Berufserfahrung - Unsicherheit

  • Hallo,
    ich bin nun seit 2 Jahren im Schuldienst, habe ein halbes Jahr Erziehungspause genommen und nun mit 14 Unterrichtsstunden meine erste eigene erste Klasse übernommen. Da wir an der Schule sehr offen arbeiten (Lesen durch Schreiben) und uns aus verschiedenen Büchern bedienen, fühle ich mich oft sehr unsicher, ob die Schüler auch das Notwendige lernen. Oft habe ich Angst, dass die Kinder am Ende gar nicht lesen und schreiben können... Um mich so detailliert auf jeden Schüler vorzubereiten, dass jeder optimal gefördert wird, müsste ich weit mehr als halbe Stundenzahl investieren, was aber nicht möglich ist (Kind).
    Habe ich zu hohe Anforderungen an mich?
    Werden diese Gefühle mit zunehmender Berufserfahrung besser?
    Wie geht euch das?
    LG Alema

  • Hallo!
    Ich kann dir leider nix konkretes sagen zu deiner Situation und zu den Lernerfolgen eurer Lesen/Schreiben-Lernen-Methoden, da ich leider nicht mehr an der Grundschule tätig bin. Nur zur allgemeinen Beruhigung kann ich mich an einen Satz meiner Ref.-mentorin erinnern:
    Du kannst nicht verhindern, dass die Schüler etwas lernen ;)!
    Und es ist immer gut, wenn man sich und seinen Unterricht hinterfragt. Na ja, aber vielleicht hat hier jemand noch was konkreteres beizutragen...
    Gruß, Yula

  • Huhu Alem2,


    die Frage die Du Dir stellst, stellen sich m.E. alle LehrerInnen. Im Refrendariat habe ich im BdU ein 1. Schuljahr in Deutsch übernommen und war immer unsicher. Meine Mentorin (damals 63) hat mich mit den Worten aufgebaut: "Du kannst es gar nicht verhindern, dass Kinder lernen. Wichtig: Halte die Motivation aufrecht." Dieses Motto hilft ungemein.


    Mit lieben Grüßen
    teufelinchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo alem,


    du stellst zu hohe Anforderungen an dich selber. Du kannst dich nicht auf jeden einzelnen Schüler vorbereiten. Wenn du das machen möchtest und nur eine halbe Stunde pro Kind und Woche Vor- und Nachbereitung haben willst, dann machst du bei einer durchschnittlichen Klasse 13 Stunden zusätzlich.
    Lass den Kindern Zeit. Sie sind jetzt ein paar Wochen in der Schule, sie müssen noch nicht lesen und schreiben können.
    Mache den Buchstabenlehrgang mit verschiedenen Aufgaben (schreiben, hören, sprechen, kneten etc.), lass die Kinder immer wieder mit der Anlauttabelle viele viele Wörter verschriften. Und wenn es an eurer Schule erlaubt ist, dann zeige ihnen ab und an mal, wie man Buchstaben (Laute) zusammen zieht. Schreibe regelmäßig etwas an die Tafel - und wenn du siehst, dass ein Kind lesen kann, stell ihm Leseübungen zur Verfügung.
    Ansonsten schließe ich mich den anderen beiden an.


    Grüße und viel Erfolg,
    Con - macht das grad zum 2. Mal - ni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Hallo,
    danke für eure Antworten, die mich wahnsinnig beruhigen.
    Alema

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