Berufswahlvorbereitung + Eltern

  • Wie bindet ihr die Eltern eurer Schülerinnen und Schüler in die Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung an eurer Schule ein?


    Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben in der 11 berufsorientierende Woche (1 Tag assessment center, einen Tag kommen Firmen und Dienstleister (auch Eltern / über Eltern vermittelt) und stellen sich vor, einen Tag kommen Leute vom Arbeitsamt und der Studentenberatung, einen Tag geht's mit Tutoren in Betriebe / Institute und einen Tag wird Bewerbungstraining angeboten: das machen die Lehrer (nachdem sie vorher die entsprechende FoBi gemacht haben) selber. Ich habe es vor 2 Jahren, als ich eine nicht-Turoren 11 hatte, auf Englisch getan, es gab das auch in Frz. und Spanisch. Der Lateinleherer meinte, seiner Sprache wäre da eher weniger gefordert ;) ). Der Hauptteil der Betreuung und Organisation wird in der BoW von den Tutoren getragen, die sind eigentlich immer dabei.


    Wir haben Angebote von Schnuppertagen an der Unis, wofür die Schüler frei kriegen, sofern sie deren Laufzettel mit Stempeln füllen.


    In der 12 machen die Schüler ein 2wöchiges Praktikum, die 13er stellen ein halbes Jahr vorher ihre Pratika und ihre Praktikumsplätze den 12ern vor, wir nennen das Praktikumsmesse - es ist gänzlich selbst von den Schüler gesteuert. Wir Lehrer machen eher das catering.. :) .


    Wir haben diverse Planspiele und Projekte - zum Beispiel "Schüler als Bosse" mit einer großen deutschen Bank - und Ähnliches. Referenten von der Uni oder diversen Firmen sind oft Gast.


    Als Oberstufenschule sind die Eltern nicht wirklich involviert, aber sehr interessiert - die berufsorientierenden Aktivitäten finden immer deren Interesse und Anerkennung. Es gibt auch immer mal wieder Eltern, die Kontakte zu Anbietern von Informationsveranstaltungen knüpfen, oder Referenten vorschlagen, die wir einladen. Hauptsächlich haben wir da aber ein paar ganz findige und fixe PoWi - Kollegen.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • @ Meike. Danke Meike. Aber was machen die anderen? Spielen die Eltern dabei keine Rolle? Dürfen oder wollen sie am Ende sich gar nicht beteiligen?


    Ein etwas ratloses Lieselümpchen ?(

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Mich würde vor allem interessieren, welche Rolle die Eltern in den Sek I-Schulen (HS, RS, FöS) bei der Berufswahlvorbereitung spielen. Nach Ansicht von Experten sind sie bei der Berufsfindung ihrer Kinder ungeheuer wichtig, aber wie geht Schule damit um?


    Vielleicht gibt es ja doch einige, die darüber bereichten können oder andere, die mir aufzeigen, warum die Eltern nicht eingebunden werden (möchten)


    Immer noch auf zahlreiche Beiträge hoffend


    Lieselümpchen ?(

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    :)

  • huhu lieseluempchen!


    ich bin an einer hs und hier werden die eltern im höchstfall dann eingeschaltet, wenn ihre sprösslinge es nicht organisiert bekommen sich einen praktikumsplatz zu besorgen oder wenn sie am ende der 10 meinen sie bräuchten nich mehr zur schule und sich weigern sich am BK anzumelden. Die Anmeldung wirde zentral von der Schule aus gemacht, da fällt es auf, wenn jemand unter 18 noch keinen Ausbildungs-/ BK -Platz hat.


    was ich bisher so mitbekomme wären einige eltern (natürlich nicht alle) auch sehr überfordert mit dem ganzen (oder ist es schlichtes desinteresse---das wäre ja noch schlimmer!). letztlich waren auf dem elternabend nur 3 von 20 eltern da (9te). Dabei ging es da genau um die praktikumsvorbereitung.


    Bei uns werden Projektpräsentationen extra so gelegt, dass Elternsprechtag ist, um so wenigestens ein paar Eltern dazu zu bekommen, die Werke ihres Nachwuchses zu bewundern. Traurig aber wahr.


    ...und ganz nebenbei...vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, wenn die eltern ihren kindern bei der berufswahl reinreden. sicher gibt es immer solche und solche...aber es gibt (zumindest an meiner schule) nicht unbedingt wahnsinnig viele eltern, die da als vorbild dienen können.


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Hallo Sinfini,


    danke für deine Antwort. Das, was du dort ansprichst, war auch meine Motivation für diesen Thread. Eltern mischen sich immer wieder in die Berufswahl ihrer Kinder ein, was auch ihr gutes Recht ist. Aber sie sind damit eigentlich überfordert. Das führt dann häufig dazu, dass die Kinder sich falsch oder gar nicht entscheiden. Besser wäre es, man würde sie ins Boot holen (bevor sie Unheil anrichten) und einbeziehen, denn sie sind wissenschaftlichen Studien zufolge, immer noch (Qualifizierung hin und her) die wichtigsten Ratgeber bei der Berufswahl ihrer Kinder. Wohin das z. T. führt, kann man überall sehen, keine Lehrstellen (weil bei den falschen beworben), Lehrstellenabbruch (weil die Unkenntnis zum falschen Beruf geführt hat), Studienabbruch (weil falsche Vorstellungen, keine gescheite Beratung zum falschen Studiengang geführt haben) und so könnte ich diese Liste fortführen. In den meisten Fällen spielen die Eltern dabei eine entscheidende Rolle (trotz ihrer Überforderung).
    Deshalb plädiere ich dafür, dass Schule mit den Eltern gemeinsam die Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und Schüler stemmen muss, ggf. mit außerschulischen Partnern die Eltern befähigen muss, als verlässlicher Partner mit Schule zusammen zu arbeiten (z.B. Agentur für Arbeit o. ä.)


    Bin gespannt, wie andere das sehen!


    LG Lieselümpchen

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    :)

  • ich finde deinen ansatz zwar durchaus interessant...aber ich halte es momentan für wichtiger, dass eltern es schaffen ihre kinder ÜBERHAUPT in die schule zu schicken, ihnen ein pausenbrot zu machen und deren kleider zu waschen.


    mir ist schon klar, dass das nun extrembeispiele sind, nur sehe ich viele eltern schon daran scheitern, so dass ich mir ihre beteiligung bei der berufswahl kaum vorstellen kann.


    es gibt ja viele negativ-klischees, von papa-ist-arzt-du-musst-auch-medizin-studieren bis hin zu du-siehst-ja-von-hartz4-kann-man-super-leben-die-anderen-bezahlen-dafür. ich glaube, dass die absolute mehrheit der eltern sich zwischen diesen beiden beispielen bewegt. und die, die extreme vertreten wird man auch nicht vom gegenteil überzeugen können indem man sie schulisch einbindet (zumal viele eltern das gar nicht wollen. und wie will man sie zwingen?)


    gruß
    sinfini

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