Praktikum - Umgang zwischen Praktikant & Lehrern

  • Hallo!
    Ich mache gerade mein erstes Blockpraktikum (heute war mein dritter Tag) und wollte mal euren Rat einholen.
    Es ist so, dass ich mich zur RIESIG auf das Praktikum gefreut habe, jetzt aber völlig frustriert bin. Das liegt aber nicht etwa an den Schülern, sondern an den Lehrern (die Schüler sind klasse).
    Ich bin (dummerweise) bewusst nicht an meine alte Schule gegangen, sondern habe mir eine fremde zuteilen lassen, um möglichst viele neue Impulse zu erhalten.
    Nun habe ich festgestellt, dass die Lehrer scheinbar nichts mit mir zu tun haben wollen. Komme ich ins Lehrerzimmer, tun alle so, als würden sie sich furchtbar angeregt unterhalten und ignorieren mich gezielt. Auch sonst habe ich das Gefühl, als sei ich gewissermaßen ein Eindringling. Ich muss jeden Tag wildfremden Lehrern auf dem Gang auflauern, um Hospitationsstunden für die folgenen Tage zu bekommen und erhalte von keiner Seite Unterstützung. Weder wurde ich irgendwem vorgestellt, noch wurden mir Lehrer gezeigt/vorgestellt. Meine Mentorin interessiert sich auch nicht weiter, sondern lässt mich nur bei ihr hospitieren. (Nicht einmal am ersten Tag hat sich jemand gekümmert).
    Ins Lehrerzimmer traue ich mich schon nicht mehr, weil man mir nur das Gefühl gibt, unerwünscht und störend zu sein.
    Ich will hier jetzt eigentlich nicht herumjammern, sondern etwas an der Situation ändern - deswegen wollte ich euch mal fragen, wie ihr mit Praktikanten umgeht und wie ihr damals im Praktikum aufgenommen wurdet.
    Ist es normal, dass einem nicht einmal die Schule gezeigt wird, man nicht weiß wie und wo man sich im Lehrerzimmer und im Schulgebäude bewegen darf? Ich habe einen Schulschlüssel, verhalte mich aber gezwungenermaßen eher wie ein Schüler als ein Lehrer.
    Ich muss dazu sagen, dass es sich um eine recht kleine Schule handelt. Das Lehrerzimmer ist so groß wie mein Wohnzimmer (und das ist wirklich nicht groß) und in ihm befinden sich nicht gerade viele Tische, von denen jeder von irgendeinem Lehrer eingenommen wurde. Ich weiß da irgendwie nicht so recht, wo ich da etwas zu suchen habe.
    Ihr werdet mir jetzt vermutlich nicht besonders weiterhelfen können, aber über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen. Das Ganze nagt ehrlich gesagt etwas an mir, weil ich immer überlege, ob ich irgendetwas falsch mache.
    Also, vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich...? ?(


    (Ich weiß, dass die ersten Tage in einer neuen Schule vielleicht nicht immer das Gelbe vom Ei sind, aber man kommt schon ins Grübeln, wenn niemand auf einen zu geht)

  • Hallo lost child,


    nur ganz kurz. Du hattest heute Deinen dritten Tag? Dann bist Du also in Bayern oder Ba-Wü?
    Wenn ich mir vorstelle, dass wir momentan auch noch eine Praktikatin hätten, würden wir glaube ich, am Rad drehen.
    Die ersten Tage sind bei uns zumindest immer mega-stressig. Neue Schüler, Stundenplan, Einschulungen der Berufsschulklassen,....


    Wie das am Gym ist, weiß ich nicht.


    Aber vielleicht haben Deine "Kollegen" momentan einfach zu viel um die Ohren.


    Lass ihnen etwas Zeit, auch wenn's schwer fällt.


    Gruß und Kopf hoch
    Super-Lion

  • Vielen Dank für die aufmunternden Worte! :)


    Hier ist bereits die zweite Schulwoche nach den Ferien angelaufen. Ich habe ja vollstes Verständnis dafür, dass Lehrer in dieser Zeit gestresst sind und vielleicht andere Dinge im Kopf haben.
    Allerdings habe ich hier das Gefühl, dass die Lehrer vieles recht ruhig angehen lassen und schlicht und ergreifend nicht an mir interessiert sind.
    Nicht falsch verstehen - ich erwarte nicht, dass die ein Freudenfest feiern, weil ich ihnen 4 Wochen lang die Zeit stehlen werde. Ich finde es nur komisch, dass sich niemand mit mir auseinandersetzen möchte oder mich zumindest mal kurz anspricht, wenn ich da so verloren herumstehe. (Ich bin durchaus bereit auch von selbst Menschen anzusprechen, aber wenn man meine Präsenz einfach ignoriert, dann weiß ich auch nicht weiter)
    Nunja - da heißt es dann "wohl Augen zu und durch". :(

