Umgang mit Schülern, die bewusst nicht zuhören

  • Hallo zusammen,


    in allen meinen Stunden fallen immer wieder die gleichen SChüler auf, die, nachdem die Aufgabestellung zunächst erklärt oder gemeinsam gelesen und anschließend noch wiederholt wurde, zu mir kommen und behaupten, sie verstünden nicht, was sie machen sollten. (ICh schreib die Aufgabe übrigens auch noch an, wenn sie nicht auf dem AB steht!) Fakt ist aber, dass besagte Schüler dann überhaupt nicht wissen, um was es in der STunde geht, geschweigedenn den Arbeitsauftrag wiederholen können oder wissen wo sie hinschauen müssen, um ihn zu finden. Ich habe ehrlich keine Lust, bei so offensichtlicher Arbeistverweigerung alles immer und immer zu wiederholen. WIe geht ihr mit solchen SChülern um? SO ein Verhalten muss doch Konsequenzen haben. ICh habe auch schon mehrfach gesagt (und es anschließend auch so durchgeführt), dass ich mir entsprechende VErmerke als LEistung notiere. Es handelt sich um eine dritte Klasse.



    Erwarte gespannt eure Tipps!


    Liebe Grüße,


    sunshine14

  • Ich habe dir keinen Tipp, weiß aber wovon du redest.
    Bei mir gibt es auch zwei Ertsklässler, denen ich nach jedem Arbeitsauftrag erstmal alles nochmal erklären muss. Weiß auch nicht was ich da machen soll.
    Das ist wirklich jedesmal total nervig und ich muss mich anstrengen ruhig zu bleiben und nicht immer zu motzen.
    Freu mich aber auf eure Anregungen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das in meiner eigenen Klasse auch (2.), obwohl von Anfang an zu möglichst viel Selbstständigkeit erzogen. Ich motze inzwischen schon mal, wenn es permanent die gleichen Kinder sind.


    Außerdem habe ich als Regel eingeführt, dass 2 andere Kinder im Flüsterton gefragt werden müssen, bevor ich gefragt werden darf. Im Zweifelsfall lasse ich mir die beiden Kinder, die nicht weiterhelfen konnten, nennen - es gibt nämlich Schlawiner, die behaupten, sie hätten gefragt, was aber nicht der Wahrheit entspricht.
    Wenn meine Kinder im Wochenplan arbeiten, dürfen diejenigen, die fertig sind, Wahlaufgaben machen, z.B. sich etwas aus der Klassenbibliothek zum Lesen nehmen, Tangrams legen etc. Kinder, die beim Erklären der Aufgaben nicht aufpassen und mehrere Erklärungen benötigen, kommen seltener zu diesen Aufgaben, das muss man aber mit der Klasse gemeinsam besprechen, damit diese Zusammenhänge klar werden und es dauert etwas Zeit, bis sich diese Erkenntnis verinnerlicht hat.


    In Klasse 3 kann man es je nach Beschluss der Schule eventuell in die mündliche Note mit einfließen lassen. Das würde ich den Kindern dann aber zeitnah zurückmelden.


    Viel Erfolg!
    Conni

    • Offizieller Beitrag

    Erstmal würde ich diese "Kandidaten" bei Erklären bzw. Wiederholen der Aufgabe durch die Schüler vermehrt dran nehmen. Und klar machen, dass nach Erklärung und Wiederholung durch die Schüler noch einmal allgemein Fragen gestellt werden dürfen, Du dann aber niemanden mehr die Aufgabenstellung erklärst. Wenn dies immer noch nichts bringt, würde ich nicht erledigte Aufgaben zu Hause zu Ende machen lassen. Und den Kindern, die bewusst nicht aufpassen nicht erlauben, bei ihrem Nachbarn nachzufragen und diese damit aufzuhalten.
    Das muss natürlich schon beim Erklären klar sein: "Wer jetzt nicht aufpasst, der weiß eben hinterher nicht, wie es geht." Ich fordere die Kids immer auf, sich erstmal alle Aufgaben (im Heft/ auf dem AB/ an der Tafel) anzuschauen und selber zu erklären, was zu tun ist. Dies fordere ich von allen Schülern ein.


    Gruß leppy

  • von Anfang an zu möglichst viel Selbstständigkeit erzogen
    Wie geht sowas denn?


