Diktate Klasse 2

  • Hallo liebe LFler!
    Ich habe letzte Woche eine 2. Klasse bis zu den Sommerferien übernommen und merke, dass es viele Dinge gibt, auf die ich irgenwie doch nicht wirklich vorbereitet wurde.
    Mein Problem ist: Ich kann keinen Kontkt zu der Klassenlehrerin aufnehmen. In dem gesamten Schul(!!!)jahr wurden einzigst 2 Übungsdiktate als Lernkontrollen geschrieben. Ich möchte jetzt gerne regelmäßig Übungsdiktate schreiben stehe aber vor dem Problem, dass ich keinen "roten Faden" finde.


    --> Wie strukturiert ihr eure Diktate über das Schuljahr? Einzeln Rechtschreibschwerpunkte abarbeiten (Mitlautverdopplung, ie, Dehnungs-h etc.)?


    --> Richtet ihr euch nach Vorschlägen in den Sprachbüchern (in der Klasse gibt es leider kein Sprachbuch, nur ein Lesebuch).


    --> Habt ihr spezielle Hefte/Materialien für die Diktate (KÖnnt ihr mir welche empfehlen?)? Ich habe Angst, auf einem ganz falschen Niveau einzusteigen, woher weiß ich denn, was für eine 2. Klasse angemessen ist?


    --> Was habt ihr für einen Bewertungsschlüssel? (Werde meine Schulleitung mal fragen ob es einen festgelegten gibt)


    --> Wieviele Diktate schreibt ihr ungefähr im Schulhalbjahr?
    Welche Arten schreibt ihr, nur "diktieren" oder auch Laufdiktate und Abschreibdiktate?


    --> Wie übt ihr für Diktate? Ich hatte gedacht mit Abschreiben, Wort-such-rätseln, Wortarten raussuchen und aufschreiben, Wörtersdchlangen entziffern...


    Ich hoffe, jemand von euch kann mir etwas weiterhelfen, will ja nciht gleich alles falsch machen...
    LG Schmeili

  • Hallo Schmeili, ich habe auch eine 2. Klasse. Wir behandeln die verschiedenen Rechtschreibfälle mit den von dir auch schon genannten Übungen: nach Wortarten ordnen, nach dem ABC ordnen, Wörterschlangen, Laufdiktat etc. Wir haben auch noch den Zauberlehrling als Übungsheft. Dann bastel ich mir meistens selber aus den Lernwörtern einen Diktattext. Wir haben im Seminar mal gelernt, pro Jahrgangsstufe x 20 Wörter, das sind dann also so ca. 40 Wörter, gegen Ende des Schuljahres auch bis zu 50. Alle Dikttatvorschläge, die ich bisher in Büchern gefunden habe, sind leider nicht nach Rechtschreibfällen geordnet. Ab und zu benote ich auch mal ein Lauf- oder ein Abschreibdiktat. Fehlerschlüssel ist bei uns an der Schule so festgelegt: 0,1 Fehler = 1, 2-4 Fehler = 2, 5-7 Fehler = 3, 8-10 Fehler = 4, 11-13 Fehler = 5. Ich habe jetzt das 5. Diktat geschrieben.
    Liebe Grüße
    Meike

  • Ich arbeite mir dem Elefantenbuch. Die Kinder bekommen jeden Montag das "Diktat der Woche", ein AB mit verschiedenen rechtschriftlichen und grammatikalischen Übungen, das sie während der Woche bearbeiten können. Jeden Freitag schreiben wir ein Übungsdiktat. Allerdings muss man doch in der 2. Klasse auch 6 normale Diktate schreiben. Meine bauen dann auf den Übungsdiktaten auf, da im Elefantenbuch mehrer Seiten das gleiche Thema behandeln. Falls du so ein Diktat der Woche mal sehen möchtes, kann ich es dir an deine E-Mail-Adresse schicken. Anfangs waren sie ausführlicher und über die Tage verteilt. Jetzt sind es nur noch die Aufgaben.

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

  • Vielen dank für eure Antworten. Irgendwie habe ich echt zum ersten Mal in der Schule Angst, dass ich das alles falsch anpacke, im ref hatte ich das nie *knirsch*.


    meike: Das sind schonmal gute Anhaltspunkte (Wörter und Fehler), danke.


