Hausbau und Finanzen - oder: wie wohnt Ihr?

    • Offizieller Beitrag

    Das kann, muss aber alles nicht sein. Und was ich vom Bauen gehört und mitbekommen habe... 8o Ich sage nur: Pfusch am Bau. Und keiner ist hinterher zuständig. Da kannst du dich mit Handwerkern, etc. rum ärgern und ggf. nicht mal in deinem Haus wohnen.
    So gesehen kannst du mit beidem Pech haben, aber mir ist ein altes Haus, in dem ich sofort wohnen kann lieber. Selbst wenn dann über die Jahre weitere Kosten anfallen, weil ich etwas renovieren muss oder was umgestalten möchte. Natürlich sollte man darauf achten, dass die Substanz stimmt und das Haus einigermaßen in Schuss ist. Oder die Kosten bspw. für ein neues Dach gleich mit einkalkulieren.


    Ist vielleicht auch ne "Typfrage". Für mich wär Bauen nichts. Neben der finanziellen Belastung auch nicht für meine Nerven. Ich kenne nur Bauherren, die eine Menge Stress hatten.


    Aber das muss ja jeder selber wissen. ;)

  • Wir haben auch nicht neu gebaut, sondern vor einem Jahr ein gebrauchtes Haus gekauft, das sehr sehr renovierungsbedüftig war. Seit einem halben Jaht wohnen wir jetzt drin, renovieren immer noch "herum", wobei es teilweise zeitlich sehr schwierig für uns ist, weiterzumachen, denn wir sind beide berufstätig - naja, und wieviel Arbeit an einem Lehrerjob hängt, brauche ich Euch ja nicht zu erzählen.
    Das Haus mit großem Grundstück war wegen des schlechten Gebäudezustandes relativ günstig, aber wir mussten viel Geld in die Renovierung stecken...

  • Zitat

    Original von MYlonith
    Und hinzu kommen bei Altbauten die immens hohen Nebenkosten. Schlechte Isolierung, alte Wände, schlechte Fenster, alter Heizbrenner etc.


    Der große Vorteil liegt aber wiederum beim Altbau, dass es oft ein großes Grundstück hat.... Vor allem die Häuser um 1900. Sehen auch oft klasse aus. So ein schickes Fachwerk.....


    .... bei dem dir das Denkmalamt Vorschriften macht, was du wie zu renovieren hast ... Da wird jeder Fenstersims zur teuren Sonderanfertigung ....


    Wir haben selbst neu gebaut - mit viel Eigenleistung.
    Vorteil:
    Das Haus ist so, wie wir es haben wollten.
    Auf teuren Schnickschnack hab' ich jedoch verzichtet - die Balance zwischen Okonomie und Ökologie muss man finden, sonst wird's unbezahlbar.


    Und objektive Berater zu finden ist beinahe unmöglich - jeder möchte dir irgendetwas verkaufen. Beim Hausbau jongliert man mit Geldsummen - da wird's dir schwindelig. Und jeder möchte davon ein (möglichst großes) Stückchen abbekommen, vom Fliesenleger über den Fensterbauer bis zum Heizungsmonteur...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo,
    da diskutiert ihr ja gerade mein Lieblingsthema. Hier im Raum Köln/Bonn kostet ein kleines Reihenmittelhaus, ca.130qm mit einem Garten, den man flächenmäßig eingetnlich eher Balkon nennen kann, etwa 250.000€. Das ist für meinen Mann und mich (beide Anfang 30) trotz meiner Verbeamtung nicht finanzierbar.
    So wohnen wir jetzt nach wie vor mit unserer kleinen Tochter in einer gemieteten kleinen 3-Zimmer-Wohnung. Wir versuchen uns einzureden, dass es so ganz besonders "kuschelig" ist. Außerdem hat man nicht viel zu putzen und wenig Arbeit. Wir veruschen außerdem ganz viel zu sparen, um Eigenkapital zu haben.
    Wie das wird, wenn Kind Nr. 2 erwartet wird (und das wollen wir beide auf jeden Fall), wissen wir auch nicht. Besser nicht daran denken!!!
    Ich frage mich auch, ob andere so viel mehr Geld als wir verdienen bzw. riesige Erbschaften bekommen haben.
    LG Alema

  • Du musst die Finanzierung durchrechnen und nicht davon ausgehen, dass du dein Haus in 10 Jahren bezahlt hast ;)
    Im Augenblick sind die Zinsen noch historisch niedrig. Aber sie steigen langsam an....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo,
    wir sind im Dezember ins eigene Haus gezogen (Hallo Meike - im Vordertaunus, da stimme ich Dir voll zu - geldmäßig X( - wir hatten ja schon mal Kontakt...). Das wäre nicht gegangen, wenn nicht mein Mann schon recht lange gut verdienen würde und wir immer fleißig gespart hätten.
    Aber wir haben so gerechnet, dass wir auch mit einem Gehalt auskommen. Und was ich sehr angenehm finde, wir haben einen Kredit abgeschlossen, bei dem man die Tilgungsrate ändern kann. D.H. wir können momentan ne ganz ordentliche Rate monatlich zahlen, wenn ich aber z.B. mal daheim bleiben( :D ), könnten wir sie auch für ne Zeit runtersetzen. Das geht bei vielen Krediten nicht. Außerdem kann man ja auch meist sonder tilgen - dann lieber keine so hohe Rate und den Rest da rein schieben. LG, Artemis

  • So, nun ist es bei uns vermutlich auch fast soweit.


