Nach der Klausur ist vor der Klausur

  • Hallo!
    Nächste Woche werde ich die LK-Klausur zurückgeben und ich habe neben einem starken Ober- auch ein starkes Unterfeld, die Arbeiten siedeln sich entweder oben oder unten an.
    Ich habe vor der Klausur mehrfach Analysen besprechen lassen, habe eine eigene Beispielanalyse herausgegeben, habe 'Anleitungen' verfasst und die Schüler auch immer wieder selber formulieren lassen worauf es ankommt.
    Die Schüler haben Listen mit Formulierungen für die einzelnen Abschnitte von mir bekommen.
    Weiterhin habe ich den Schülern die Gelegenheit gegeben, mir Analyse zukommen zu lassen. Dies wurde aber eigentlich nur von den Stärkeren genutzt. Die Ergebnisse meiner Kommentierung wurden aber so oder so nie in die Analyse eingebaut. In Absprache mit den Schülern habe ich die kommentierten HA bei lo-net zur Verfügung gestellt. Was und wie viel angekommen ist, weiß ich nicht.


    Nun überlege ich, inwiefern ich nach der Rückgabe der Klausur noch etwas 'Gutes' machen kann für die Schüler mit nicht so prickelnden Noten. Der Kopf ist mittlerweile ja schon wieder mit anderen Dingen voll.


    Was macht ihr denn nach einer Klausur? Lasst ihr korrigieren? Wenn ja wie? Freue mich über Tipps und Berichte.

  • Hallo,


    Da laut Deinem Bericht die Schwächeren Deine Vorbereitungsmöglichkeiten nicht genutzt haben, würde ich ihnen anbieten, ihre fehlerhaften Aufgaben nochmal machen zu können und Dir diese dann zur Korrektur vorlegen können.


    Ich habe in meinen GKs (hatte noch keinen LK) den Schülern die Möglichkeit gegeben, mir jederzeit eine Composition/Commentaire personnel abzugeben und diesen korrigieren zu lassen. Ferner habe ich ihnen auch die Möglichkeit eingeräumt, frühere Abi-Aufgaben aus dem Stark-Buch zu bearbeiten, diese habe ich dann auch korrigiert. Wer davon kein Gebrauch macht: Selbst Schuld! In der Oberstufe sollte man seine Schwächen schon eingeschätzt haben und Förderbedarf erkennen.


    MfG Meilleur ami des élèves

  • Zitat

    Original von Meilleur ami des élèves
    Hallo,


    Ich habe in meinen GKs (hatte noch keinen LK) den Schülern die Möglichkeit gegeben, mir jederzeit eine Composition/Commentaire personnel abzugeben und diesen korrigieren zu lassen. Ferner habe ich ihnen auch die Möglichkeit eingeräumt, frühere Abi-Aufgaben aus dem Stark-Buch zu bearbeiten, diese habe ich dann auch korrigiert. Wer davon kein Gebrauch macht: Selbst Schuld! In der Oberstufe sollte man seine Schwächen schon eingeschätzt haben und Förderbedarf erkennen.


    Das habe ich ja auch bereits gemacht. Aber es hat sich nicht so viel getan.
    Ich überlege nun, ob ich den Schülern etwas an die Hand geben kann/muss, mit dem sie ihre Klausur aktiv nachbearbeiten können.

  • @ AK: Dein Post klingt so als hättest du alles in deiner Macht stehende für die Schüler getan. Ich biete meinen Schülern auch immer an, dass sie mir jederzeit schriftliche Aufgaben zur Kontrolle geben können. Wenn sie es nicht tun - und hier schließe ich mich M.a.d.é. an - sind sie selbst Schuld. Du hast die Arbeiten korrigiert (ich nehme mal an, auch mit Kommentaren versehen) und damit sollten die Schüler etwas anfangen können, um dies dann in Zukunft zu verbessern. Ich mache allerdings oft die Erfahrung, dass Korrekturen nicht beachtet werden und in der nächsten Klausur derselbe Mist wieder gemacht wird. Wer so beratungsresistent ist muss mit den Konsequenzen (schlechte Note) leben.


    Ich muss den Schülern der Oberstufe nicht alles nachtragen und sie auffordern, noch Extraaufgaben zu machen (oder überhaupt ihre Hausaufgaben zu erledigen). Wenn die Schüler meinen, sie kommen mit dem geringsten Aufwand weiter, dann lasse ich sie in diesem Glauben.


    Genauso ist es auch mit den Noten für mündliche Mitarbeit. Ich gebe meine Kriterien am Anfang des Schuljahres bekannt und sage dazu, dass ich in der Oberstufe keinen zur Mitarbeit auffordere - Selbstverantwortung ist hier angesagt. Wer nix sagt, bekommt 00 Punkte.

  • Ich denke auch, du hast alles lehrermöglich getan.


    Schüler in der Oberstufe tragen eine gewisse Selbstverantwortung - soll heißen ich zwinge niemanden mehr vor der Klausur die Übungen zu machen oder eine Verbesserung anzufertigen.
    Wer es macht, dem stelle ich alle möglichen Hilfen zur Verfügung, wer den A... nicht hochkriegt, der muss mit den Konsequenzen leben.
    Oft hab ich auch das gefühl, dass die - im gegensatz zu mir - mit ihren 5 Punkten durchaus zufrieden sind


    Ich hab das gleiche Problem: einen zweigeteilten Kurs mit extrem guten und extrem schlechten Schülern und fast keinem Mittelfeld.
    Ich habe nach fast jeder Klausur Übungen angeboten, rate mal, wer sie gemacht hat... Das gleiche gilt für Verbesserungen oder spontan eingesammelte Hausaufgaben, freiwillige Übungsaufsätze...
    Mittlerweile suche ich die Schuld nicht mehr bei mir, in der Uni müssen sie's dann auch selber auf die Reihe kriegen.
    Nichts desto trotz biete ich jetzt wieder individuelle nachbesprechungen an, in denen ich auf entsprechendes Übungsmaterial hinweise - für den, der will.


    In Deutsch gebe ich die Möglichkeit den Aufsatz nochmal zu überarbeiten (anhand des Krieterienbogens kann Schüler gut erkennen, wo das Problem war - stehe auch nochmal bei Fragen zur Verfügung).
    Die überarbeitet Fassung kann man dann nochmal abgeben und bewerten lassen, Note zählt dann zur schriftlichen Note dazu (natürlich nicht so viel wie eine KA). Dieses Angebot wird immer von einigen angenommen, manchmal auch um die 2 noch zu verbessern, aber warum nicht, Ehrgeiz find ich gut.


    Mach dir nicht zu doll nen Kopp... lohnt sich fast nicht.


    Grüße
    Lolle

    • Offizieller Beitrag

    @AK


    Also wenn das ein Grundkurs wäre, würde ich die zusätzliche Mühe ja auch verstehen und auch sicherlich bereitwilliger den Schülern etwas an die Hand geben.


    Bei einem LK sieht das anders aus. Ich bin gerne bereit, den Schülern zu sagen, was sie wo besser machen können/müssen.


    Wenn dann aber nichts von Schülerseite kommt, rennen sie eben mitten rein ins Defizit.


    Irgendwann müssen sie eben mal mit dem Kopf gegen die Wand.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

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