    Titania: Haben die Schüler das Elefantenbuch selber oder stellst du dir die Sachen daraus zusammen? Es wäre total klasse, wenn du mir so ein Diktat der Woche mit den Übungen einmal zusenden könntest, vielen Dank! (schmeili@web.de)


    Hat noch jemand andere Literaturtipps? Bin auch gerne bereit mir Materialien zu kaufen, habe aber leider keinen blassen Schimmer was sich in dem bereich lohnt zu kaufen.

  • So, ich habe nun das Diktat geschrieben mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Vielen Dank titania für deine Dateien, ich denke wenn ich die Klasse das nächste Schuljahr behalten darf werde ich mir auf jedenfall das Elefantenbuch kaufen.
    Das Diktat ist relativ normal ausgefallen, aber 4 Totalausfälle, da muss ich nun mal schauen wie ich damit umgehe (in 2 Fällen ist nciht ein einziges Wort richtig geschrieben, nicht einmal die lautgetreuen X()

  • wir schreiben keine Diktate, sondern Rechtschreibtests. Parallel dazu arbeiten wir nach Sommer-Stumpenhorst, da werden Diagnosediktate geschrieben. Allerdings mache ich jede Woche drei Frühstücksdiktate, d.h. wir schreiben einen Satz auf, und besprechen die Sonderschreibungen hinterher.
    Ich finde es wichtig, dass ein Konzept hinter den Dikaten steht - d.h. z.B. 3 Diktate zu schreiben, die tagelang geübt werden , bringt m.E. nicht viel für die Entwicklung eines Rechtschreibgespürs.


    flip

  • elefantenflip:
    Ich gebe dir Recht - "wahllos" Diktate mit irgendwelchen Wörtern zu schreiben bringt nicht viel, leider war das in der Klasse bisher genau der Fall (habe sie erst vor 2 Wochen übernommen). Darum bin ich auf der Suche nach einem logischem Aufbau (z.B. nach Fehlerschwerpunkten bzw. Besonderheiten in der Rechtschreibung, Reuther-Lier hat z.B. einen solch logischen Aufbau, ist aber ja eigtl für LRS-Kinder entwickelt.).


    -Was ist der Unterschied zwischen einem Diktat und einem Rechtschreibtest? Was müssen die Kinder dort noch machen?


    - Sommer-Stumpenhorst habe ich bisher leider nur vom Namen her gehört. Was steckt dahinter? Ist das eine Art "Programm"? Gibt es dazu gute Bücher? Wie ist so ein Diagnosediktat aufgebaut?Edit: Wie gut das es google gibt. Kennt ihr die Seite http://www.Rechtschreibwerkstatt.de ? Da gibts viele Infos dazu! Bin grade noch am stöbern!

  • Rechtschreibtests testen eher das Wissen ab, d.h. die Eltern können u.a. nicht auswendig vorbereiten (wie beim Diktat). Im zweiten Schuljahr wäre z.B. eine Schlange mit einem Satz (alle Buchstaben groß geschrieben, Kinder müssen Wörter abtrennen und in richtiger Schreibung (groß und klein) aufschreiben. Man müsste vielleicht Satzzeichen einsetzen, zu Bildern Nomen aufschreiben...., ein Satz würde diktiert. Arbeit im/mit dem Wörterbuch.... , also die Säulen eines Rechtschreibgespürs würden erfasst und nicht nur das Schreiben nach Diktat.
    Nachteil: Eltern können nicht üben, wenig transparent, Vorteil: wirkliches Wissen wird abgefragt und nicht das Kurzzeitgedächnis


    Für Eltern empfehlenswert halte ich das GUT Programm.


    Sommer-STumpenhorst ist manchmal vielleicht dröge und ich kann noch nicht wirklich darüber berichten.Gut erscheint mir, dass viel geschrieben (abgeschrieben ) wird.


    Ich würde mit dem Abschreiben starten, eine Abschreibtechnik einüben.
    Dann zu Laufdiktaten übergehen.
    Die Übersicht über die vielen Rechtschreibprogramme finde ich erschlagend, zumal jeder meint, dass er recht hätte und sich die Programme oft wiedersprechen.


