konsonantverdoppelung besprochen (soweit sie sie durch Schwingen hören können). 3 Kinder konnten das sofort auch auf andere Wörter übertragen - klasse, dass die das jetzt schon üben können, nicht so schlimm, dass die anderen das jetzt noch nicht wissen.

  • Für mich hängt diese Frage davon ab, wie ihr weiterarbeitet? Welches Rechtschreibkonzept fahrt ihr? Wenn ihr mit Lernwörtern arbeitet, könnten diese Kinder schon Lernwörter bekommen, arbeitet ihr mit einem gestuften Rechtschreibkonzept, könnten diese Kinder den nächsten Bereich bearbeiten.
    Man kann natürlich auch schon Regeln einführen oder Ableitungen, wenn die Kinder sicher sind im Abhören von Lauten. Warum nicht?
    flip

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