Bewertung bei Binnendifferenzierun

  • Hallo zusammen,


    meine Suche ergab nicht so richtig das, was ich suche (wobei ich nicht ausschließe, dass ich das tool noch nicht richtig nutze...).


    Ich frage mich halt gerade, wie ich bei Binnendifferenzierung bewerte. Hierbei meine ich jetzt vor allem die einfache Form, wenn ich z.B. bei einer Stationenarbeit o.ä. nur 4 Stationen als Pflicht angebe, aber noch zusätzliche Stationen für die Stärkeren/Schnelleren anbiete.
    Wie bewerte ich sowas denn dann?
    Denn auch die, die "nur" 4 Stationen bearbeiten, müssen ja die Chance auf eine 1 haben... genauso wenig sollte doch andererseits die Bearbeitung von mehr Aufgaben nachteilig bewertet werden, oder? Also sprich: mehr gemacht, aber mehr Fehler (ja auch mehr Chancen auf Fehler)... kann es ja eigentlich auch nicht sein.


    Wie macht ihr sowas denn?


    Vielen Dank!


    Lieben gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zitat

    Original von katta
    Denn auch die, die "nur" 4 Stationen bearbeiten, müssen ja die Chance auf eine 1 haben...


    Müssen sie das?


    Die Bestimmung der Notenstufen sieht für "sehr gut" vor, dass Leistungen erbracht werden, die das Erwartbare übersteigen.

  • Dann dürfte man ja nie mehr eine 1 verteilen.


    Allerdings wie soll ein schwacher Schüler, der gerade mal 4 Stationen schafft, eine 1 erhalten? Wie schafft er dann die Klassenarbeiten? Das mündliche und so weiter....

  • Hi ihr zwei,


    dann versuch ich das mal anders rum aufzuziehen.


    Ich hatte das so gedacht, dass eigentlich vier Stationen das wären, was alle Schüler machen müssen und schaffen können. Sozusagen das normale Aufgabenspektrum der Klasse.
    Aber für die Schüler, die um einiges schneller und stärker sind (in einem konkreten Beispiel schwebt mir eben meine amerikanische Schülerin in der 8. Klasse Englisch vor), dachte ich daran, noch eine Zusatzaufgabe zu geben, damit sie auch ein bisschen gefordert werden (bzw. nicht gelangweilt rumsitzen, weil sie schon längst fertig sind/ist).


    Also wie bewerte ich zusätzliche Leistungen, die über das normal geforderte hinaus gehen?
    Denn es kann ja m.M. eigentlich nicht sein, dass nur diejenigen eine 1 schaffen können, die über das eigentlich geforderte hinaus gehen können.
    Genauso wenig sollten doch aber die, die dann die Zusatzaufgabe erledigen, da aber z.B. Fehler machen, dafür durch schlechtere Noten als jemand, der "nur" den Standard erledigt hat... also quasi für mehr Bemühung auch noch bestraft werden...?


    Ich hoffe, dass es jetzt etwas klarer geworden ist, was ich meine?


    Lieben Gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zitat

    Original von katta


    Denn es kann ja m.M. eigentlich nicht sein, dass nur diejenigen eine 1 schaffen können, die über das eigentlich geforderte hinaus gehen können.
    Genauso wenig sollten doch aber die, die dann die Zusatzaufgabe erledigen, da aber z.B. Fehler machen, dafür durch schlechtere Noten als jemand, der "nur" den Standard erledigt hat... also quasi für mehr Bemühung auch noch bestraft werden...?


    Hm, du kannst ja noch mal die Definitionen der Notenstufen nachlesen; die sind ja schon festgelegt (gut = "in vollem Umfang"); es erreicht eben nicht jeder Schüler ein "sehr gut".


    Und dass man Fehler in schwereren Aufgaben anders gewichtet, ist eigentlich normal. Ein Beispiel: Rechtschreibfehler in einer komplexen textproduktiven Aufgabe werden natürlich nicht so deutlich gewertet wie die in einer Grammatikaufgabe, wo vielleicht nur Sätze umgeformt werden.

  • Aber das ist doch die eins, wenn jemand mehr schafft.


    Anderes Bsp:
    Ein Nichtschwimmer in der 9. Klasse lernt das schwimmen und schafft ohne Mühe 50m. Für ihn ein Riesenerfolg, aber das Jahrgangsziel hat er weit verfehlt, da waren 1000m erforderlich. Du kannst ihm nicht die 1 dafür geben, auch wenn er grandioses geschafft hat. Dann hat er vielleicht grad so eine 4 in Schwimmen geschafft.


    Du darfst nicht nur die Einzelperson sehen, sondern immer in Relation zum Lehrplan und zur restlichen Klasse.

    • Offizieller Beitrag

    Also beim Stationenlernen gebe ich immer an, was man für eine "eins" schaffen muss.
    Das Pflichtprogramm sollte allen Schülern immerhin die Möglichkeit auf eine "zwei" also eine im vollem Umfang den Erwartungen entsprechende Leistung sein.
    Die Einseraspiranten sollten dann bei mir entsprechend mehr Stationen und diese auch auf einem höheren Bearbeitungsniveau schaffen.


    Wenn man das zu Beginn einer Stationenarbeit transparent macht, sollte das kein Problem geben.


    In vielen Fällen werden die schwächeren Schüler so gerade das Pflichtprogramm schaffen bzw. ggf. auch dies nur mit erheblichen Fehlern oder qualitativen Mängeln.


    Wichtig ist, dass jeder pro forma die Chance hat, auf eine "Eins" zu kommen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Ah, ok, das hilft schon mal.


    Ich hatte mich ja auch irgendwie schon gefragt, wie ich quasi zwei Kategorien 1 aufrecht erhalten soll... geht ja eigentlich gar nicht.


    Dann probier ich das demnächst mal aus, wenn es dann soweit ist.


    Vielen lieben Dank!


    Lieben Gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zitat

    Original von MYlonith
    Aber das ist doch die eins, wenn jemand mehr schafft.


    Anderes Bsp:
    Ein Nichtschwimmer in der 9. Klasse lernt das schwimmen und schafft ohne Mühe 50m. Für ihn ein Riesenerfolg, aber das Jahrgangsziel hat er weit verfehlt, da waren 1000m erforderlich. Du kannst ihm nicht die 1 dafür geben, auch wenn er grandioses geschafft hat. Dann hat er vielleicht grad so eine 4 in Schwimmen geschafft.


    Du darfst nicht nur die Einzelperson sehen, sondern immer in Relation zum Lehrplan und zur restlichen Klasse.


    Puh, das ist eine Einschätzung, die mir eigentlich total gegen den Strich geht. Ich bin jetzt an einer Förderschule, wo die Schüler eh schon recht demotiviert ankommen, weil sie immer die schlechtesten waren. Da ist es für sie total wichtig, dass ich eine Verbesserung ihrer Leistung auch mit einer entsprechenden Note bewerte. Egal, was die anderen Schüler geschafft haben. Die Entwicklung des Einzelnen ist mir da wichtiger als der Vergleich eines Schülers mit allen anderen. Ein guter Schüler, der sich nicht anstrengt, aber trotzdem besser ist als ein Schüler der sich für ein Ergebnis mit mehr Fehlern total angestrengt hat... nee, das finde ich total unfair. Man muss beides berücksichtigen: das Ergebnis und auch die Entwicklung.


    Ist so eine Bewertung an den Regelschulen denn nicht üblich? ?(

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