Förderung des Tempos beim Lesen

  • Hallo,
    ich habe eine Frage: Ich habe kürzlich mit meiner 2. Klasse den Stolperwörter-Lesetest (http://www.lesetest1-4.de) durchgeführt.
    Wenig überraschend war ein Schüler sehr langsam (wenngleich er alles richtig hatte). Nun haben die Eltern um Tipps gebeten, wie sie im Helfen könnten die Lesegeschwindigkeit zu erhöhen.
    Mir ist nur eingefallen: Viel lesen. (Macht er aber eigentlich täglich)


    Gibt es da Bücher/Materialien/ultimative Tipps von euch?


    LG Schmeili

  • Ich finde "Effektiv lesen" von Brigitte Chevalier ganz gut; es ist zwar nicht kindgerecht geschrieben, könnte aber für die Eltern durchaus nützlich sein, da es auch praktische Übungen enthält.


    Amazonlink [Anzeige]

  • Danke für den Tipp. Sind denn die Tipps die dort gegeben werden für Kinder (2. Klasse) umsetzbar? Erscheint mir auf den ersten Blick ziemlich "verkopft"...

  • Das Buch als solches richtet sich an Erwachsene und ist auch so geschrieben; es enthält aber Übungen, die die Eltern für das Kind "runterbrechen" könnten.


    Vielleicht gibt es aber auch entsprechend didaktisiertes Material, ich kenne es aber nicht.

  • Hallo Schmeili,


    nun habe ich mich extra registrieren lassen, um dir antworten zu können. :D


    Wie liest der Schüler denn? Zieht er einzelne Buchstaben zum Wort zusammen oder liest er bereits in Silben oder erkennt er ganze Wörter?


    Liest er bereits Silben und ganze Wörter, kannst man die Lesegeschwindigkeit mit Hilfe eínes Metronom erhöhen. Auf jeden Schlag wird eine SILBE gelesen. Je nachdem, wie schnell man das Metronom einstellt, verzögert oder erhöht sich das Lesetempo.
    Im Unterricht arbeite ich auf die gleiche Weise und es ist sehr effektiv.


    Wenn er noch immer einzelne Buchstaben liest, kann ich die Übungskartei von Horst Fröhler "Fitness-Training Lesen" (AOL-Verlag) sehr empfehlen. Das sind 100 Lesekärtchen in A6, die von der Leseschwierigkeit aufeinander aufbauen (von der Silbe zum Wort zum Text). Musterseiten kann man sich auf der Verlagsseite ansehen. Auch híer kann man das Lesetempo mit dem Metronom unterstützen.


    Viel Erfolg wünscht
    Klosterfee

  • Oh, das ist aber lieb von dir. Die Idee klingt spannend. Soweit ich das sehe liest er bereits ganze Wörter. Ich werde es Anfang der Woche nochmal beobachten.
    Schaue mir gerade die Kartei an, die ist ja sogar recht günstig.
    Werde deine Tipps mal ausprobieren und dann auch den Eltern weitergeben. Zum Glück habe ich aus alten Klarinetttenzeiten noch ein Metronom :)

  • Hallo,


    ja, die Kartei ist recht preiswert. Ich habe sie gebraucht nochmals für 2 Euro weniger bei amazon.de erstanden. Glaube aber, dass es die letzte war. Naja, sie kostet ja nicht die Welt.


    Ich wünsche viel Erfolg beim Üben.


    Klosterfee

  • Hallo,
    ja, die Karteien von Fröhler habe ich auch und kann sie empfehlen.


    Na, klosterfee, wo du nun schon mal registriert bist freuen wir uns auf viele Beiträge von dir!


    Vele Grüße
    venti :) - noch 5 Schultage bis zu den Ferien - ;)

  • Zuerst einmal sei nicht entsetzt von den Ergebnissen.
    Für mich besteht ein Zusammenhang, zwischen der Methoden, mit der die Kinder das Lesen gelernt haben und den Ergebnissen bzw. wie viel Raum Lesen im Unterricht hat bzw wie viel Eltern üben.