    Wir stecken gerade mitten in den Finanzierungsplänen. Darf ich fragen, worüber ihr euer Haus finanzieren lasst?
    Hausbank, klassische Bank (wie Sparkasse oder Volksbanken), extra Beamtenkredite?

  • Wir hatten eine unabhängige Finanzberaterin da, die uns geholfen hat den besten Anbieter zu finden und sind immer noch mit der Wahl DiBa und KfW recht zufrieden.


    Unsere Hausbank haben wir übrigens bei der Auswahl dann verlassen, weil die Konditionen eine Unverschämtheit waren!

    • Offizieller Beitrag

    Du musst die Finanzierung durchrechnen und nicht davon ausgehen, dass du dein Haus in 10 Jahren bezahlt hast ;)
    Im Augenblick sind die Zinsen noch historisch niedrig. Aber sie steigen langsam an....


    Außerdem zahlt man (bei den in Deutschland üblichen Annuitätendarlehen) umso länger ab, je niedriger die Zinsen sind, da der Zinsersparniseffekt in späteren Jahren geringer wird.

  • Ohhh, auch mein Lieblingsthema!


    Wir überlegen auch zu bauen und zwar in der tiefsten Pampa! Bei uns sind die Grundstückspreise zwar niedrig, aber für ein Haus ohne viel Schnickschnack bist du mittlerweile locker bei 300.000 - 350.000, je nachdem wie die Baunebenkosten ausfallen. Wenn du da nicht richtig Eigenkapital hast, geht da gar nix!
    Wir hadern immer noch, denn wenn wir bauen, soll es auch ökologisch und nachhaltig sein! Wir möchten gerne ein BIO-Solar Haus, falls sich jemand dafür interessiert! Da braucht man keine Heizung und keine Lüftungsanlage!

  • Kleiner Hinweis: Der Ausgangspost ist schon etwas älter - aber da mein Anliegen thematisch im Titel nicht besser zu beschreiben gewesen wäre, habe ich mich angehangen.
    sindbad: Es geht nicht darum ob oder wieviel Eigenanteil wir haben, sondern nur um die Restfinanzierung bei den Banken.. ;) Haus (wo, wie, was) steht schon alles fest - wollte mich nur mal so "allgemein" umhören. Wir haben erstmal bei 3 Menschen Termine wegen der Finanzierung.
    Von meiner Schwester weiß ich noch, dass bei ihr die Hausbank auch recht fix "draußen" war (wie bei dir susannea)..

  • stecken gerade voll drin in der renovierung...
    haben uns bei mehreren banken umgetan, hatten dann aber das beste angebot bei unserer hausbank.

  • Wir haben letzten August unser erstes eigenes Haus gekauft (hier bei uns "baut" man recht selten). Wir haben durch Familie etwa 25% vom Gesamtpreis zusammen bekommen. Der Rest laeuft fuer die naechsten fuenf Jahre nach festem monatlichen Betrag ueber Santander, und dann schauen wir mal, ob wir wechseln oder bei ihnen bleiben. Unser Darlehen ist auf 20 Jahre ausgelegt, obwohl das hier eine ziemlich kurze Abzahlungszeit ist (die meisten Leute, die ich kenne, haben 30+ Jahre und einen geringeren Eigenanteil).
    Uns hat ein Finanzberater geholfen, den wir durch unseren Makler vermittelt bekommen hatten. Hatte bei "meiner" Bank und auch der meines Partners nachgeschaut, die waren aber beide teurer.


    Wir haben geschaut, wieviel wir pro Monat abzahlen koennen (selbst wenn ich in Mutterschaftsurlaub gehen wuerde oder sonstwas passiert). Darauf basierend haben wir dann das moegliche Darlehen berechnet. Rein vom Gehalt haetten wir doppelt so viel Geld borgen koennen, aber das waere ja unsinnig gewesen. Wir hatten aber sehr viel Glueck mit dem Hauspreis. Die meisten Haeuser bei uns im Ort kosten £250 000- £450 000, da lag unseres weit drunter. Sind dennoch nur 500m zum Strand und wir haben nen grossen Garten (nach britischen Verhaeltnissen). :D

  • Zum Hausbau
    Bei uns war die Hausbank schnell aus dem Spiel - die kamen mit vorfinanzierten Bausparverträgen und Restschuldabsicherung durch Lebensversicherung daher ... eben den Undingen, die dem Berater Provision bringen und den Kunden Unsummen kosten. Wichtige Fallstricke sind außerdem Nebenkosten des Kredits - Schätzkosten oder Notariatskosten. Da ist der günstig geglaubte Kredit am Ende teurer.


