Erfahrung mit "Einstern"?

  • Hallo an alle,
    an meiner Schule überlegen wir momentan das Mathe-Lehrwerk zu wechseln, von "Welt der Zahl" zu "Einstern". Arbeitet irgendjemand von euch mit "Einstern" und kann von seinen Erfahrungen (positiv und negativ) berichten? Kommen die Kinder gut mir den verschiedenen Themenheften zurecht? Funktioniert das selbstständige Arbeiten oder sind die schwachen Kinder damit überfordert?
    Vielleicht habt ihr ja schon diverse Erfahrungen mit "Einstern" gesammelt?!
    Vielen Dank

  • Hallo Halbmond,


    ich arbeite seit zwei Jahren mit Einstern.
    Habe sowohl in einem ersten, einem zweiten als auch einem dritten Schuljahr Erfahrung sammeln können und bin restlos begeistert.
    :)


    Sowohl leistungsstarke Rechner, als auch schwächere Rechner kommen bestens zurecht.
    Nur die Eltern haben manchmal Mühe, die Übersicht zu behalten.



    Liebe Grüße
    strubbelsuse

  • In meiner Klasse arbeiten die Kinder mit den Arbeitsheften. So weit ich das mitbekomme sind sie von den Aufgaben sehr begeistert. Es sind jedoch geistigbehinterte Schüler, so dass sie erst mit der ersten Aufgabe arbeiten. Zum Buch ansich kann ich nichts sagen,d a das nicht verwendet wird.



    Gruß Line

  • Strubbelsuse, ich habe mir das Buch nur angeschaut - habe also keine praktischen Erfahrungen - das zweite Schuljahr finde ich sehr unübersichtlich. Und ihr kommt echt damit klar?


    Es gibt ein ähnliches Buch, das heißt flex und flo, für das erste Schuljahr eine gute Ergänzung zum Zahlenbuch (aber auch noch nicht erprobt) für das zweite Schuljahr habe ich es noch nicht in der Hand gehabt.
    flip

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben Einstern neu in Klasse 1. Ich habe zeitweise damit gearbeitet, aber nur am Anfang des Schuljahres.


    Meine Erfahrung aus meinem Einzugsbereich:
    Positiv:
    Die Kinder sind vom Zauberer und von den Darstellungen in den Heften sehr begeistert und die meisten Kinder sind sehr motiviert.
    Die regelmäßigen Lernstandstest geben den Kindern, der Lehrerin und den Eltern eine Rückmeldung über den Lernfortschritt und waren bei den Kindern sehr beliebt, weil sie dann sehr stolz waren.
    Das Verteilen des zweiten Heftes an die ersten Kinder zog bei einigen Kindern sehr viel Motivation nach sich, auch ihr erstes Heft zu beenden.


    Eingeschränkt positiv bzw. negativ:
    Das selbstständige Arbeiten funktioniert am Anfang erst nach sorgfältiger Erklärung und Anleitung. Anschließend benötigten noch eine Reihe von Kindern individuelle Anleitungen. Allerdings hatte ich diesen Stress mit einem anderen Lehrwerk vorher auch.
    Regelmäßiges gemeinsames Erklären, Einführen und Zusammentragen ist Pflicht, die Kinder müssen bestimmte Dinge ersteinmal lernen (Addition, Vorgänger etc.), vom selbstständigen Arbeiten allein kommt dieses Wissen nicht. Da bei sehr großer Leistungsbandbreite die Kinder sehr verschieden weit sind, ist das sehr schwierig, wenn man allein in einer quirligen Klasse ist, in der einige Kinder ständige Beobachtung brauchen, um überhaupt zu arbeiten.
    Schnell und oberflächlich arbeitende Kinder werden dazu verleitet, einfach "irgendwas" zu machen, wenn sie merken, dass sie selbstständig arbeiten dürfen. (Davon hatte ich zum Glück nur 2 Kandidaten.)
    Der Lösungsband enthält einige Fehler. Vorher durchgehen und erst dann die Kinder an die Selbstkontrolle heranlassen.
    Mit den Beobachtungsbögen für jedes Kind war ich in einer Klasse mit 27 Kindern überfordert, ich kam einfach nicht dazu, diese gewissenhaft auszufüllen, dazu hätte ich eine zweite Person gebraucht.
    Einige Eltern haben große Probleme damit, dass die Kinder unterschiedlich weit sind. Auch bzgl. der Teilung der Aufgaben in Pflicht- und Zusatzaufgaben gab es sehr große elternliche Informationsresistenz.
    Einstern beginnt damit, dass die Kinder die Zahlen bis 6 lesen können. Auch das ist nicht selbstverständlich.


