Hälfte der Punktzahl = 3,5 ?

  • Hallo Ihr


    Ich habe eine Frage an euch:
    In meiner 2. Klasse wurde heute der erste kleine Mathe-Test geschrieben. Und muss ich nun die Notenskala so machen, dass es bei der Hälfte der Punktzahl eine 3-4 gibt? Oder kann ich das individuell nach dem Schwierigkeitsgrad des Testes entscheiden?


    Vielen Dank für eure Anworten.

  • 2.klasse ... noten ?!? in welchem bundesland ist das denn so ?!


    hälfte der punktzahl wäre bei uns übrigens eine 4- (minus)


    aber es gibt wohl auch neue meinungen, die sagen, dass die skala gleichwertig verteilt wird...

  • Zitat

    Original von schlauby
    2.klasse ... noten ?!? in welchem bundesland ist das denn so ?!
    hälfte der punktzahl wäre bei uns übrigens eine 4- (minus)
    aber es gibt wohl auch neue meinungen, die sagen, dass die skala gleichwertig verteilt wird...


    Ich liebe den arithmetischen Umgang mit Ordinalzahlen: "Sehr gut ist fünfmal so gut wie mangelhaft aber ungenügend ist nur dreimal so schlecht wie gut!" :D


    Ne "heute etwas albern, morgen sind Ferien" le

  • Hallo,


    eigentlich sollte es an jeder Schule eine verbindliche Liste geben, in der Punkte und dazugehörige Note vorgegeben sind. Diese sind beschlossen und somit gelten für alle die gleichen Voraussetzungen.
    Ich finde es manchmal auch nicht so gut, da man z.B. 30 Punkte in einer Mathematikarbeit mit 30 Punkten in einem Diktat nicht vergleichen kann, aber ich halte mich daran, da die Liste auch den Eltern gegeben wurde und somit geht man jedem Ärger aus dem Weg.

  • Ich pflichte romean bei. Deshalb haben wir an unserer Schule seit diesem Jahr einen gemeinsamen verbindlichen Notenschlüssel. Ob 2. oder 4. Klasse, ob Religion oder mathe alle benutzen ihn. Und bei der Hälfte der Punkte gibt es gerade noch 4.
    Schönes Wochenende

  • Ich verwende die lineare Skala, die bei der Hälfte der Punkte eine 3/4 ergibt.
    Diese Skala ist transparent, leicht zu errechnen und gibt mir die Flexibilität, beliebig viele Punkte für einzelne Aufgaben anzusetzen. Außerdem erspare ich mir das Jonglieren mit halben oder Viertel-Punkten. Wenn eine Arbeit 126 Punkte ergibt - so what. Der Taschenrechner bzw. PC errechnet in nullkommanix die Note.


    Diese Notenskala lässt sich leicht spreizen: Schwierige Aufgaben ergeben mehr Punkte ;) Wofür ich Punkte vergebe, kann mir niemand vorschreiben - solange ich ein logisch nachvollziehbares, für alle Schüler gleichartiges System verwende.


    Ich vergebe z.B. in Matheaufgaben bei Textaufgaben bereits einen Punkt, wenn darin überhaupt eine Frage und eine Antwort formuliert wurde - ob richtig oder falsch ist egal - solange die Frage einen Bezug zur Aufgabe hat. Dass die Rechnung dann mit 8 Punkten bewertet wird, nivelliert zwar diesen einen Punkt auf eine relative Irrellevanz bei der Note. Der Punkt hat jedoch einen - funktionierenden - pädagogischen Effekt. ;)


    Notenskalen, bei denen 50% mit 4- angesetzt werden, können juristische Fallstricke enthalten:
    Falls dann keine fix-und-fertig-für-alle-Klassen-gleiche Notenskala mit einem 20-Punkte-Raster (o.ä.) verwendet wird, können Streitigkeiten darüber entstehen, ob bei x Punkten noch eine 2- oder eine 2/3 vergeben wird.
    Da kommt man leicht in Erklärungsnöte.


    Die lineare Notenskala kann jeder Schüler/Elter mit dem Taschenrechner überprüfen. Da ist nix zu rütteln. Da steckt eben eine lineare, mathematische Funktion dahinter - und die ist juristisch unanfechtbar.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • alias:


    bei linearen unterteilungen hätte ich folgendes problem, dass du vielleicht auflösen kannst.


    in meinen mathetests (grundschule) ist es üblich, dass eine "1" nur sehr selten - nämlich bei wirklich "sehr guter" leistung - vergeben wird. das liegt daran, dass fast die gesamte punktzahl zu erreichen ist, eingeschlossen ist daran mindestens eine aufgabe mit erhöhtem schwierigkeitsgrad.


    würde ich für meine tests eine lineare unterteilung ansetzen, würde sich mein notenspiegel drastisch verbessern, ungefähr 30% > 1, 40% > 2, 20% > 3, der rest schwächer. das entspräche aber nicht dem wirklichen leistungspotential.


    nun meine frage: fallen deine arbeiten immer recht gut aus? ist dein leistungsvniveau in der klasse gering oder hast du komplexere aufgabenstellungen, sodass es durchaus wieder schwieirg wird, eine "1" zu erlangen ?


    das gleiche würde für sachunterricht gelten, nur weil ich 8 von 16 bundesländer kenne, ist das ja keine 3er leistung, bzw. 14 reichen für eine "1" ...


    also, ernst gemeinte frage: wie machst du das?