  • Hallo lost child,


    ich würde erstmal nicht verzweifeln, vieles von dem, was du da schreibst, hast du vielleicht nur falsch wahrgenommen. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass das ganze Lehrerzimmer plötzlich so tut, als würde sich jeder angeregt unterhalten, wenn du durch die Tür kommst. Wahrscheinlich unterhalten sie sich WIRKLICH gerade.
    Weiterhin ist es bei uns auch nicht üblich, dass die Lehrer auf die Praktikanten zugehen und diese auffordern, in ihren Unterricht zu kommen. Bei uns übernimmt das der Schulleiter oder der Mentor. Ich für meinen Teil sehe das so, dass jemand, der Praktikanten betreut, dafür eine Anrechnungsstunde bekommt, und deshalb gehe ich davon aus, dass das auch richtig läuft. Wenn ich nicht angesprochen werde, denke ich, dass der "Stundenplan" des Praktikanten angefüllt ist, ohne mich zu betreffen. Sollte trotzdem mal jemand fragen, könnte er gerne mitkommen, aber ich würde nicht von mir aus auf ihn zugehen. (Das käme mir so vor, als würde ich sagen: "Komm zu mir, ich bin sooooo toll!")


    Die Kritik muss eigentlich gegen deinen Mentor gehen: Es ist sein Job, dir das Schulhaus zu zeigen, er muss einen Stundenplan entwerfen, bei dem du in unterschiedliche Klassen kommst und er sollte dich den Kollegen vorstellen.
    Was letzteres angeht, würde ich wohl schon auch selbst auf einen Praktikanten zugehen und in ansprechen, aber nur wenn ich gerade Zeit und 1-2 Minuten Muse habe.


    Also, lass den Kopf nicht hängen und sprich doch mal deinen Mentor auf diese Fragen an.


    Gruß,
    Eliah

  • Ich verlange ja gar nicht, dass mich jemand von selbst in seine Stunden einlädt und ich habe auch kein Problem damit, die Lehrer zu fragen. Ich finde es nur völlig befremdlich, wenn ich auf dem Gang Menschen auflauern muss, die wie Lehrer aussehen, um sie zu fragen, ob ich bei ihnen hospitieren darf (ohne den Namen des Lehrers oder seine Fächerkombination zu kennen).
    Ich dachte einfach nur, dass man als erfahrener Lehrer Hilfe anbietet, wenn man einen gestrandeten Studenten trifft oder mal fragt wie es so läuft... oder so. Zumindest ein winzig kleiner Smalltalk, würde mir das Gefühl geben, zumindest ein bischen willkommen zu sein. Ich weiß, dass dafür selten Zeit vorhanden ist, aber selbst ein freundliches Lächeln würde mir schon reichen.


    Dass ich das mit dem Gespräch fehlinterpretiert habe, kann aber gut sein - ab einem gewissen Frustrationsgrad steigert man sich da vielleicht etwas hinein ;)


    Allerdings ist es allein heut zweimal passiert, dass die Lehrer mehr als verhalten auf meine Anfrage reagiert haben und zuerst merklich nicht so richtig Kontakt zu mir aufnehmen wollten. Als ich dann gefragt habe, ob das wirklich in Ordnung sei, dass ich zum Hospitieren komme, mehrfach mein Interesse bekundet und mich artig bedankt habe, ging es dann halbwegs.


    Ich werde iin nächsten Tagen mal versuchen, die Eckdaten meines Mitpraktikanten zu erfragen. Den habe ich nämlich leider noch nicht angetroffen und vorgestellt hat uns auch niemand. Vielleicht finde ich ja einen Verbündeten, damit ich nicht mehr ganz so allein dastehe.


    ACH UND: danke für die aufmunternden Worte! Das hilft wirklich ungemein!


    Edit: Was ich noch vergessen habe: ich glaube, das bei dem Mentor nicht viel zu holen ist. Der hat mich mehr oder weniger "aufgedrückt" gekriegt, weil er meine Fächer hat und zeigt kein besonderes Interesse an mir.

