Problem beim Besuch KZ-Gedenkstätte

  • Hallo,


    ich bin gerade ein bisschen sprachlos. Soeben kam eine Mutter zu mir um mir mitzuteilen, dass ihre Tochter nicht am Ausflug zu einer KZ-Gedenkstätte teilnehmen wird. Begründung: Sie hat alle ihre Kinder nicht an solchen Veranstaltungen teilnehmen lassen, da sie es unsinnig findet. Das ist jetzt schon so lange her, warum steht das überhaupt noch im Lehrplan? Ihr geht das ganz Getue zu diesem Thema schon lange auf die Nerven.


    Ich wusste im Moment nicht, was ich darauf antworten soll. Natürlich habe ich gesagt, dass das eine schulische Veranstaltung ist und das die Tochter wohl oder übel mit muss, aber richtig glücklich bin ich mit der Situation nicht.


    Ich nehme mal an, dass die betreffende Schülerin an diesem Termin dann einfach krank ist. Bisher ist die Familie jedoch noch nicht rechtslastig aufgefallen. Ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll.


    Nun meine Frage. Wie hättet ihr reagiert? Würdet ihr nochmal das Gespräch mit der Mutter suchen (Vater gibt es nicht)?


    Gruß
    Conny

  • 1. Eltern zu einem Gespräch in die Schule einladen, evt. Fachleiter Geschichte oder Politik dazubitten (je nachdem, wo die stärkere unterrichtlichte Einbindung vorliegt).


    2. Darauf hinweisen, dass es sich um eine Schulveranstaltung handelt, diese also verbindlich ist.


    3. Darauf hinweise, dass du im Falle der Krankheit angesichts der Sachlage ein ärztliches Attest bei Krankheit verlangst, sonst unentschuldigter Fehltag (das Recht hat der Klassenlehrer, nur nicht einschüchtern lassen).


    Gruß !


    Ergänzung: Gespräch natürlich schriftlich deutlich sichtbar protokollieren (ein Kollege als Zeuge ist hier sicherlich hilfreich)

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Also, bei uns gehört ein Besuch der Gedenkstätte auch zu einer Fahrt, die wir immer in der 11 machen. Das ist eine Pflicht-Veranstaltung und wer nicht mitkann, braucht einen trifftigen grund.
    Angst vor der Gedenkstätte oder das nicht-konfrontiert-sein-wollen ist keien Ausrede, wir tun allerdings alles. um den Schülern die Angst zu nehmen. In der gaskammer ist jedem freigestellt, draußen zu warten. Insgesamt ist das Ganze aber immer ein gutes erlebnis, Tränen fließen, aber anschließend wird das Ganze mit Mitarbeitern der gedenkstätte verarbeitet und so ist das ein wertvoller Tag für die Schüler, die ja doch immer weniger Wissen über das dritte Reich haben.
    Ich würde auch den Weg über die Schulleitung wählen. Das ist eine Pflichtveranstaltung.... das gehört zur Bildung!

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