Was macht für euch den Unterschied zwischen LK und GK?

  • Ich habe in diesem Schuljahr einen Leistungskurs und frage mich, woran ich nun erkenne, dass ich auch wirklich LK-Niveau im Kurs erreiche. Was macht den Unterschied? Es ist eine vertieftere, detailliertere Arbeit, ich habe mehr Zeit, die ich auch gut nutzen kann. Aber andererseits habe ich ja nicht schlagartig da Höchstleister sitzen, ich muss das Niveau steigern.
    Im Deutsch-LK ist ja auch immer noch das Problem, dass dort auch die Schüler sitzen, die "nichts anderes können" oder die in den Kurs gesteckt wurden, weil ihre eigentliche Wahl nicht zu Stande kam. Dadurch schraube ich die Anforderungen nicht runter, aber ich habe ggf. noch mehr Heterogeneität.


    Sagt ihr eigentlich in einem LK prinzipiell, dass die Schüler dies und das eigenständig wiederholen oder vertiefen müssen? Ich weiß nicht, ob das an meiner Schule liegt, aber nach dem, was ich bis jetzt so mitbekommen habe, ist das eigenständige Nacharbeiten eine sehr dürftige Sache...

  • Hi Aktenklammer,


    ein Leistungskurs dient der - wie der Name es schon sagt - "Leistungs"steigerung in einem bestimmten Fach (hier vermutlich Deutsch). Deshalb ist es in einem Leistungskurs unerlässlich auf Eigenarbeit zu setzen und Nacharbeiten als gegeben vorauszusetzen. Außerdem ist es wichtig, dass die Schüler/innen Referate erarbeiten und halten, um auch das richtige Präsentieren zu lernen (mit OHP, mit PP), ein Handout war bei mir immer obligatorisch. Außerdem habe ich für jede Stunde Protokollanten festgelegt (d. h. sie konnten sich den Termin selbst aussuchen, indem sie sich in eine von mir angelegte Liste eintrugen). Die Protokolle dienten einmal als Grundlage zur Nacharbeit für fehlende Schüler/innen, aber auch zur Kontrolle des Geleisteten/Erreichten und waren für mich letztendlich auch ein Mosaikstein bei der Notengebung. Einen Leistungskurs bereitet man ja in der Regel auf das Arbeiten im Studium, wo auch immer das stattfinden wird (FH, UNI o. ä.), vor. Wenn das an deiner Schule bisher lasch gehandhabt worden ist, dann wird es Zeit, dass du es änderst. Deine Schüler/innen werden dir später dafür dankbar sein. Zuweisung hin und her, in einem Leistungskurs sollte auch Leistung erbracht werden. Wer nur mit geringem Einsatz bereit ist das Lernpensum zu bestreiten, sollte das Fach nur als Grundkurs oder gar nicht wählen (wenn das geht). Ich würde immer auf ein höhreres Niveau in einem Leistungskurs achten, auch wenn das für einige sehr stressig und ungewohnt sein mag.


    Ich habe mich immer an den Vorgaben orientiert und nicht an den Kolleginnen und Kollegen, die diese die Sache etwas zu handhabten sahen.


    Liebe Grüße
    Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

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  • Hallo Lieslümpchen,
    ich achte ja auf ein höheres Niveau. Ich weiß im Moment nur nicht, woran ich für mich erkenne, dass ich die Schüler nicht unterfordere. Ich bin glaube ich schon im GK letztes Jahr den Schülern auf den Nerv gegangen mit meinen Forderungen und dem ständigen Rückmelden auf Folienaufbereitungen etc.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo AK!


    Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt, weil bei meinen 29 (!) Leuten im Geschichts-LK auch nicht unbedingt nur "Geschichtscracks" drinsitzen.


    Das hat sich bei der Diskussion über die Definition von Nation/Nationalismus deutlich gezeigt. Ca. ein Drittel hat aktiv diskutiert und konnte sich adäquat ausdrücken - die anderen zwei Drittel waren damit überfordert.


    Generell würde ich sagen, dass man inhaltlich durchaus mehr machen kann als im GK, weil man ja zwei Stunden pro Woche mehr hat, und dass man bestimmte Dinge auch vertiefen kann (in Geschichte also vielleicht noch eine weitere Quelle) oder eben auch Diskussionen noch etwas ausdehnen kann.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass man da auch einem Phantom hinterher jagt, weil es "DAS" LK-Niveau im Grunde nicht gibt.


    Ich würde behaupten, dass ich meinen GK13 Geschichte aus dem letzten Jahr auch auf LK-Niveau gefahren habe, weil die Diskussionen und die Quellen doch recht anspruchsvoll waren.


    Vermutlich kommt es auch nicht unwesentlich auf die Größe des Kurses an (ich finde 29 Leute im LK eine Zumutung!) sowie auf die Stärke und Heterogenität der Lerngruppe.


    Was ich z.B. in Geschichte im LK erwarte, ist - analog zu liese - das eigenständige (Nach)Arbeiten - hier besonders Zahlen, Daten, Fakten.
    Der Historiker befasst sich mit Geschichte ja erst auf der Basis der Zahlen, Daten und Fakten und kommt dann zu Schlussfolgerungen.


    Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt, weil ich nach drei Stunden LK bereits den Eindruck habe, dass einige Leute jetzt schon rhetorisch wie intellektuell überfordert sind.
    Da ich aber den Unterricht ja für alle machen muss, stellt sich für mich jetzt die Frage nach einer möglichen Binnendifferenzierung. Da weiß ich derzeit noch gar nicht, wie ich das bewerkstelligen soll.
    Das Argument, dass das ja ein LK sei, wird dann auch schnell ausgeleiert.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

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