Helfersystem aufbauen, aber wie?

  • Hallo,


    ich unterrichte z.Z. eine dritte Klasse in Mathe. In dieser Klasse gibt es sowohl sehr leistungsstarke, als auch weniger starke Kinder. Sowohl die leistungsstarken, als auch die leistungsschwächeren Kinder kommen im Unterricht ständig zu mir. Während die einen wissen wollen, was sie jetzt noch machen können, wollen die anderen die Aufgaben noch mal erklärt bekommen. Hinzu kommt noch, dass die starken Kinder sich ständig hetzen, um ja viele Aufgaben in der Stunde zu schaffen und immer wieder sagen, wie leicht alles doch ist. Es ist schon zu einer Art Konkurrenzkampf in der Klasse geworden. Letztens habe ich einen der leistungsstarken Kinder zu einem Kind geschickt, das eine Aufgabe nicht verstanden hatte. Ich war total begeistert, wie schön das eine Kind dem anderen die Aufgabe erklärt hat, sodass ich mir überlegt habe ein Helfersystem aufzubauen, um auch diesen Konkurrenzkampf zwischen den Kindern einzudämmen.
    Mir fehlen aber die Ideen, wie man so was am besten umsetzen kann. Wie geht man denn am besten vor?
    Wäre dankbar, wenn ihr Ideen für mich hättet.


    LG Cora

  • In meiner ersten ist es relativ leicht, da die Kinder die meiste Zeit frei arbeiten. Wenn ein Kind etwas wissen will, und ich grad nicht Zeit habe, bitte ich Kind, das das bereits gemacht hat, zu helfen. Wie du sagst, das tun sie sehr gerne!


    Ohne Freiarbeit habe ich es früher so gemacht, dass ich fertige Schüler zu Assistenten erklärt habe (wenn sie das wollten). Wer Hilfe brauchte, zeigte auf, und die Assistenten konnten zum betreffenden Kind hingehen. Auch das klappte wunderbar.
    Ich hab' z.B. einfach gesagt, der C ist Assistent, etwas später, die A. ist Assistent, usw.

  • In meiner ehemaligen Matheklasse haben wir häufig an Plänen gearbeitet. War ein Kind mit einer Aufgabe fertig, konnte es sich auf einem Plan an der Tafel als Chef für eine oder mehrere Aufgaben eintragen. Kinder mit Erklärungsbedarf oder Fragen haben sich auf der Tafel die entsprechende Aufgabe herausgesucht und sich einen Chef ausgewählt (nicht jeder lässt sich gern von jedem etwas erklären).
    In HSU mache ich es so, dass immer zwei Kinder Chef für eine Aufgabe sind. Wer für welche Aufgabe zuständig ist, wird gelost. Die Chefs helfen nicht nur bei Schwierigkeiten, sondern kontrollieren auch die Aufgaben (4. Klasse). In der Klasse hängt eine Übersicht aus, wer Chef für welche Aufgabe ist.
    Natürlich stehe auch ich für Fragen zur Verfügung oder die Kinder fragen an ihrem Gruppentisch oder die Sozialform (PA, GA) bietet Hilfen für Verständnisfragen der Kinder.

  • Wenn Kinder zu oft kommen, um sich helfen zu lassen, kann es helfen, jedem Kind 3 (laminierte) Namenskärtchen zu geben. Davon bringen sie mir eins, wenn sie Hilfe brauchen (zu ihrem Helferkind können sie ohne Karte gehen). Das Kärtchen gibt es erst in der nächsten Stunde wieder.


    Die Kinder überlegen sich auf diese Weise besser, ob sie wirklich meine Hilfe brauchen. Und ich weiß durch die Reihenfolge der Karten in meiner Hand genau, wer "dran" ist.


    Das System funktioniert auch dann schon, wenn jedes Kind nur ein grünes Kärtchen hat, das es jeweils wieder zurückbekommt - so halte ich es in der Förderschule.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo,


    danke für eure Ideen. Ich werde es jetzt mal mit einem Plan versuchen, auf dem die verschiedenen Arbeitsaufträge vermerkt sind und die Kinder sich dann eintragen können, wenn sie Helfer sein möchten.
    Mal sehen, ob es funktioniert :)


    LG Cora

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