  • Ich denke, das Problem ist sicherlich, dass hier in Bawü die Praktikanten ja nur immer 3 oder 4 Wochen bleiben. Da will sich sicher manch ein Kollege gar nicht erst die Mühe machen, den kennenzulernen. Und meiner Erfahrung nach ist das durchaus üblich, dass Praktikanten "halt so mitlaufen". Ich hatte sogar Praktika an Schulen, da war der Mentor krank und die Studenten strandeten im Lehrerzimmer und mussten Kollegen anbetteln zum Hospitieren. Oder (ist mir so passiert) man sitzt in der großen Pause im Lehrerzimmer und der Mentor läuft einfach los und man selbst verliert den Anschluss. Ich glaube, man muss sich einfach damit abfinden, als Praktikant ungeliebter Ballast zu sein- kümmer Dich um Dich selbst und nimms Dir nicht zu Herzen, die Leute wirst Du nie wieder sehen. Schau einfach, dass Du viele Erfahrungen machst und möglichst oft selbst unterrichtest.


    Ich kriege übrigens nächste Woche selbst eine Praktikantin und werde mich bemühen, mich gut um sie zu kümmern, auch wenn ich gerade oft super gestresst bin.
    Ich kriege dafür keine Extrastunde, bei uns wird einfach erwartet, dass man das macht.

  • Wenn Praktikanten an eine Schule kommen, ist es in der Regel so, dass vorher gefragt worden ist, wer sich um die Praktikantin/den Praktikanten kümmert. Hat sich eine Lehrkraft eingetragen, dann gibt die Schule erst weiter, dass man den Praktikanten/die Praktikantin in der Zeit X nimmt. Also ist der Mentor/die Mentorin auch für diese Studentin/diesen Studenten verantwortlich. Kümmert sie sich nicht, dann ist das nicht in Ordnung. So läuft es bei uns.


    Ich kann dir aber nur raten, bei dem, was du geschildert hast, selbst auf Kolleginnen und Kollegen zuzugehen. Frag nach Fachkoll. und Bitte um Mitnahme. Wenn du erst einige Koll. kennengelernt hast, dann geht das alles viel leichter, du wirst es sehen! Zur Not solltest du aber auch die Schulleitung ansprechen, denn die muss dir helfen.


    Nur Mut, es wird schon, aller Anfang ist schwer!


    Liebe Grüße
    Lieselümpchen ;) :)

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Hallo,


    ich würde sagen, einfach schlecht gelaufen. Schlechte Organisation seitens der Schule. Möglicherweise mussten die erst "überredet" werden um dich aufzunehmen. Normal finde ich das jedenfalls nicht.
    Mein letztes Praktikum war kurz vor den Sommerferien, für 4 Wochen (weil, nur Beobachtungs- und kein Unterrichtspraktikum). Die Schule dafür mussten wir uns aber selbst suchen...was an sich schon ein ziemlicher Akt war.


    Egal, ich kam am ersten Tag an, wurde ins Englischbüro begleitet, bekam dort nen Tee und eine der Lehrerinnen erklärte mir meinen Studenplan und die zwei Raumpläne (Schule war auf zwei Gelände verteilt). Mein Stundenplan war so gelegt, dass ich alle Altersstufen beobachten konnte und sogar mit den Französischlehrern in eine der umliegenden Grundschulen gehen durfte. Die Fachbereichsleiterin war kurzzeitig verhindert, weswegen ihre Vertretung mich einwies. In der ersten Woche hat sich immer jemand gefunden, der mich zu den verschiedenen Räumen mitnahm, damit ich mich nicht verlief. Ich wurde bereits am ersten Tag von der Fachleiterin allen Lehrern vorgestellt, die uns begegneten...und hatte eine nette
    Unterhaltung mit dem Rektor. In sämtlichen Stunden wurde ich sehr nett begrüßt, meist auch den Schülern vorgestellt. Im Lehrerzimmer und im Englischbüro wurde ich von mir noch unbekannten Lehrern gefragt, wer ich denn bin...und was ich denn mache und sie haben sich ebenfalls vorgestellt. Die Fachleiterin hat sich eine Stunde pro Woche freigehalten um sich mit mir zu unterhalten, Probleme zu besprechen oder andere Dinge zu organisieren. So wurde z.B. kurzfristig mein Stundenplan geändert, damit ich mich noch Mathestunden ansehen könnte...und ich durfte auch bei den Einführungstagen der 6. Klässler helfen.


