• Liebe Oberstufenkollegen,
    arbeitet ihr eigentlich oft mit Verfahren wie dem Gruppenpuzzle?
    Ich möchte gerne die Thematik des Epochenbegriffs und seine Grenzen besprechen (im LK, heterogen, aber recht willig). Dazu sind in einem Deutschbuch ganz interessante Texte.
    Ich finde es allerdings recht ermüdend, mit den Schülern die Texte, die sich gut ergänzen und unterschiedliche Aspekte beleuchten, nacheinander zu besprechen und überlege, ob ich dies nicht im Gruppenpuzzle-Verfahren machen lasse.


    Mich interessieren nun eure Erfahrungen, ob sich dadurch auch ein gutes Ergebnis erreichen lässt? Wie sind eure Erfahrungen?

  • Hallo,


    ich habe durchweg positive Erfahrungen gemacht mit der Methode. Die Schüler fanden es zudem sehr effektiv und haben immer betont, dass sie dadurch mehr motiviert seien, die Sachen zu erarbeiten. Schwierig wird es nur, wenn sich einige aus der Arbeitsphase ausklinken, und die ganz Eifrigen/Zweifler wollen immer sofort alle Texte haben, aber die kriegen sie erst nach Abschluss der Gruppenpuzzlemethode. Viele vertrauen aber auch ihren Mitschülern.


    Viel Spaß´!


    Schnuppe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo AK!


    Ich arbeite damit regelmäßig in der Mittel- und Oberstufe und kann ebenfalls sagen, dass es durchaus effektiv ist. Wenn man gleichzeitig noch Elemente des kooperativen Lernens einbaut (Zeitmanager, Motivator etc.), kann die arbeitsteilige Gruppenarbeit ganz fruchtbar verlaufen. Die anschließende Expertenrunde kann man entweder durch vorher farbige Arbeitsblätter oder laminierte Farbkärtchen schneller organisieren. (Ich habe auf den laminierten Karten auch noch Zahlen stehen, so dass die Schüler sich erst nach Farben, dann nach Zahlen sortieren. Das geht ruckzuck).


    Im Geschichts-LK habe ich zum Thema Liberalismus erst ein Gruppenpuzzle gemacht - klappte prima. Die Schüler kennen jetzt die unterschiedlichen Strömungen des Liberalismus sowie die reaktionären Gegenkräfte. Morgen ist LK-Klausur. Bin mal gespannt, ob es Früchte trägt.


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag

    Bin etwas erstaunt: ich dachte das sei normales Verfahren in der Oberstufe, wenn ein Themenkomplex mit Sachtexten erarbeitet wird - wer ackert sich denn überhaupt noch durch einen nach dem anderen? Wirste ja bekloppt... und nie fertig! Gruppenpuzzles, Expertenrunden, und Informationsstraßen sind bei den meisten meiner Kollegen (und mir natürlich :) ) Normalfall. Die Schüler sind dran gewöhnt, können schnell und effizient arbeiten und müssen im Prinzip auch gar nix mehr erklärt bekommen, wenn ich sage "Sooo - schieben Sie doch mal die Tische in folgende Formation..."


    :) Meike


    PS statt laminierter Kärtchen o.ä. zur Einteilung nehm ich Smarties oder M&Ms - die sind "biologisch abbaubar" und die Schüler freut's immer.

  • ;)

    Zitat

    PS statt laminierter Kärtchen o.ä. zur Einteilung nehm ich Smarties oder M&Ms - die sind "biologisch abbaubar" und die Schüler freut's immer.


    Das mache ich auch gern, geht aber pro Kurs nur ein Mal, denn danach wissen ja alle, dass die Fabre bestimmt, mit wem sie zusammenarbeiten und wählen nicht mehr frei sondern das, was ihre Freunde gewählt haben. Dann ist der schöne Mischungseffekt verpufft. Deshalb bevorzuge ich auch gerne die Kartenvariante, wobei ich dazu Puzzleteile ausgebe, die dann zusammengesetzt werden müssen zu thematisch passenden Bildern. Da ist dann das Puzzle methodisch durchweg Programm :D

  • Doch, meine sind da ganz fix im Tauschen :D


    Verteilst du die einzelnen Smarties dann mit der Hand? Find ich nen bisschen ekelig...

  • Ich verteile immer Kärtchen mit zwei Merkmalen drauf, also z.B. einer Zahl und eine Hintergrundfarbe oder ein Symbol + Zahl etc.
    Erst später erkläre ich dann, nach welchem Merkmal die Gruppen sich bilden sollen, so können sie nicht gleich tauschen....
    Das mache ich z.T. auch einfach auf den Arbeitsblättern oder Materialien...


    Schöne Grüße
    Gela

  • Tja, Gruppenpuzzle durchgeführt und zuvor auch (nochmal) ausgiebig erklärt. Mit einigen der Schülern habe ich das letztes Jahr schon öfters gemacht.


    Mit fiel auf, dass die Schüler, die informiert wurden, sehr unkritisch sind und überhaupt nicht nachgefragt haben zu den Dingen, die ihnen da erzählt wurden. Als ich dann mal was bei den Informierenden nachgefragt habe, hieß es "Jaaa, das habe ich nicht verstanden".


    Müssen wir noch öfters üben.



    Eine Frage noch:
    Eigentlich war Aufgabe, die Ergebnisse in den jeweiligen Gruppen in einem gemeinsamen, übergreifenden Text zu formulieren und bis So Abend mir zuzumailen. Das habe ich den Schülern am Mittwoch gesagt, da ich am Freitag geplant fehlen musste.


    Nun haben sich neue Gruppen zusammen getan, weil ein Teil der Schüler Freitag nicht aufzufinden war und die Schüler sich anscheinend nicht abgesprochen hatten. So sind aus 4 Gruppen 2 größere Gruppen geworden (die, die sich gefunden haben und die, die übrig geblieben sind).


    Eine von den übrig gebliebenen mailte mir damnn ihren Teilbeitrag zu, weil die anderen krank seien bzw. nicht gefunden worden seien.


    Sehe ich es falsch, dass sich die Schüler hier nicht an Absprachen gehalten haben bzw. ihrer Aufgabe, sich abzusprechen und zwar vorher abzusprechen, nicht nachgekommen sind??

    • Offizieller Beitrag

    @AK Das siehst Du richtig.


    Um solche Dinge zu umgehen, habe ich von allen Oberstufenkursen mir die Email-Adressen geben lassen, damit ich das von zu Hause aus ggf. noch steuern kann. Wenn dann so etwas passiert, können die Schüler sich nicht mehr beschweren, dass sie von nichts wussten.


    Bestes Beispiel mein Geschi-LK. Ich bin mir sicher, dass nicht alle die Aufgabenzettel für nächste Woche bekommen haben, obwohl ich sie in der Stunde ausgeteilt habe. Ich habe ihnen jetzt nochmal die Instruktionen per Email geschickt. Ausrede damit unmöglich.


    Wenn Du nicht da bist, finden Schüler immer eine Ausrede, wenn die anderen wirklich nicht zu finden waren oder sie es verpennt haben oder sich nicht ausreichend bemüht haben.


    Wenn es sich dabei aber um Deinen 12er LK handelt, würde ich da keine Kompromisse kennen. Gibt eben einen negativen Eintrag für die SoMi-Note. Soviel Selbstständigkeit kann man von jungen Erwachsenen, die demnächst unser Parlament wählen dürfen, wohl erwarten. (Das habe ich einigen auch expressis verbis gesagt.)


    Gruß
    Bolzbold

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