  • Also bei mir ist es schon auch so, dass man für die volle Punktzahl eine sehr anspruchsvolle Aufgaben lösen muss. Die ist wirklich "knackig" und daher nur für die Einserkandidaten. Ich finde schon auch, dass es in einer Klasse nicht lauter gute Schüler geben kann. Also hab ich mir überlegt bei schweren Tests eine Skala mit 10%-Schritten für jede halbe Note zu machen und bei leichten Tests 5%-Schritte (da gibt es dann für die Hälfte eine 3,5).

  • Bei uns gibt es ab der ersten Klasse komplett Noten, im Halbjahreszeugnis noch eine Gesamtnote und dann ab dem Jahreszeugnis für jeden gegenstand Noten. Ich kenn das hier gar nicht anders, bei einem richtigen *Test*, der aber eine Woche vorher angekündigt werden muss und informeller Test heißt, macht sich jeder Lehrer seine Notenskala bzw. die Punktevergabe selbst, aber im Normalfall ist weniger als die Hälfte Nicht genügend und ein Punkt mehr ein Genügend. Alles andere sind Mitarbeitsnoten (Wörterfrühstück, Rechenquiz usw.)

  • Zitat

    Original von schlauby
    .....
    würde ich für meine tests eine lineare unterteilung ansetzen, würde sich mein notenspiegel drastisch verbessern, ungefähr 30% > 1, 40% > 2, 20% > 3, der rest schwächer. das entspräche aber nicht dem wirklichen leistungspotential.


    Dann vergibst du deine Punkte zu schnell.
    Wenn man Arbeiten schreibt, in denen bei allen Aufgaben nur das "richtig" oder "falsch" gewertet wird, kommt man schnell in diese Bredouille. Nimmt man jedoch Kriterien hinzu, die auf die Darstellung zielen (Fragesatz vorhanden, passend formuliert, Antwortsatz dito..) und verlangt auch durch die Anzahl der Aufgaben ein zügiges Bearbeitungstempo, spreizt sich die Notenskala schnell.


    Zitat


    nun meine frage: fallen deine arbeiten immer recht gut aus?


    zwischen 2,6 und 3,7 - je nach Fach (Klasse 5/6, HS)


    Zitat


    ist dein leistungsvniveau in der klasse gering oder hast du komplexere aufgabenstellungen, sodass es durchaus wieder schwieirg wird, eine "1" zu erlangen ?


    Jede Arbeit enthält auch komplexere Aufgaben. Für Vokabel- und Schnellrechentests verwende ich eine Skala, die 50% bei 4 bzw. 4,5 ansiedelt. Wer die Hälfte der Kopfrechenaufgaben nicht beherscht, bekommt keine 3/4 ... :neenee:


    Zitat


    das gleiche würde für sachunterricht gelten, nur weil ich 8 von 16 bundesländer kenne, ist das ja keine 3er leistung, bzw. 14 reichen für eine "1" ...


    Ist das die einzige Aufgabe, die du im SU-Test stellst? Ich verlange von den Schülern auch Antworten auf Fragen, die wir im Unterricht mündlich behandelt haben und die nicht im Buch oder Heft stehen.


    Wie gesagt: Es kommt nicht auf die Skala an.


    Alle Abschlussprüfungen (zumindest die der HS in Ba-Wü) verwenden die lineare 3,5-er Skala. Für das juristische Staatsexamen wurde diese Skala sogar vom BGH als verbindlich festgelegt, mit der Begründung, dass eine lineare Punkteverteilung auch linear auf die Notenskala abgebildet werden müsse. Leuchtet mir als Mathematiker durchaus ein.


    In der Notenverordnung ist festgeschrieben, dass wir die gesamte Notenskala nutzen müssen. Und nicht nur für die Mehrheit die Gausschen Noten 3 und 4.


    Ich habe übrigens auch immer wieder Schüler, die trotz linearer Skala eine 5,8 erreichen.... :schreck:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • okay, dann ist es nur eine frage, wie ich den test gestalte.


    in den bisherigen mathetests, die an unserer schule kursieren, ist oft ein großteils pures rechnen. da wäre die lineare notenverteilung zu gutmütig.


    ich denke, dass ich das allmählich ändern werde und über das sture rechnen hinausgehen will. dann macht eine lineare unterteilung sicherlich mehr sinn. danke für die ausführlichen infos.

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