    Ich weiss, sie haben sich wahnsinnig Mühe mit mir gegeben und ich find's wirklich schade, dass ich dort nicht auch mein Unterrichtspraktikum machen kann. Die Schule und der Fachbereich sind klasse. Andererseits ist man als Praktikant aber auch immer unsicher am Anfang und ich denke, wenn man von Seiten der Schule wenigstens das Gefühl bekommt, dass man willkommen ist, hilft das schonmal ungemein.


    Aber, wenn du schon einen Mentor hast, dann solltest du dies auch ausnutzen. Du musst deinem Mentor sagen, was du eigentlich in dem Praktikum erreichen willst und wie er dir dabei helfen kann. Genauso ist es manchmal eben notwendig sich selbst vorzustellen und möglicherweise zu fragen, ob man denn mit in den Unterricht kann. Nicht jeder will ständig Praktikanten haben, die zuschauen. Ausserdem musst du nunmal das Problem sehen, dass der Beginn des Schuljahres eine hektische Zeit ist und Lehrer oftmals mit dem Kopf ganz woanders sind.


    Egal, ich wünsch dir jedenfalls viel Spaß bei dem Praktikum und wenn die Schüler schonmal nett sind ist das doch zumindest ein guter Anfang. Viel lächeln und vor allem selbst aktiv werden.


    Schönen Gruß,
    Dejana

  • Hallo,


    vielleicht liefs heute schon besser?


    Wenn nicht: Wenn ich an meine Praktika zurückdenke, habe ich auch so ungefähr alles erlebt - ich glaube, dass ist bei Praktika generell (in der Schule und anderswo) normal!


    Eins meiner Praktika war total super, weil die Betreuung wirklich sehr gut war, eines ziemlich grottig, weil sich erstmal niemand für mich interessiert hat, die halbe Schule auf irgendwelchen Klassenfahrten war usw.


    Die Lehrer, die ich getroffen habe, waren eigentlich fast alle sehr nett, man musste sie halt nur ansprechen.


    Trotzdem sind mir natürlich noch einige Episoden lebhaft in Erinnerung: Z.B. der Moment, als ich bei meinem ersten Praktikum an einer Grundschule in einem Mini-Lehrerzimmer (es gab nur so ca. 10 KollegInnen) auf einem Stuhl Platz nehmen wollte, den einen Kollegin als quasi-Privatbesitz reklamierte... Oder als ich an eine Tür klopfte, die einfach enorm dröhnte, und mir eine Kollegin erklärte, hier sei niemand taub (was sie auch ungefähr jedem Schüler erklärt hat, der da klopfte). Oder als die eine Kollegin mich mit verdrehten Augen ansah, als ich hospitieren wollte, und meinte, was ich eigentlich wolle - ich solle gefälligst woanders hingehen, darauf habe sie keine Lust.


    Jedenfalls gibt es, glaube ich, nur einen Weg: Auf die Leute zugehen, seine Bedürfnisse freundlich, aber möglichst klar äußern. Also dem Mentor klar sagen, dass Du Dich unsicher fühlst, dass Du nicht weisst, wann Du wo in die Klassen kannst etc. Oder, wenn Dir das unangenehm ist, einzelne Lehrer fragen, wie Dus ja auch machst.


    Und vor allem: Nicht alles persönlich nehmen, nicht die Dinge überinterpretieren! Es ist oft doch nur die spezielle Situation, in der die Dinge etwas blöd laufen, dass muss keine generelle Ablehnung sein. Und die Schule scheint Dir doch andererseits auch entgegenzukommen - immerhin haben Sie Dir nen Schlüssel in die Hand gedrückt, was mir z. B. nie passiert ist.


    Jedenfalls: Das wird schon. Wenns aber gar nicht läuft, mach Dir ein angenehmes Leben und freu Dich auf das nächste Praktikum.


    Unter uns

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns war es bisher so, dass den Praktikanten ein Mentor zugeteilt wurde. Das geht jetzt aber nicht mehr.


    Wegen der Modularisierung des Studiums haben wir jetzt nämlich nicht mehr 2 Mal im Jahr Praktikanten da, sondern quasi andauernd, je nachdem im welchem Fachbereich welches Modul gerade Praktika anbietet und das machen die alle, wann sie wollen. Und wir haben die ganzen U-plus-Leute da, so dass wir eh dauernd Xzig Studenten oder studentisch Aussehende, die stundenweise Vertretungsunterricht machen, im Lehrerzimmer sitzen haben. Ich weiß echt nicht, wer da gerade welchen Auftrag hat und wobei Unterstützung braucht oder eben auch nicht - die Gesichter wechseln täglich und manche sieht man wieder, andere nicht.


