Ich komme gerade von einem sehr schönen Klassenfest, auf dem natürlich auch kurz über die schon ausgeteilten Zeugnisse gesprochen wurde. Die meisten Eltern wollten nur wissen, ob sie überhaupt zu der angebotenen Sprechstunde kommen müssen. Das war o.k.
Ein Vater jedoch drohte mir ein ernsthaftes Gespräch an, weil ich eine Bemerkung über die katastrophale Feinmotorik ins Zeugnis geschrieben habe. Das Kind liegt mehr auf dem Tisch, als dass es sitzt, hält den Stift auch mit Schreibhilfe falsch, weiß eigentlich wie es besser ist, hält meine Tipps jedoch nur ein, wenn ich hinter ihm stehe! Die Ergotherapie wurde im letzten Herbst abgebrochen. Angeblich kann die Ergo nichts an der Stifthaltung machen! Stimmt das??? Nun fordert der Vater Förderstunden, weil er der Meinung ist, ich hätte diese Defizite des Kindes korrigieren müssen. Außerdem sei der Grund reine Konzentrationssache. Jeder sieht aber deutlich, dass das Kind erhebliche motorische Probleme und keine Körperspannung hat. Auch der KiGa hat schon auf eine notwendige Therapie hingewiesen, anscheinend haben die Eltern aber nur kurz vor der Einschulung ein einziges Rezept für die Ergo eingelöst.
Ich schaue jetzt gleich mal nach schriftlichen Bestimmungen o.ä., aber vielleicht kann mir einer von euch schon sagen, ob ich als KL verantwortlich für motorische Förderung bin. Der Vater kann echt unangenehm werden, aber ich möchte ihn im Moment der Chefin vom Hals halten. Die hat genug zu tun.
Talida