    Lernschwache / konzentrationsschwache Kinder: Bei uns sind in den Klassen auch Kinder, die früher den Status "lernbehindert" bekamen oder zurückgestellt worden wären. Für diese war (und ist) der Einstern teilweise eine Überforderung. Ich habe für diese Kinder (3 in dieser Klasse, Mengenverständnis ging nicht weiter als bis 2, Ziffern wurden nicht gemerkt oder sofort wieder vergessen) extra Kopien aus anderen Heften herangezogen. Oder z.B. die Seite auf der immer 2, 3, 4, 5, 6 Symbole eingekreist werden sollten konnten sie gar nicht. Insgesamt brauchten sie nahezu kontinuierliche persönliche Betreuung für das Arbeiten.
    Das wäre mit einem anderen Lehrwerk aber wahrscheinlich ähnlich gewesen und das Problem liegt hier eher in kostensparender Bildungspolitik.


    Letztlich sind die Kolleginnen so vorgegangen, dass sie die Hefte gemeinsam erarbeitet haben und die Kinder doch wieder ziemlich im Gleichschritt gearbeitet haben bis auf die Zusatzseiten.


    Wenn du dir noch etwas zum Vergleich anschauen willst:
    Klett versendet derzeit Prüfpakete von "Wochenplan Mathematik". Das sieht auch nicht schlecht aus.


    Ich würde aber trotzdem Einstern bevorzugen und muss im nächsten Jahr eben schauen, wie das in einer jahrgangsgemischten Klasse funktioniert.


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten.
    Genau eure Erfahrungen habe ich mir im Vorfeld erwünscht bzw. auch befürchtet (bezogen auf die negativen Erfahrungen).
    Ich werde sie meiner Schulleitung berichten, dann wird gemeinsam entschieden, ob wir wechseln.
    Lieben Gruß,
    Halbmond

  • Meine Erfahrungen, kurz geschildert
    Rahmenbedingungen:
    1/2 im Brennpunkt
    Mit dem Heft wurde in diesem Jahr begonnen, nachdem im ersten Jahr Flex die Arbeit mit dem Zahlenbuch nicht sehr erfolgreich war


    Positiv
    Das modulare Prinzip ist gut. Die Kinder machen bei mir ein Heft und wenn sie dies fertig haben, machen sie einen Test. Bei Bestehen gehts weiter im nächsten Heft. Am Ende eines Schuljahres-Ordners gibt es einen großen Endtest. Wird der bestanden, können die Kinder auch den Einstern vom nächsten Schuljahr bearbeiten.
    Die Kinder sind äußerst motiviert und arbeiten schnell und fleißig.
    Vorteilhaft an dem modularen Prinzip ist auch, dass ich neuen Kindern (kommt bei uns sehr öft vor) nach einer Lernstandsdiagnose das richtige Heft für den richtigen Bereich geben kann.


