Hallo,
ich bin grad ein bisserl "panisch": meine Erstklässler sind nun seit acht Wochen in der Schule. Das ist in meinen Augen noch nicht viel und ich versucht auch, mir das immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Die Sache ist nämlich die, dass das Lesen noch ganz, ganz schwierig für sie ist. Ich muss gestehen, dass ich es auch erst seit kurzem immer wieder übe, da ich in Anlehnung an die Methode "Lesen durch Schreiben" arbeite und erstmal Wert aufs Schreiben (Anlauttabelle einführen, Laute hören, Wörter schreiben) gelegt habe. Meine Parallelklasse, die zugegebermaßen etwas weniger nach dieser Methode arbeitet, weist aber schon deutlich größere Fortschritte beim Lesen auf als meine Schüler, und gestern hat mich erstmals eine Mutter auf die Unterschiede im Lesen zwischen der 1a und der 1b angesprochen. Ich habe ihr dann erläutert, dass das Lesenlernen mit LdS etwas länger dauert, wir dafür aber schon mehr schreiben. Das war dann auch so in Ordnung für die Mutter.
Aber ich bin doch etwas unruhig seitdem. Sicher habe ich mir angelesen (es ist meine erste erste Klasse, deshalb kann ich noch nicht von Erfahrungswerten sprechen), dass das Lesenlernen erst später folgt, aber ich bin doch etwas verunsichert, weil mehrere Schüler meiner Klasse noch überhaupt keine Idee haben, wie Lesen funktionieren könnte, obwohl wir es seit einer Weile öfter machen (Silben lesen, kurze Wörter lesen etc.). Die gucken mich immer mit ganz großen Augen an, statt auf das Wort zu schauen, und raten wild vor sich hin. Ich erkläre es dann immer wieder ("Welche Buchstaben stehen denn da? ... Und nun sage die Buchstaben mal schnell hintereinander!"), aber aus irgendeinem Grund funktioniert das nicht!
Habt ihr Tipps für mich, wie ich den Kindern helfen kann, das Prinzip des Lesens zu verstehen? Welche Übungen bieten sich an? Und wie gehen die anderen Erstklasslehrer mit solchen Problemen um?
Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt!
Danke!