Guten Abend zusammen,
Heute begegnete mir in meiner 11.Klasse in Chemie folgender Fall, als ich eine Stegreifaufgabe schreiben ließ: Einer meiner Schüler, der in den Stunden zuvor wiederholt durch kleinere Unterrichtsstörungen (Reinrufen unpassender Bemerkungen, Witzchen reißen) auffiel, bearbeitete nur 2 der 3 Aufgaben und schrieb in das Bearbeitungsfeld für die 3.Aufgabe:
"Sehr geehrte Frau M.,
Ich möchte Sie jetzt nicht unnötig mit irgendwelchen Thesen über Sinn und Unsinn des Chemieunterrichts behelligen, dennoch möchte ich Sie darüber in Kenntnis setzen, dass ich den hiesigen Chemieunterricht für den späteren Studien- und Berufsweg der meisten Schüler als wenig dienlich erachte. Ich hoffe, Ihnen mit meinen - fachlich gesehen - Schmarrn Ihr Wochenende nicht verdorben zu haben und erhoffe mir eine Gnaden-5. MfG K.S.
PS: Sollte ich Ihnen Ihr Wochenende doch verdorben haben, räume ich Ihnen eine Stunde ohne meine Anwesenheit ein, ich finde, das ist ein Deal, mit dem wir beide gut auskommen können."
"Untermalt" ist das ganze mit div. Zeichnungen, u.a. ein Tannenbaum, einer Karikatur mit drei Strichmännchen, darunter einer, der meint "Chemie find ich doof!", ein weiterer "Nee, Chemie ist toll, da hab ich meine einzige 1, hab ich sogar nicht in Sport!" und ein dritter "Chemieloser dieser Welt: Vereinigt euch!" Ergänzt wird das durch eine fiktive Mathematikaufgabe: "Die werdende Chemielehrerin legt ihren Schulweg von A nach B gemäß nebenstehender Grafik zurück. Berechnen Sie differenziell die Steigung!"
Ich weiß nun nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich denke daran, die Arbeit meinem Schulleiter zu übergeben und ihn dann weiter verfahren zu lassen. Auf jeden Fall bin ich dafür, dass dieses Verhalten spürbare Konsequenzen für den Schüler mit sich bringt, da ich bei ihm denke, dass leichtes Geschütz bei ihm nichts (mehr) hilft.
Könnte jemand von euch vielleicht was Ergänzendes hinzufügen oder eine Empfehlung abgeben?
Vielen Dank,
Benzol