    So geht es den Kollegen auch, was dazu führt, dass wir es aufgegeben haben, uns jedem neuen Gesicht vorzustellen. In 70% der Fälle ist das eh ein UplusMensch, der dann gar keine Lust auf Gespräche der Hospitationsart hat.


    In dem ganzen Chaos gehen bestimmt auch ein paar arme Praktikanten unter - was sicher nicht beabsichtigt ist. Denen, die fragen, biete ich meine Unterstützung immer an.


    Die neuen Praktikanten von der Germansitik-Fachschaft haben da jetzt was ganz Schlaues gemacht: Sie haben sich fotografiert und einen netten Text geschrieben: "Hallo! Wir (Foto) sind die neuen Praktikanten von der J.W.Goethe Universität und würden uns freuen, in Ihrem Deutschunterricht hospitieren zu dürfen. Da wir bei so vielen Kollegen ein wenig Schwierigkeiten haben uns Ihnen bekannt zu machen, würden wir uns sehr darüber freuen, wenn Sie als Deutschlehrer/in uns ansprechen würden. Vielen lieben Dank, Y, Y und Z." und das haben sie in den Mitteilungsordner gehängt und an die Tür gepinnt. Sie saßen dann auch immer im Grüppchen in der Nähe des Ordners, wurden auch angesprochen (u.a. von mir) und, wie ich das beobachte, sind sie inzwischen auch ganz gut unter den Kollegen bekannt und hospitieren fleißig.


    Vielleicht wär das in ähnlicher Form was für dich. Traurige Hundeaugen helfen vermutlich nicht weiter, Frust schieben auch nicht. Werd' aktiv!


    =)


    Viel Glück
    Meike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • N'abend!
    Ich mache auch gerade mein Praktikum, bin aber bewusst an meine alte Schule gegangen, eben weil ich dort noch viele Leute kenne und weiß wie der Hase läuft. ;) Die Lehrer waren auch wirklich sehr herzlich (auch meine alte Politiklehrerin :D ) und haben sich sehr gefreut, mich zu sehen. Mittlerweile sind morgen schon 2 Wochen rum. Anfangs war es wirklich komisch, im Lehrerzimmer zu sitzen und nicht mehr nur vor der Tür zu stehen. Auch ich wurde übrigens nicht vorgestellt, war aber bei mir auch nicht wirklich nötig. Meinen Stundenplan musste ich mir selbst zusammenstellen, die Lehrer kommen aber auch von selbst und fragen, ob ich nicht mal eine Stunde mitkommen will und bieten mir sogar an, selbst Stunden zu halten. Aber am wichtigsten ist natürlich, dass man auf die Lehrer zugeht und fragt. Ansehen ob man bei ihnen hospitieren möchte, können sie einem ja nicht. Ich glaube auch nicht, dass man dich da einfach ignoriert...
    Aber wie die anderen schon sagten: vielleicht war es heute ja schon besser?


    Viele Grüße,
    Maren

  • Das läuft bei euch ja wirklich doof :(


    Ich habe gerade meine erste Woche rum (auch bewusst nicht an meiner alten Schule ;)) und es läuft ganz gut. Wir Praktikanten haben uns in einer Vorbesprechung schon getroffen und kennen uns jetzt schon ziemlich gut, die Betreuungslehrer (je einer für 4 Praktikanten, aber nicht unbedingt dieselben Fächer) machen, was sie sollen - Schulhaus zeigen, wo gibts Stundenpläne... Wir haben zwei Stunden in der Woche, wo sich der Betreuungslehrer mit uns treffen MUSS (und es auch tut). Da können wir alles fragen, was noch unklar ist. Die andere Betreuungslehrerin ist auch soweit ok, dass sie macht, was sie muss, aber eine Bemerkung gegenüber ihren Praktikanten, dass es an unserer Schule fast nur unfähige Lehrer gibt, ist ja wohl mal leicht daneben :evil:
    Das mit dem Lehrer suchen war bei uns auch nicht so ideal, wir wurden in der GLK vorgestellt, aber bei etlichen neuen Lehrern kann sich keiner auch noch 8 Praktikanten merken. Ein paar Leute wurden aber wohl schon angesprochen, und Montag hängen wir auch Steckbriefe mit Bild, Name und Fächerkombi auf.
    An meiner Schule war es so, dass wir die ersten Tage mit Klassen verschiedener Stufen mitgegangen sind. So haben wir schon ein paar Lehrer kennengelernt. Durch gegenseitiges Berichten wurden es schon mehr und heute habe ich mir in den Stundenplänen mal Lehrer mit meinen Fächern gesucht. Ich habe ihnen bisher auch auf dem Gang "aufgelauert", aber ab nächster Woche werde ich eher im Lehrerzimmer die Lehrer, die ich schon kenne, fragen, wer denn Herr X/ Frau Y ist.
    Übrigens hat mir das Hospitieren noch keiner abgeschlagen (und auch keiner gemeckert). Es macht dem Lehrer ja eigentlich auch keine Arbeit, oder? Ok, wir haben auch schon gehört, dass sich Lehrer nicht gerne "in die Karten schauen lassen", aber trotzdem... :rolleyes:



    Wie läuft es denn bei dir jetzt? Ich würde auch auf alle Fälle versuchen, mit den anderen Praktikanten Kontakt aufzunehmen, ihr könnt euch gegenseitig Lehrer zeigen und du stehst nicht immer alleine rum.

  • Bei uns kümmert sich der Schulleiter darum, er spricht die Lehrer vorher an und erstellt einen STundenplan für die Praktikanten.
    Das geht doch n icht, dass der Parktikant Lehrer anbetteln muss, vor allem, wenn er niemanden kennt.
    Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich habe seit letzter Woche zwei Praktikantinnen im GK und eine in der fünften Klasse sitzen.
    Bei uns kümmert sich der Fachschaftsleiter darum und erstellt mit dem Praktikanten gemeinsam einen Stundenplan, dh. er spricht die entsprechenden Lehrer an oder er sucht weitere Betreuungslehrer, wenn es zu viele Praktikanten werden.
    Leider ist es bei uns auch gerade etwas schwierig, da die Schule erst am Dienstag in Bayern wieder angefangen hat, aber in der Regel finden sich immer Lehrer. Allerdings hatte ich meine drei Praktikanten um Aufschub gebeten, da ich die erste Stunde in der Klasse lieber jeweils noch alleine halten möchte.
    Grundsätzlich treffe ich mich mit meinen Praktikantinnen etwas früher und sage ihnen, was ich in der jeweiligen Stunden vorhabe- wenn ich Zeit habe, gibt es dann noch eine kurze Nachbesprechung.
    Allerdings habe ich vor lauter Stress auch vergessen, meinen Fünftis die Praktikantin vorzustellen- das hat sie dann selbst eingeschoben und ich fand es super.
    Um auf den Post von Hannah noch einzugehen- nee, Arbeit macht es eigentlich nicht- außer ein paar kurzen Besprechungen- ich kenne aber genug Lehrer, die noch ausgesprochen schlechte Erfahrungen aus dem Referendariat in Erinnerung haben und einfach nicht wollen, dass jemand im Unterricht sitzt- oder denken, sie müssten jetzt einen außergewöhnlichen Budenzauber veranstalten um zu zeigen, wie toll ihr Unterricht ist.
    Ich hoffe, lost child geht es inzwischen besser im Praktikum.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Original von Hermine
    Bei uns kümmert sich der Fachschaftsleiter darum und erstellt mit dem Praktikanten gemeinsam einen Stundenplan, dh. er spricht die entsprechenden Lehrer an oder er sucht weitere Betreuungslehrer, wenn es zu viele Praktikanten werden.


    Stundenplan zusammenstellen und Lehrer ansprechen müssen wir wie gesagt selber. Ich fänds eigentlich auch ganz schön, wenn unser Betreuungslehrer uns bei der Lehrersuche etwas unterstützen würde (wobei ich ihn ehrlich gesagt nicht danach gefragt habe, ich denke, er würde es wahrscheinlich tun, wenn wir ihn darum bitten), aber ich bin froh, dass ich mir den Stundenplan selber zusammenstellen kann. Macht zwar Arbeit, aber so kann ich selber entscheiden in welche Klassen und zu welchen Lehrern ich will und wann.


    Zitat

    Um auf den Post von Hannah noch einzugehen- nee, Arbeit macht es eigentlich nicht- außer ein paar kurzen Besprechungen- ich kenne aber genug Lehrer, die noch ausgesprochen schlechte Erfahrungen aus dem Referendariat in Erinnerung haben und einfach nicht wollen, dass jemand im Unterricht sitzt- oder denken, sie müssten jetzt einen außergewöhnlichen Budenzauber veranstalten um zu zeigen, wie toll ihr Unterricht ist.