    Die Frage ist, wie haben die Kinder das Schreiben gelernt?


    Rechtschreibtrainingsprogramme:
    Silben - kommt aus dem LRS Bereich: Carola Reuter Lier, Kieler Leseaufbau, Dürrer (Legasthenie, beschreibt kurz ein Trainingsprogramm)


    Komplette Rechtschreibwerkstatt von Sommer-Stumpenhorst, ist sehr, sehr umfangreich, muss m.E. viel methodisch umgestrickt werden...., seine Pässe sind so nicht umzusetzen...


    Leßmann (Diek-Verlag): Geht von den Fehlern der Kinder aus, arbeitet mit Wörterkiste, Training von Lernwörtern (individuell), Karteikarten zu Fehlerschwerpunkten.... (habe ich mal ausprobiert, ich hatte das Gefühl, nur Rechtschreibung zu machen, würde ich auch modifizieren).


    Gute Übungen stehen bei Fröhler, Rechtschreibdiaktik, Eigenverlag, kommt aus Österreich, arbeitet auch mit Wörterkiste, Lernwörter der Woche, die aber mit allen Sinnen eingeübt werden.


    Marburger Trainingsprogramm: Regelgeleitetes Lernen (für Kinder, die über den Kopf lernen und Flussdiagramme abspeichern können)


    Interessant: Inventar implizierter Rechtschreibregeln, ist wohl bei Auer neu aufgelegt worden, Ab´s zu Fehlerschwerpunkten


    Morphemmethode: Wörter werden in die Wortbausteine zerlegt: u.a. Klaus Kleinmann: Wortbaustelle



    Ist vielleicht etwas erschlagen. Die Frage ist, was kannst du leisten? Es hört sich etwas so an, als wärst du neu im Beruf. Als ich Neueinsteiger war, kam so vieles auf mich zu, da habe ich mich oft überfordert. Von daher würde ich vielleicht ein oft bei Fachleitern verpöntes Rechtschreibheft eines Verlages nehmen. Da bist du auf der sicheren Seite - und kannst die Verantwortung etwas abgeben. Was nicht passt ist m.E. mit der Anlauttabelle und freiem Schreiben gelernt zu haben und nun nur nach einem Sprachbuch der älteren Sorte wie z.B. Bausteine zu arbeiten - man muss bestimmt auch die Anfangsmethode einbeziehen. Leider gibt es dazu noch keine richtigen Bücher..., Tinto wird gerade erst für die weiteren Klassen eingeführt.


    Das schon zitierte Elefantenbuch finde ich nicht schlecht, als Grundstock und auch den Tobi-Rechtschreibkurs finde ich ansprechend (aber auch eher anspruchsvoll). Wenn du dann noch Wörter der Woche einführst (nach Fehlerschwerpunkten und nicht am Inhalt orientiert) und vielleicht 2-3 mal pro Woche ein Frühstücksdiktat machst, bei dem du einen Satz diktierst, bist du bestimmt auf der sicheren Seite.


    flip

  • Hallo!


    Stumpenhorst ist komplex und materialintensiv.
    Meine persönliche Kurfassung sieht folgendermaßen aus.
    1. Es gibt unterschiedliche Bereiche in der Rechstchreibung
    2. Mit einer Diagnose kann der Lehrer herausfinden, in welchem Bereich das Kind sich befindet.
    3. Das Kind kann gezielt gefördert werden.


    Es ist also eine mehr oder weniger sehr differenzierte und individualisierte Form von Rechtschreibunterricht.


    Ich hoffe es hilft ein bisschen weiter.


    Da die ganze Geschichte so komplex und materialintensiv ist, muss man sich meiner Meinung nach als Schule klar für dieses Konzept entscheiden, gut zusammenarbeiten und auch die finanziellen Mittel bereitstellen. Als Einzelkämpfer kommt man nicht sehr weit.


    Es dauert mehrere Jahre, bis man es richtig umgesetzt bekommt.


    VG

  • So, inzwischen weiß ich, dass in der Schule eine Kartei von Leßmann vorhanden ist, werde dann hoffentlich damit weiterarbeiten können. Wenn ich denn bleiben kann *hoff*

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