Eure Meinung zu den Kopfnoten in NRW?

    In NRW werden zum nächsten Schuljahr die Kopfnoten ja wieder eingerichtet bzw. erweitert. Ich stehe dem mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber.
    Ein Problem sehe ich darin, dass ich manches automatisch doppelt berücksichtige wie z.B. die Mitarbeit in Gruppenarbeiten, die regelmäßie Anfertigung von HA etc.
    Schwierig empfinde ich es auch, alles gut aufzuzeichnen. An meiner Schule soll zwar den Schülern prinzipiell ein "Vorschuss" mit der Note 2 gegeben werden und wir müssen nur notieren, wenn er nach oben oder unten abweicht, aber es ist schon schwierig.
    Die Schüler fürchten, dass sich die Sympathiefaktoren stark einschalten, weil sie das Gefühl haben, dass Lehrer oft Sympathienoten geben.


    Was haltet ihr von den Kopfnoten?

    Hallo Aktenklammer,
    mich beschäftigt das auch. Unser Chef wird uns wohl auf der ersten Konferenz am Ende der Sommerferien hoffentlich angeben, welchen Vereinfachungsmodus er vorschlägt - nach den Handreichungen des Schulministeriums soll der Klassenlehrer von allen Fachlehrern seiner Klasse für jeden Schüler die Kopfnoten einholen und das arithmetische Mittel notieren, das dann für jede der sechs Kopfnoten errechnet wird. Ich nehme mal an, dass nur in Abweichungsfällen die Konferenz über Änderungen beschließt, weil sonst der Zeitaufwand nicht mehr zu rechtfertigen ist ( wir haben ca 1200 Schüler).
    Ich habe aber auch noch einen Leistungskurs und befürchte, dass ich auch hier noch die Kopfnoten von allen Lehrern für diese Schüler einholen und zusammenrechnen darf - LK-Lehrer haben ja quasi eine zweite Klassenleitung!
    Ich muss sofort in dieser ersten Konferenz dagegen Einwand erheben, denn mit meinen zwei Fremdsprachen, Klassenleitung und LK-Leitung bin ich meist vor Überarbeitung platt.


    Schüler glauben immer an Sympathienotengebung, weil sie keine Ahnung haben, wie Leistung aus der Lehrerperspektive aussieht. Dieses Problem werden wir auch nie aus der Welt schaffen, aber ich glaube, dass Vorgehenstransparenz dazu beitragen kann, dass sie ein bisschen Durchblick bekommen. Wenn man ihnen klar erläutert, wie der Weg von der einzelnen Teil-Kopfnote bis zum errechneten Mittel, das auf dem Zeugnis erscheint, verläuft, werden sie sehen, dass (ähnlich wie bei den Punktespielräumen der Zentralen Abschlussprüfung Klasse 10) ganz viele Unterschiede einfach im Rechenprozess wieder wegnivelliert werden. Ich glaube nicht, dass mehr als zwei verschiedene Notenstufen, im Ausnahmefall drei, überhaupt auf dem Zeugnis erscheinen werden.
    Aber wir werden sehen - was immer auch ministeriell erlassen wird, wir müssen es tun, und zwar unabhängig davon, was wir davon halten.
    Gruß,
    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

    hallo ak!


    bei uns gibt es bereits kopfnoten (oder auch erweitertes zeugnis) und ich halte das für ausgemachten blödsinn.


    auf dem wisch stehen nicht nur dinge wie zuverlässigkeit, sondern auch höflichkeit. und mich interessiert wirklich, WIE man höflichkeit denn bitte objektiv messen soll. die frage konnte mir bisher keiner beantworten und jeder hat da auch eine andere definition.


    zumal bestimmte dinge eben mal wieder an jeder schule anders gehandhabt werden. unsere nachbarschue gibt nämlich auch grundsätzlich vorschusslorbeeren und setzt bei der 1 an. auffällige schüler werden nach unten gestuft. wir dagegen setzen nirgendwo an und es wird halt so gemacht wie jeder meint, so dass es wenig einsen gibt. wie soll das nun ein arbeitgeber vergleichen können? *hmpf*


    alles schmarrn!


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

    Einmal editiert, zuletzt von sinfini ()

Werbung