    Bei mir hatte trotzdem noch kein Lehrer ein Problem mit den Praktikanten. Schließlich sollen wir den Lehrern ja auch keine Noten geben, sondern von ihnen lernen. ;)
    Aber der letzte Satz scheint zu stimmen - bei mir hat sich tatsächlich eine Kollegin entschuldigt, dass sie nur eine "ganz normale" Stunde geplant hat 8o (bzw. die zweite gar nicht, weil sie übersehen hat, dass es eine Doppelstunde ist *g*) Hab ihr dann versichert, dass das kein Problem ist und dass wir schließlich den Alltag sehen sollen :) (Im übrigen war die Stunde gut - ich habe da auch schon ganz andere Stunden gesehen... :rolleyes:)

  • ich betreue bei uns die Praktikanten, weil die Schule jemanden benennen musste, der bereit war, sich zu kümmern, und weil zwei zufriedene Praktikanten mich dafür vorgeschlagen haben. Entlastungsstunden dafür gibt es nicht.
    Die meisten älteren Lehrer haben ihr Studium schon länger hinter sich, und damals gab es nur Referendare, aber keine Praktikanten, so dass ältere Kollegen mit dem Begriff Praktikant wenig anzufangen wissen.
    Wenn man als Betriebsfremder in ein Lehrerzimmer hineinkommt, hat man natürlich den Eindruck, dort herrsche eine Wagenburg-Stimmung mit Ignorier-Politik, aber das ist rein subjektiv empfunden. Hier muss der Praktikanten-Betreuer aktiv werden, indem er/sie den Praktikanten solchen Lehrern vorstellt, die die gleichen Fächer haben wie der Praktikant. Ich gehe als nächstes mit dem Praktikanten die Mappe aller Kollegen-Stundenpläne durch, die im Lehrerzimmer ausliegt, damit er sich selbst einen Stundenplan zusammenstellen kann (meist hat er ja auch noch Uni-Veranstaltungen wahrzunehmen). Dann gehen wir zusammen auf die Kollegen zu und klären, ob denen das recht ist, wenn der Praktikant so und so lange/ oft hospitiert. Es gibt da eigentlich nie Probleme, und der Kontakt steht dann. Einen Schulschlüssel bekommen unsere Praktikanten allerdings nicht, da sie nicht im Schuldienst stehen.Aber auch das ist kein Problem, sie klopfen einfach bzw gehen mit dem nächsten Kollegen ins Lehrerzimmer hinein.
    Insgesamt läuft es eigentlich immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten. In meinen Pausen oder Freistunden frage ich immer die Praktikanten, "na alles in Ordnung oder kann ich noch bei irgendetwas behilflich sein?" um denen Gelegenheit zu geben, eventuelle Schwierigkeiten zu äußern.


    Die nächstgelegene Uni, die uns Praktikanten schickt, macht diesen zur Auflage, NICHT an ihre eigene alte Schule zurückzugehen. Allerdings kommen auch manchmal Altschüler von anderen Unis, die diese Auflage nicht haben, und unser Chef sagt dann nie nein zu denen. Ich stand schon mal an einem 7-Stundentag ohne Freistunde mit acht Praktikanten da, die alle in den kleinen und großen Pausen betreut werden mussten, und war hinterher fix und fertig, da ich nicht ein Mal ausatmen konnte (vom Mangel an Zeit, zur Toilette zu gehen, ganz zu schweigen).
    Danach habe ich die Uni gebeten, nicht mehr als drei gleichzeitig zu schicken, und das klappt ganz gut.
    Die Praktikumsbüros an den Unis haben allerdings sehr wenig bis gar keine Ahnung, wie der normale Schulbetrieb so läuft, und von daher werden die Praktikanten auf den ersten Kontakt mit der Schule viel zuwenig (und nur formal) vorbereitet.
    Das ist ein generelles Problem der Lehrerausbildung an den Unis - dort sitzt niemand, der den Schulbetrieb von innen kennt. Ich glaube auch nicht, dass es für die nähere Zukunft angedacht ist...(Personalsparpolitik).


    Liebe Praktikanten, findet euren Betreuer und haltet euch an diesen mit allen Fragen - andere raten nicht, was in euch vorgeht, helfen aber meist gerne, sobald sie es wissen. Lasst euch auch die Telefonnummer oder E-mail eures Betreuers geben, damit man sich gut verständigen kann.
    Viel Erfolg bei euren Praktukumsstudien wünscht euch
    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Hallo, ihr Lieben!