    Ich hoffe, dass das Problem mit den Kindern die Erklärungen und Anweisungen nicht verstehen oder nicht darauf wie erwartet reagieren , noch erheblich zunimmt.
    Übliche Schule, der übliche Umgang mit dem Lernen, ist reduziert auf
    "Erklären, Anweisen, Kontrollieren, Bewerten".
    Das soll Lernen zur Folge haben?
    Es macht Lernen eher mühsam.


    Kinder die von selber und selbstständig lernen dürfen, erreichen viel mehr als die, die Aufträge gegen "Belohnung" ausführen.

  • Da würde mich dann aber interessieren wie deine Vorstellung von Schule umgesetzt werden kann.
    Ich habe Probleme es mir in meiner Klasse vorzustellen.

  • Sacaste
    wie sowas in echt aussieht und sich anhört?
    ich schließe die schule morgens auf. kinder kommen an und schauen im schulzimmer was es alles gibt und woran sie arbeiten können.
    ich komm dazu, schreib begrüßungen an die wandtafel und dann informationen, wörterlisten, gleichungen, einen text, hinweise.
    außerdem gibt es nachschlagewerke und computer mit lernprogrammen.
    und mich können kinder unendlich fragen.


    vom ministerium aus heißt sowas flexibler schulanfang oder jahrgangsgemischte schuleingangsstufe. bisher übliche prüfungen werden sich auch noch ändern. hierzulande gibt es jetzt EKM. dabei wird beobachtet wie eine kleine gruppe von lernenden mit einem problem umgeht.
    neu schule wird nicht mehr kinder manipulieren, mit ihnen etwas "machen", sondern sie lernen lassen was nur erreichbar ist.
    schule wird lern- und lebensraum statt belehrungsanstalt.
    dann gibt es auch das problem nicht mehr wie man eine 1. klasse ruhig bekommt. die kinder müssen ja reden und sich bewegen. sie leben.
    wenn sie nicht reden dürfen platzen sie oder verstummen.

  • robischon: Ich glaube, dass es nicht darum geht, eine Klasse mundtot zu machen, sondern eine angenehme Arbeitsatmosphäre für den Lehrer und für die Kinder zu schaffen. Das ist eher das, was ich unter einer "ruhigen" Klasse gerne haben möchte.


    Und ich denke, wenn dich immer wieder die gleichen Kinder fragen würden, was sie tun sollen, nachdem du gerade die Arbeitsanweisung gesagt hast, würde es dich vielleicht auch etwas anstrengen. Vor allem, wenn es nicht daran liegt, dass die Anweisung zu schwer war, sondern dass die Kinder wirklich unaufmerksam waren.
    Und zuhören sollte man in manchen Situationen in der Schule eben.


    es gibt natürlich Kinder, die fragen erst lieber noch mal nach, bevor sie anfangen oder sind zu faul die Aufgabenstellung zu lesen, aber ich denke nicht, dass sunshine diese Schüler gemeint hat.


    Ich mach es auch so, dass ich es ein Mal für alle erkläre und die Kinder dann erst jemand anders fragen sollen, bevor sie zu mir kommen.
    Und das hat nichts mit dem zu tun, dass die Schüler nicht zu mir kommen dürfen, um etwas zu fragen.


    Liebe Grüße
    Tiggy

    Verstehen kann man das Leben nur rückwärts,
    leben muss man es vorwärts. (Sören Kierkegaard)

    Einmal editiert, zuletzt von Tiggy02 ()

  • hallo tiggy
    immer wieder die gleichen Kinder fragen, was sie tun sollen


    das tun sie, wenn ihnen ein vorgang erklärt wird und sie angewiesen werden so zu verfahren.
    wenn sie sehen was es gibt und wenn sie einfach selber darauf zugehen können und mit anderen darüber reden und wenn sie dazu fragen können und möglichst einfache kurze klare antworten bekommen, lernen sie wirklich.
    dabei gibt es keine gegenwehr und keine störungen oder ausweichmanöver.
    kinder lernen nicht in kleinen schrittchen, nicht der reihe nach, nicht gleichzeitig und schon gar nicht das gleiche.
    es anders haben zu wollen, macht den umgang mit kindern und ihrem lernen mühsam.

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