Zum Schulmassaker in Finnland...

  • Zum Nachlesen:


    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,516038,00.html
    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,516155,00.html


    Der Schüler hatte seine Tat im Internet quasi angekündigt.


    Und gerade im Radio auf NDR2 gehört:
    Der bekannte Kriminologe Pfeiffer sieht keinen Handlungsbedarf bezüglich der Überwachung des Internet hinsichtlich jugendlicher Gewalttäter. Dies wäre eine Verschwendung von "Manpower".


    Na gut, dass wir demnächst wenigsten mittels Bundestrojaner vor den bösen Terroristen geschützt werden (die aber wohl eher keine Schulen angreifen...)


    Nebenbei: Von den auf http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,515985,00.html weiteren aufgezählten "schlimmsten Amokläufen" haben (wenn ich richtig gezählt habe) 13 von 20 einen Bezug zum Bildungssystem (Schule oder Universität bzw. Schüler als Täter).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • @ Mikael


    Darf ich Deine Aussage so verstehen, dass Du Dir ernsthaft etwas davon erhoffst, das Internet zu überwachen, um Amokläufe an Schulen zu verhindern?!?


    Einerseits muss ich Herrn Pfeiffer zustimmen, da der Aufwand wesentlich zu hoch wäre. Andererseits stelle ich es mir eher merkwürdig vor, wenn jede Schule einen wöchentlichen Lagebericht über mögliche Amokläufe bekommen würde, die darüber hinaus unnötig Ängste schüren und wahrscheinlich erst zu derartigen Taten animieren würden.

  • J.D.:


    Es ging mir nicht um eine generelle Übewachung des Internet, dies wäre kaum praktikabel:


    Es ging mir um folgende Dinge:


    Die Aussage von Herrn Pfeiffer empfinde ich als zutiefst befremdlich, wenn man sich überlegt, was für einen Aufwand der Staat ansonsten treibt, um die Bevölkerung vor "terroristischen" Aktivitäten" zu "schützen". Es scheint eben Bereiche in der Gesellschaft zu geben, wo sich der Einsatz der genannten "Manpower" eher "lohnt"...


    Es würde micht nicht wundern, wenn das Risiko, Opfer eines "Anschlags" zu werden, für die Berufsgruppen der Lehrer und Lehrerinnen sowie der Schülerinnen und Schüler statistisch mit am höchsten von allen Berufsgruppen ist (vielleicht abgesehen von Menschen, die sich in Krisengebieten aufhalten: z.B. Soldaten und Entwicklungshelfer). Dies scheinen weder Gesellschaft noch Medien wahrhaben zu wollen. Hier scheint sich für Lehrkräfte (und auch Schüler und Schülerinnen!) ein ganz neues Berufsrisiko zu ergeben.


    Aus dem zuletzt von mir angegeben Link (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,515985,00.html) scheint sich für mich ein Trend zu ergeben: Die zeitliche Frequenz solcher Anschläge nimmt zu (d.h. die Abstände werden kürzer). Einfach zu denken "Augen zu, das wird schon wieder gut" erscheint mir blauäugig zu sein.



    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von Mikael
    Es würde micht nicht wundern, wenn das Risiko, Opfer eines "Anschlags" zu werden, für die Berufsgruppen der Lehrer und Lehrerinnen sowie der Schülerinnen und Schüler statistisch mit am höchsten von allen Berufsgruppen ist (vielleicht abgesehen von Menschen, die sich in Krisengebieten aufhalten: z.B. Soldaten und Entwicklungshelfer). Dies scheinen weder Gesellschaft noch Medien wahrhaben zu wollen. Hier scheint sich für Lehrkräfte (und auch Schüler und Schülerinnen!) ein ganz neues Berufsrisiko zu ergeben.


    Naja, man sollte aber auch nicht dramatisieren und gründlich zwischen relativer und absoluter Gefährdung unterscheiden - die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg zur Schule von einem Auto überfahren zu werden, ist immer noch ein dramatisch größeres Gefährdungsrisiko, als als Lehrer einem Amoklauf zum Opfer zu fallen...


    Amokläufe sind tragisch und ein bedenkliches Symptom für die Schwierigkeiten und Entfremdung, unter denen unsere Gesellschaft leidet - aber konkret Nachtschlaf verlieren sollte man deshalb nicht.


    Nele

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