    Der Einstern ist größtensteils (besonders im 1.) sehr selbsterklärend und einfach. Die Kinder können wirklich selbstständig damit arbeiten und sich ggf. selber aushelfen.
    Wichtige Bereiche des Mathematikunterrichts fehlen, können aber sehr gut ergänzt werden Zahlenmauern und ähnliche produktive Rechenformate werden nur ganz begrenzt angebracht. Dies finde ich aber positiv, da ich hier auf dem Standpunkt stehe, dass diese Formate sich eh für einen Unterricht ohne Buch und mit einem "weißen Blatt " anbieten. Im Einstern werden sie also nicht "verschwendet".


    Negativ
    Natürlich gibt es wie in jedem anderen Buch auch Seite, die ich nicht machen lasse, die meiner Meinung nach anderes gemacht werden müssen. Kommt aber bei jedem Buch vor.
    Zusätzliche Kopien sind auch notwendig. Die 100er Orinetierung reicht bei meiner Schwachen überhaupt nicht. Aber - das gibts bei jedem anderen Buch.


    Als Ergänzung hat sich bei uns in der Stufe der Bruno Rechenbär bewährt.


    VG

  • Also, ich verwende die Ausgaben für manche Themen zusätzlich, z.B. wenn ich Arbeitsblätter einsetzen möchte. Dann finde ich ergänzend zu unserem eigentlich verwendeten Buch (Nussknacker, das auch in Ordnung ist) viele gute Aufgaben. Die Themenhefte sind da meist ergiebig.
    Es gefällt mir besser als das Zahlenbuch.


    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Hallo Halbmond
    Ich habe einige Jahre mit dem Einstern gearbeitet aber bin nicht recht überzeugt worden. Besnders im ersten Schuljahre habe ich Strukturen vermisst..
    Die besten Erfarungen abe ich immer wieder mit dem Zahlenbuch geacht und kann es dir nur ans Herz legen.
    Dali

  • Hallo!
    Ich habe zwar keine direkten Erfahrungen mit Einstern gesammelt, wir hatten es bei unserem letzten Wechsel auch in die engere Auswahl gezogen, sind dann aber bei Flex und Flo gelandet. Begründung: Uns erschien die Aufteilung der Inhalte auf die Hefte nicht einsichtig. Auch waren für uns die Anlässe, um z.B., auch in Kleingruppen über Mathematik zu sprechen, nicht ausreichend.
    Flex und Flo hatte aus unserer Sicht dann doch deutlich mehr Vorteile:
    Die Aufteilung in die Themenhefte ist für uns klar nachvollziehbar. Die Kinder können snehr selbstständig damit arbeiten, nach einem Schwerpunkt bearbeiten die Kinder eine Lernstandskontrolle, die dann mit nach Hause gegeben wird (Transparenz für die Eltern!!). Vieles ist für die Kinder selbsterklärend und - für mich besonders wichtig - das Zusatzmaterial ist echt genial: Es gibt eine Menge Kopiervorlagen für zusätzliches Übungsmaterial, das Lernen an Stationen ist echt ein Geheimtipp und die Entdeckerkartei hat für die leistungsstarken Kinder total tolle Aufgaben, an denen sie sich wirklich "die Zähne ausbeißen" können. Dazu gibt es noch eine Spielekiste. Die Spiele sind so angelegt, dass die Kinder "ganz nebenbei" die Inhalte trainieren können.
    Positiv sehe ich auch - besonders in Hinblick auf den jahrgangsübergreifenden Unterricht, der uns evtl. im nächsten Jahr ins Haus steht -, dass die Hefte in den Jahrgängen immer gleich gegliedert sind. So kann - zumindest bei vielen inhaltlichen Schwerpunkten - gemeinsam eingestiegen werden, bevor dann je nach Zahlenraum vertieft und erweitert wird. Wir sind mit dem Werk bisher sehr zufrieden.
    Gildalisa

  • Der Text von gildalisa klingt irgendwie, wie aus einem Werbeprospekt...


    Euch ist schon klar, dass der Thread aus dem Jahre 2007 stammt und jetzt irgendwie wieder hervorgeholt wird?

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