Wenn er hochbegabt ist, muss es dazu doch auch ein Testergebnis vorliegen, oder? Oder wissen die Eltern "intuitiv", dass ihr Sprössling ein besonders begabtes Kerlchen ist?
Falls dem so ist, könntest du ja mal bei den Schulpsychologen um Rat fragen - schließlich sind die ja dafür da... könnte ja auch sein, dass das Kind ein Minderleister ist - wie sind denn die schulischen Leistungen sonst so, mal abgesehen von den nicht gemachten Hausaufgaben?
Schüler vergisst ständig seine HA
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Die restlichen Leistungen sind schlecht, er steht in den Hauptfächern 5 oder kurz vor 5, in den Nebenfächern sieht es auch nicht brilliant aus.
Er hat andererseits teilweise Wissen, dass die anderen nicht haben. Seine Schrift ist so ungelenk, dass man sie nur schlecht lesen kann, er hat den Schreiblernprozess glaube ich nicht richtig abgeschlossen. Aber er bemüht sich zunehmend.
Das ist das Problem, ich würde so gerne mal mit den Eltern sprechen, damit der Junge eben nicht "untergeht". -
Aber getestet auf Hochbegabung wurde er nicht?
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Das weiß ich nicht, wie gesagt, auf meine Kontaktversuche wurde nicht reagiert - ich hatte immer nur den AB, auf Briefe keine Reaktion, Elternsprechtagtermine wurde ohne Kommentar nicht wahrgenommen.
Ich habe die Eltern jedenfalls mehrfach auf die Situation aufmerksam gemacht und weiß nicht, inwiefern ich mich da hinterherklemmen muss. Sicherlich ist es mein Auftrag als Pädagogin, aber ich kann auch nur so viel tun, wie die Eltern mir auch zulassen.
Ich habe ihn auch schon in der Schule nacharbeiten lassen ... das hat einmal geklappt, bei den anderen Terminen hat er es "vergessen"
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Wie gesagt, ich würde einfach mal die Schulpsychologen fragen - schließlich sind die ja dafür da und sollten sich damit auskennen...
Du kannst natürlich dich auch selber schlaulesen - habe neulich mal nen Vortrag von Dr. Sabine Rohrmann zu dem Thema gehört und die Frau wirkte auf mich doch recht überzeugend, so dass ich davon ausgehe, dass sie ihr "Handwerk" versteht. Die hat zusammen mit ihrem Mann auch ein Buch geschrieben - kannst ja mal bei Amazon oder so gucken.
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Bei soviel Elternignoranz gibt es ein recht einfaches Mittel. Du solltest dich mit der Schulleitung beraten und diese sollte einen Brief mit der Aufforderung zu einem Gespräch an die Eltern schreiben, in diesem Brief könnt ihr ja einen verbindlichen Termin angeben und einen Ausweichtermin benennen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst "hartgesotten ignorante" Eltern gekommen sind. Das Gespräch sollte dann zwischen dir, der Schulleitung auf der einen, den Eltern auf der anderen Seite geführt werden und es sollte versucht werden, alles zu klären, was Klärungsbedarf hat. U. U. kann man die Schulpsychologin auch noch hinzu bitten.
Ihr müsst den Eltern klarmachen, dass sie als Erziehungsberechtigte verpflichtet sind, euer Bemühen um den Schüler/ihren Sohn nach Kräften zu unterstützen.
Manchmal dient es dem Wohl des Kindes, wenn man harte Geschütze auffährt.
Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit, von der habe ich hin und wieder Gebrauch gemacht:
Wenn Eltern einfach nicht kommen wollten bzw. gekommen sind, dann habe ich - am Gymnasium, wo es unüblich ist - einen Hausbesuch gemacht. Der Überraschungseffekt war in der Regel verblüffend. Aber es ist ein nerviger und nicht einfacher Weg, deshalb empfehle ich eher die erste Variante.Viel Erfolg bei deinen Bemühungen!
LG Lieslümpchen
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Danke für eure Tipps, ich werde gucken, wie ich das umsetze und in welcher Reihenfolge.
Zu Beginn des Schuljahres hatte der Junge - wohl auf Aufforderung der Mutter - sich jede HA, die er aufhatte, im Aufgabenheft von den Lehrern unterschreiben lassen (dass sie richtig/vollständig aufgeschrieben war). Haben wir also brav unseren Hans-Wilhelm drunter gesetzt. Die Hausaufgaben kamen aber trotzdem nicht.
Ich weiß auch nicht, wie ich mit einem Kind über sein Problem sprechen soll, wenn er immer sofort anfängt zu weinen oder kurz davor zu stehen scheint. Ich kann mir nicht vorstellen bzw. hoffe nicht, dass er das als Mittel einsetzt.
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@ Aktenklammer
Mir scheint, dass die Probleme tiefere Ursachen haben, möglicherweise im Elternhaus. Vielleicht gibt es Eheprobleme, die auf dem Rücken den Jungen ausgetragen werden. Vielleicht hat die Mutter die Absicht gehabt, durch die Unterschriftenaktion das Problem der Hausaufgaben kurzzeitig anzugehen, ist aber an konsequenter Umsetzung gehindert (oder dabei gestört) worden. Aber das sind im Moment nur Spekulationen, weil man die Situation verstehen will. Geh der Sache auf den Grund, binde die Schulleitung mit ein, vielleicht kannst du dadurch den Schüler auffangen!
Viel Kraft bei der Umsetzung!
LG Lieselümpchen
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Ich würde auch zuerst zur Schulleitung gehen. Ein Test auf Hochbegabung durch einen Schulpsychologen darf in unserem Bundesland nur mit schriftlicher Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erfolgen.
Conni
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Zitat
Das weiß ich nicht, wie gesagt, auf meine Kontaktversuche wurde nicht reagiert - ich hatte immer nur den AB, auf Briefe keine Reaktion, Elternsprechtagtermine wurde ohne Kommentar nicht wahrgenommen.
Die Eltern sind sicher auch hochbegabt.
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Zitat
Die Eltern sind sicher auch hochbegabt.
oder haben selbst massive Probleme, so dass ihre Sichtweise eingeschränkt ist!Lieselümpchen
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