Hallo allerseits,
ich habe gerade ein kleines Problem (oder einen Gewissenskonflikt) in meiner 11. Klasse im Deutschunterricht.
Nach der letzten Klausur stehen, auf vielfachen Wunsch der Schüler, Buchvorstellungen an. Es betrifft 3 S., die dies aus verschiedenen Gründen tun möchten.
Einer der Schüler - mein Problemfall - möchte unbedingt Bücher vorstellen, die er "gut findet", da er das komplette Jahr über herumgenörgelt hat, dass Schule antiquiert sei und die Lektüre "total an der Jugend vorbei". Es handelt sich um einen relativ leistungsstarken, eloquenten, sozial kompetenten, freundlichen Schüler. Heute teilt er mir mit, dass er sich für ein Warcraft-Buch entschieden habe. Puh!
Ich kenne Warcraft nur aus den Medien und weiß, dass dies ein PC-Spiel ist. Von Büchern hatte ich bis heute nichts gehört, ergo auch keines gelesen...
Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl bei der Vorstellung, Warcraft in den Unterricht zu integrieren. Auf meine Bemerkung, dass es schön wäre, deutschsprachige Autoren zu thematisieren, konterte der S., dass Sophokles auch nicht deutschsprachig sei und wir "Antigone" ja schließlich auch behandelt hätten. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Irgendwie finde ich ja auch schön, Aktuelles zu thematisieren. Hat denn jemand Ähnliches erlebt?
Ich möchte hierzu eure Meinungen hören. Soll ich ihn das Buch einfach vorstellen lassen und keinen großen Terz darum machen oder die ganze Sache unterbinden? Letzteres birgt allerdings die Gefahr, dem Jungen jeglichen Spaß am Deutschunterricht zu nehmen...
Hm.
Schönen Gruß,
Peh.