Vorführstunde Barock

  • Hallo!
    Bis zu den Herbstferien soll ich für die Lebenszeitverbeamtung eine Stunde im LK vorführen. Unser Thema ist Barocklyrik.
    Ich habe die Reihe soweit geplant und bemühe mich um Abwechslung, auch wenn der Fokus im Hinblick auf Klausur und Abitur auf der Gedichtanalyse liegen muss.
    Nun überlege ich, was ich in der betreffenden Stunde zeigen könnte. Im Moment schwebt mir etwas zur Verknüpfung des barocken Lebensgefühl und dem heutigen Lebensgefühl vor. Ich könnte mir vorstellen, dass das ganz ergiebig ist. Dafür habe ich zwei Sachen bei teachsam gefunden, suche aber auch noch weiter.
    Was haltet ihr davon?
    Oder habt ihr einen anderen Denkanreiz für mich?
    Viele Grüße
    AK

  • Hi,


    versuch es mal unter


    www.zum.de


    da gibt es Materialien zum Barock, vielleicht findest du dort etwas.


    LG. Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Hi Aktenklammer,


    vielleicht könntest du ja ein Gemälde/Bild/Foto mit dem Vanitasmotiv z. B. und das Gedicht "Es ist alles eitel" von Gryphius erarbeiten und die Grundbefindlichkeiten vergleichen lassen. Die Kunstkollegen sind in solchen Fällen in der Regel hilfsbereit, wenn es darum geht ein treffendes Bild zu finden und von ihnen auszuleihen. Es muss entweder recht groß sein, oder falls Gruppenarbeit eingebaut werden sollte, pro Gruppe zusätzlich als Kunstpostkarte verteilt werden.
    Das zeigt dann auch einen fächerübergreifenden Ansatz, was sich bei solchen Schau-(Show-)stunden recht gut macht. Also erstmal viel Glück bei der Konzeption. 8)


    Liebe Grüße
    Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Hallo lieselümpchen,
    danke für deine Antworten. Das Gedicht "Es ist alles eitel" ist zu dem Zeitpunkt, an der meine Stunde stattfindet, schon besprochen, sodass sich dieses Gedicht ausschließt. Die Idee, ein Gedicht mit einem Bild zu verknüpfen ist gut, bisher habe ich den Schülern Bilder mit einer gewissen Zweiteilung präsentiert und Bilder zum Krieg.


    Leider bin ich bei zum auch noch nicht fündig geworden. Insgesamt bin ich noch nicht so recht weiter gekommen.
    Im Moment habe ich "Thränen in schwerer Krankheit" im Sinn. Aber es fehlt mir noch die zündende Idee, ich möchte das Gedicht ungern einfach nur vorlegen und analysieren lassen (ich habe auch nur eine Stunde zur Verfügung). Ich überlege, ob ich vielleicht das Gedicht zerschnitten präsentiere und es zunächst rekonstruieren lasse (z.B. um auch noch mal die formalen Kenntnisse über das Sonett zu festigen). Interessant ist es bei Gedichten ja auch immer, verschiedene Wörter oder Verse zu präsentieren, bei denen die Schüler eine begründete Entscheidung treffen müssen, aber ich bin in diesem alten Deutsch nicht so firm als dass ich das könnte.


    Eine andere Idee wäre "An die Welt" von Gryphius als Komponente des Aufgehobenseins in Gott oder aber ein Gedicht von Sybille Schwarz als Beispiel für Lyrik einer Frau, z.B. "Ist Lieb ein Feuer".


    Hat jemand von euch vielleicht noch eine Idee?
    Oder eine ganz andere Idee? Ich werde doch langsam recht nervös.


    Viele Grüße
    AK

  • Hallo Aktenklammer,


    vielleicht hilft dir diese Gemäldesammlung weiter:


    http://www.uni-leipzig.de/ru/themen.htm


    Sie ist als Hilfe für den Religionsunterricht gedacht, ich habe das eine oder andere Bild aber auch für meinen Deutschunterricht gebrauchen können. Damit kommt dir vielleicht die eine oder andere Idee schneller.


    Außerdem gibt es auch noch Materialien unter


    http://www.schulportal.de


    Also viel Erfolg bei deiner Konzeption.


    LG Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Man könnte die barocke Weltauffassung behandeln, indem man das Bild "Die drei Lebensalter des Weibes und der Tod" von Hans Baldung mit Gedichten in Beziehung setzt (Opitz "Carpe diem" und v. Hofmannswaldau "Die Welt").
    Ich habe dazu mal eine Stunde gesehen (im Ref hospitiert), die ganz nett war. Zugehörige Aufgabenstellungen waren in "Texte, Themen und Strukturen" (weiße Ausgabe). Falls du die Aufgabenstellungen brauchst, tipp ich sie dir gerne ab (Scannen kann ich z. Zt. nicht).


    Ich habe - gerade in meinen Ordnern entdeckt - eine Stundenskizze zu:
    Der Dreißigjährige Krieg: Gryphius „Thränen des Vaterlandes“, weiß aber leider nicht mehr von wem/woher ich das Dokument habe. Von mir ist es jedenfalls nicht, da ich Barocklyrik noch nie unterrichtet habe. Falls du sie haben möchtest, könnte ich dir die Stundenskizze mailen.


    Hast du die Oldenbourg Interpretationen, Bd.95, Deutsche Lyrik vom Barock bis zur Goethezeit? Ich habe das Buch leider nicht selbst, bin aber sonst von der Reihe Oldenbourg immer begeistert.


    Zu deiner Idee: Wenn die Stunde am Ende der Reihe positioniert ist und du schon so viel gemacht hast, erscheint mir das Bloße Zusammenlegen der zerschnittenen Versstreifen zu wenig. Dann würde ich auf jeden Fall auch noch Versmaß und andere behandelte sprachl. Besonderheiten barocker Lyrik thematisieren. Dann hättest du doch eine schöne Anwendungs- und Übungsstunde zur sprachlichen Analyse als Klausurvorbereitung. Aber ich kenne deinen Kurs nicht ... vielleicht kommt mir das auch nur so wenig vor. :weissnicht:

  • @Peh.
    Das mit dem Zusammenlegen wäre ja nur ein Einstieg.
    Ich tendiere im Moment dazu, kontrastiv ein expressionistisches Sonett zu geben. Ich muss mir aber noch überlegen, ob ich den Schülern sage, dass es aus einer anderen Epoche ist. Es kann ja auch einen gewissen Erkenntniswert haben, wenn die Schüler merken, dass sich das Lebensgefühl bzw. die Formstrenge wiederholt und man könnte überlegen, wie dies zu begründen ist.
    Das TTS habe ich auch, danke für das Angebot. Über diese Phase bin ich dann ja auch schon hinweg (wobei ich im Moment noch das Gefühl habe, im Bereich der Lyrikinterpretation, bzw. auch schon nur der Bearbeitung eines Gedichts mit Anmerkungen, noch viel Steigerungspotential entlocken zu müssen/zu können ;) )

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