    Danke für die vielen Antworten und Erfahrungsberichte. :)
    Vor allem der Beitrag von Meike hat mir wieder sehr zu denken gegeben und mir den notwendigen "Tritt" verpasst.
    Bis zum Ende der Woche lief es weiterhin nicht besonders gut, aber inzwischen sieht es etwas rosiger aus.
    Nachdem ich ja nun schon mehrmals versucht habe, im Lehrerzimmer Gespräche zu beginnen und Beachtung zu finden, hat es nun endlich halbwegs geklappt.
    Ansonsten hätte ich wohl auch nächste Woche (wenn auch verspätet) einen "Hallo, hier bin ich!"-Zettel aufgehängt. Ich hätte ja nicht mehr besonders viel zu verlieren gehabt.


    Von Seiten des Betreuers kommt (auch auf Nachfrage) nichts oder nur so wenig wie möglich, aber ich schlage mich irgendwie durch. Notfalls werden eben andere Lehrer oder Schüler gefragt (letztere haben mir schon mehrfach von selbst Hilfe angeboten - anders als die Lehrer :rolleyes:)


    Was sich wieder herauskristallisiert hat ist, dass in der Schule sowohl innerhalb des Lehrerkollegiums als auch zwischen Lehrern und Schulleitung Spannungen bestehen. Da bin ich wohl etwas fehl am Platze.


    Was ich noch sagen wollte: Ich finde es schön, dass die Lehrer, die sich hier im Forum herumtreiben, scheinbar sehr gut um ihre Praktikanten kümmern (anders als mein Betreuer). Das finde ich sehr wichtig, da man sich auf diese Weise, nicht mit unnötigen Dingen belasten muss (Lehrern hinterher rennen), sondern sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.
    Also: macht weiter so :D

  • Schön, dass es bei dir besser läuft! :)


    So perfekte Betreuungslehrer wie die Lehrer hier im Forum hab ich zwar auch nicht, aber meiner ist echt ok, während die andere sich gerade noch mehr und mehr zum Ekel entwickelt und jetzt ihre Kollegen anmotzt, weil sie uns in der 2. Woche schon unterrichten lassen :rolleyes:
    Ich habe übrigens auch den Eindruck, dass hier (kleinere) Spannungen im Kollegium herrschen und auch das Verhältnis zur Schulleitung nicht ganz ungetrübt ist...


    Zitat

    Einen Schulschlüssel bekommen unsere Praktikanten allerdings nicht, da sie nicht im Schuldienst stehen.


    Wir stehn ja auch nicht im Schuldienst, aber bei uns haben sie gemeint, wir bekommen einen "Würdeschlüssel" :D Offenbar handhaben das hier die meisten Schulen so. Und es ist schon ganz praktisch, da am Lehrerzimmer oft nicht geöffnet wird und im Kopierraum keiner ist... (für die Eingangstür passt er aber auch nicht!)

  • Hallo lost child,


    das scheinen ja wirklich nicht gerade optimale Bedingungen an deiner Praktikumsschule zu sein.


    Bei mir war es das ganze Gegenteil. Ok ich bin an eine Schule gegangen an der ich schon war, aber dennoch hat sich der Schulleiter um mich gekümmert. Erstmal gab es ein Gespräch bei dem erörtert wurde was ich studiere, welche Fächerkombinationen ich brauche, wie viele Hospitationen ich benötige usw. Dann hat man mir einen Stundenplan vorbereitet und es mit den betreffenden Lehrern abgesprochen, so dass es am ersten Tag auch schon sofort losgehen konnte. Vorgestellt wurde ich natürlich auch allen Lehrern.
    Ich denke so sollte es auch sein. Nun das hilft dir momentan nicht weiter, aber für die Zukunft würde ich im Vorfeld das Praktikum und dessen Verlauf mit der Schulleitung genau absprechen und natürlich nicht wieder die besagte Schule auswählen, weil man dort ja anscheinend keine Praktikanten möchte.


    Als Tipp für die restlichen Praktikumstage kann ich dir nur sagen trete selbstbewusst auf, plane deine Hospitationsstunden an Hand Unterrichtspläne der Lehrer halt eben selber und versuche in die Unterrichte rein zu kommen die du auch brauchst.


    Viel Erfolg.

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