    Als ich das erste Mal den Stolperwörterlesetest durchführte, in einer Klasse, mit der ich nie lautes und schnelles Lesen geübt hatte (nur sinnerfassendes Lesen mit Lesemalblättern u.ä., wie ich es im Seminar gelernt hatte) und in der die Eltern meist zu Hause keine Bücher hatten, war ich entsetzt. Selbst meine guten Leser waren nur ausreichend. Ich habe lange über die Ergebnisse nachgedacht und sah den Zusammenhang mit meiner Vermittlungsart. Auch hat Metze, der Autor des Tests in seinen Büchern vorher schon mal die Form eingeeübt (
    z.B. Tobi Rechtschreiblehrgang), so dass seine Kinder bestimmt einen Vorsprung gegenüber meinen Kindern hatten, weil die Aufgabe bekannt war.
    Außerdem hatte ich meist Migrantenkinder, für die seine Stolperwörter nicht immer Stolperwörter waren, weil sie kein Sprachgefühl haben.
    Viele Stolperwörter ergeben sich aus der Syntaktik und nicht aus der Semantik, finde ich.


    Durchs Forum habe ich den Salzburger Lesetest kennen gelernt und einige Migrantenkinder schneiden dort besser ab.
    flip

  • Mittlerweile räume ich dem Lesen einen viel breiteren Stellenwert ein.


    Ich glaube, dass Kinder, die gut lesen, entweder gerne lesen und sich freiwillig damit beschäftigen oder Eltern haben, die mit ihnen kontinuierlich lesen.



    Wenn Kinder die Synthese erfasst haben, bekommen sie Leseaufgaben, dann wird das Tempo gesteigert, der genannte Fröhler ist echt zu empfehlen.
    Weiter kommt man auch mit dem Lesetrainer der Medienwerkstatt Mühlacker, dort kann man Fließtexte üolben , den Stolperwörtertest vorbereiten, Blitzwörter lesen.... si
    Auch hat sich ein Leseberg bewährt:
    (du findest eine Vorlage bei wegerer at ), häufige Wörter werden immer wieder geübt, so dass sich das Wortbild einprägt.


    Ich denke mittlerweile das ein Schnelligkeitstraining gut ist, wenn ich auch noch nicht mit Metronom gearbeitet habe- ich habe das Gefühl, dass es die Kinder unter Druck setzt - ich meine damit, dass häufige Wörter immer wieder geübt werden müssen, damit sie auf einem Blick erkannt werden. Das war in meiner Ausbildung szeit regelrecht verpönt.


    Daneben werden natürlich Übungen zum sinnerfassenden Lesen angeboten, ab dem zweiten Schuljahr antolin
    flip

  • Danke für eure Antworten, deswegen mag ich dieses Forum! Habe mir gleich mal ein paar Materialien rausgesucht. Sowas wie der Leseberg kannte ich noch nicht, Blitzlesen kannte ich nur aus dem Englischen. .
    Das sinnentnehmende Lesen macht kaum Kindern Probleme, einige sind dabei eben nur langsam ;)

  • Weiß ich nicht genau, sie hatten die Bausteine Fibel (das ist die einzige Info die mir Kollegen am Rande mitteilen konnten). Die Lehrer haben freie Wahl der Fibel/freie Methodenwahl und meine Vorgängerin war wohl eher eine Einzelkämpfernatur...
    Ich habe die Klasse erst seit 6 Wochen.

  • hallo elefantenflip.


    ich habe in hessen lesen gelernt mit der ganz und gar streng synthetischen fibel (am anfang NUR A, dann D, dann konnten wir also da da ad ad ada dad lesen...) vom westermann verlag mit dem elefanten und dem hasen lolle.


    :)


    aber hat geklappt.

Werbung