Sätze mit "falscher" Kommasetzung gesucht

  • Hallo,


    demnächst steht bei mir in Deutsch das Thema Zeichensetzung an. Dafür suche ich Sätze, die missverständlich werden oder keinen Sinn ergeben, wenn das Komma fehlt oder falsch gesetzt wurde.


    Ist das verständlich, was ich meine? ?(
    Gerade fällt mir natürlich kein Beispiel ein... sonst müsste ich ja auch nicht fragen!


    Vielleicht hat ja jemand von euch solche Sätze in seiner Materialsammlung. Das würde mir sehr helfen!


    Viele Grüße, wombatine

  • Ich habe zehn Finger an jeder Hand fünf und zwanzig an Händen und Füßen.
    ......kommt grad beim Lernen in meinem Deutsch-Skript vor.... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich krieg den Satz nicht mehr ganz zusammen. Ich glaube, es war ungefähr so:


    "Hängt ihn, nicht freilassen!", riefen sie.


    "Hängt ihn nicht, freilassen!", riefen sie.

  • so ähnlich kenne ich den Satz auch:


    Hängen nicht, leben lassen.
    Hängen, nicht leben lassen.


    ob ich noch was Humaneres finde? :)


    -------------------
    ajaaaa, jetzt habe ich es gefunden, was nino meinte (Praxis Sprache 5):


    Zehn Finger hab ich an jeder Hand
    sind es fünf und zwanzig Zehen
    und Finger hab ich zusammen.
    Zehn Zehen hab ich an jedem Fuß
    sind es fünf und zwanzig Finger
    und Zehen hab ich zusammen.


    noch eins:


    Der Clown Peppino hat auf dem Kopf
    eine Zipfelmütze im Gesicht
    eine rote Pappnase an den Händen
    riesige Handschuhe an den Füßen
    viel zu große Schuhe auf beiden Backen
    einen weißen Fleck und einen blauen Mund.

  • Die Geschichte vom falsch gesetzten Komma
    (hab ich mal so ähnlich in irgendwelchen Materialien von Duden gelesen, weiß leider nicht mehr, wo; hier nur kurz gefasst, für 5er hab ich daraus mal ein Märchen von einer Prinzessin gemacht):


    - Er1 liebt Sie, will sich aber erst einmal die Welt ansehen.
    - Er1 geht auf Reisen, Sie will warten
    - Sie hört, dass Er1 gestorben ist, Sie ist sehr traurig.
    - Irgendwann lernt Sie Er2 kennen; sie wollen heiraten.
    - Er1 lebt noch, erfährt von der geplanten Heirat, will diese verhindern, schickt ein Telegramm und macht sich auf die (sehr lange) Heimreise.
    - Sie bekommt Telegramm, ist enttäuscht/wütend... und heiratet Er2.
    - Er1 kommt zu spät
    - Sie und Er2 führen eine unglückliche Ehe, Er1 heiratet nie und wird auch unglücklich.


    Telegrammtext: Heirate, nicht warten.


    Ich habe die Geschichte als Märchen schon mal als Grammatik-Arbeit gestellt. Kreative Zusatzaufgabe war, ein glückliches Ende der Geschichte zu schreiben (Veränderung ab dem Punkt, wo Er1 das Telegramm schickt).


    LG, Henrike


    P.S.: Falls jemand weiß, wo die Originalgeschichte steht: Könntet ihr mir die Quelle nennen? Da waren auch sonst ganz gute Materialien drin.

  • Schön auch Beispiele mit dem erweiterten Infinitiv mit "zu".


    Hier gilt ja, dass ein Komma nicht mehr gesetzt werden MUSS. Ausnahme: Das Komma muss stehen, wenn sonst die Satzstruktur unklar bleibt (das ist zumindest mein letzter Stand, hat sich vielleicht schon wieder geändert :)). So wie hier:


    Ich rate ihm, zu helfen.
    vs.
    Ich rate, ihm zu helfen.


    Er beschloss, jeden Morgen früher aufzustehen.
    vs.
    Er beschloss jeden Morgen, früher aufzustehen.


    Er zögerte bezüglich der Entscheidung, nicht länger zu bleiben.
    vs.
    Er zögerte bezüglich der Entscheidung nicht, länger zu bleiben.

  • Google sagt noch:


    Frage: Gibt es Sätze, die ihren Sinn ändern, wenn man ein Komma anders setzt?


    Antwort: Ja, und zwar eine ganze Menge. Einige Beispiele: Sabine versprach(,) ihrem Vater(,) einen Brief zu schreiben. Hier gehört, je nach Position des Kommas, das Dativobjekt ihrem Vater entweder zum Hauptsatz oder zur Infinitivgruppe; im einen Fall erhält der Vater das Versprechen, im anderen den Brief.


    Oder: Ich freue mich(,) besonders(,) wenn die Nelken blühen. Hier gehört das Adverb besonders entweder zum Hauptsatz oder zum Nebensatz.


    Oder: Herr Müller, der Chorleiter(,) und ich spielten Golf. Hier handelt es sich, wenn man das Komma nach Herr Müller setzt, um eine Beifügung (Herr Müller ist der Chorleiter, die Rede ist dann nur von zwei Personen); lässt man es weg, so ist es eine reine Aufzählung (die Rede ist dann von drei Personen).


    Oder – besonders deutlich – bei Verneinungen: Hängt ihn(,) nicht(,) laufen lassen!

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