    Nicht die Prozente anschauen, sondern die Gesamtfinanzierungskosten bis zum Ende der Laufzeit - und diese dann vergleichen!


    Und - wer bei der Eigenleistung beim Tapezieren anfängt, kann diesen Punkt gleich abhaken. Eigenleistung beginnt bereits bei der Auswahl des Architekten und des Statikers und geht bei der Baugrube weiter...


    Zum Hauskauf
    Momentan werden zwei Szenarios diskutiert:
    a) Wer mit dem Hauskauf noch warten kann, sollte wohl warten. Momentan befinden wir uns - wegen Griechenland und Spanien - in einer Immobilienblase. Alles rennet, rettet, flüchtet - in Betongeld. Es herrscht ein Verkäufermarkt. Die Preise sind imho um 20-30% überhöht. Durch die demografische Entwicklung werden in den nächsten Jahren viele Immobilien frei - es sterben mehr Menschen als geboren werden, bzw. als Käufer auftreten. Man sollte abwarten, bis die derzeitige Blase platzt - was nicht lange dauern kann. Am leichtesten fällt dies natürlich denjenigen, die kein hohes Eigenkapital auf der Bank haben, um das sie bangen.
    b) Wegen dieser demografischen Entwicklung gibt es immer mehr Erben, die über genügend Bares verfügen, dass sie in Sicherheit bringen wollen - und die daher Immobilien kaufen. Alles rennet, rettet, flüchtet - in Betongeld. Es herrscht ein Verkäufermarkt. Aus diesem Grund steigen die Preise.


    Welches der Szenarios euch lieber ist, müsst ihr entscheiden.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Wir haben gekauft und nicht gebaut. Das wäre mir zu stressig gewesen. Abgesehen davon hatten wir die Wahl: entweder Reihenhaus bauen oder für das Gleiche Geld freistehend kaufen. Etwas älteres Haus in Topform, welches wir nach und nach ausgebaut haben. Besser für den Geldbeutel auf lange Sicht gesehen. Und für meine Nerven auch :-). Und so kommen wir letztendlich auf 220 qm Wohnfläche. Ich mag das so aber lieber. Heute mal die Terasse, morgen ( wenn man wieder ein bisschen flüssig ist) das Dachgeschoss oder der Keller oder was einem sonst so einfällt. Grundstück und Haus sind in 25 Jahren wenn alles gut geht unser :) weil diese Kosten natürlich fix kalkuliert sind. Halt mit vollem Lehrauftrag und voller Arbeitsstelle vom Partner.
    Freistehend bauen ist mir zu stressig und hier außerdem viel zu teuer. Zumindest die Grundstücke dafür.

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    • Offizieller Beitrag

    Uns war wichtig, dass die Raten variabel sind, wir können die Raten mehrmals ändern, was uns damals sehr wichtig war, da wir so recht flexibel sind, wenn sich die Einkommensverhältnisse ändern (Elternzeit, Teilzeit, Vollzeit etc.). Und diese Möglichkeiten gab es nicht bei allen Banken.

    • Offizieller Beitrag

    Die Ausgangsfrage bei dem Balanceakt zwischen dem Haus, das man will und dem Haus, das man bezahlen kann, ist, ob ich FÜRS Haus leben (und arbeiten) will oder IM Haus leben (und als Lehrer wohl auch arbeiten) will.


    Das hat die Entscheidung dann recht leicht gemacht - und man kommt so auch deutlich unter 300.000 Euro weg.


    Gruß
    Bolzbold

  • Für die Finanzierung habe ich mir von mehreren Banken, meiner Krankenversicherung und einer Bausparkasse Angebote eingeholt. Dann habe ich das niedrigste Angebot noch mal an alle "weitergegeben", dann ging es noch mal ein bisschen runter. "Gewonnen" hat dann die Sparkasse, weil ich dort zum einen mit der KV gemeinsam den niedrigsten Zins bekam, zusätzlich aber noch meinen noch nicht reifen Bauparer nach 4 Jahren als Sonderzahlung einbringen konnte. Der Kredit läuft über zehn Jahre, dann wird er von einem weiteren Bausparer abgelöst, so dass ich nach 15 Jahren fertig bin.


    Da ich eine eher bescheidene Immobilie ausgesucht habe, die ich mit Kumpels in Eigenleistung renoviert habe - nur Elektrik neu vom Fachmann - kann ich auch genügend sparen, um immer wieder was renovieren zu lassen - dieses Jahr sind die Wasserleitungen, Bad und Gästeklo dran. Und ein großer Posten, den ich eigentlich eingerechnet habe fällt auch noch weg - die Warmluftheizung, bei der mir anfangs gesagt wurde, sie müsse unbedingt raus - ist sparsamer als die neuen Heizungen in baugleichen Häusern, praktisch, macht schnell warm und die Kachelöfen sehen auch noch hübsch aus.

Werbung