Heirat - gemeinsamer Name?

  • Zitat

    Original von Nell
    Ich stehe halt auf die "altbewährten" Traditionen und von dem ganzen Kram wie Emanzipation und Feminismus und vor allem Alice Schwarzer halte ich gar nichts.


    "Ich stehe halt auf die altbewährten Traditionen und von dem ganzen Kram wie gleiche Rechte und Pflichten für Männer und Frauen und von den Frauen die dafür einstehen halte ich gar nichts."


    Arrgh! Also. Nein. Scheiße!


    Sorry, aber jedesmal, wenn ich so einen Unfug lesen muss, klappen sich mir einfach die Fußnägel hoch - und da gibt es auch absolut nichts dran zu beschönigen. Mein Gott, informier dich doch erst einmal über das, was in der Zeit so abgelaufen ist, und was Frauen wie Schwarzer eigentlich wollten. So ein Buch wie "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen" darf man durchaus auch mal lesen - da kriegt man nicht die Krätze von und da stehen interessante Dinge drin. Was kommt denn als nächstes "Schwarzer ist doof, weil sie nicht besonders attraktiv und auch nicht nett ist"??


    Mannmannmann,


    ich logge mich jetzt mal besser aus, sonst rege ich mich hier noch wirklich auf...


    Nele

  • Ich wollte unbedingt den Namen meines Mannes annehmen. Leider hatten meine Eltern mich mit einer Vor-Nachnamen-Alliteration gestraft, die ich schon immer grausig fand.


    Mein neuer Namen fühlt sich an, als hätte ich ihn mir selber ausgesucht.


    Außerdem macht es Dinge zwar anfänglich komplizierter, aber wenn erst einmal alle Bescheid wissen, erleichtert es das Lebn auch manchmal, wenn alle direkt erkennen, dass man zusammengehört.


    P.S. Ohne die Alliteration oder mit einem grausigen Göttergattennamen hätte ich mich defintiv gegen einen Doppelnamen entschieden!

  • Hallo!
    Ich hab mir über dieses Thema auch schon intensivst Gedanken gemacht und habe dabei ganz spezielle Probleme.
    Ich habe grundsätzlich gar kein Problem damit, den Namen meines Zukünftigen anzunehmen. Nur leider habe ich nun einen Traumprinzen gefunden dessen Nachname scheußlich ist :(. Er will und muss seinen Namen behalten, weil er selbständig ist und dieser Name einfach bekannt und auffällig ist.
    Ich kann aber diesen Nachnamen nicht annehmen, nicht mal als Doppelnamen und ich möchte ihn auch nicht unseren Kindern zumuten.
    Da ich aber möchte, dass wir den gleichen Namen tragen, weiß ich noch nicht, wie wir das auf die Reihe kriegen sollen.
    Gruß, Yula

  • Für mich war schon immer klar, dass ich einmal den Namen meines Mannes annehmen würde (sofern dieser nicht völlig abstrus sein würde) - und so hab ich es dann auch gemacht, da gab es keine Diskussionen. Mein ursprünglicher Name war leider so lang, dass häufig die Unterschriftenzeilen nicht mehr ausreichten, das fand ich einfach lästig. Somit kam auch ein Doppelname natürlich nicht in Frage ;) . In meinem Fall weiß ich, dass das mit Besitzansprüchen nichts zu tun hat, die Entscheidung war allein meine und mein Mann kommt mir in anderen Dingen entgegen. Für mich war schon auch die Demonstration der Zusammengehörigkeit ein wichtiger Punkt, weshalb das Beibehalten des jeweils eigenen Namens auch für mich nichts gewesen wäre. Allerdings kann ich eure Argumentation gut nachvollziehen - es ist halt wirklich eine persönliche Entscheidung, die man nur mit seinem Partner/seiner Partnerin treffen kann.


    @ Nell: Sorry, aber da muss ich Nele wirklich zustimmen, auch mir rollen sich die Zehennägel hoch. Ich lese nun auch wirklich nicht regelmäßig Alice Schwarzer, finde aber dennoch, dass die Emanzipationsbewegung wirklich vieles erreicht hat, was sonst wohl noch nicht so wäre. Wusstest du, dass bis in die siebziger Jahre hinein eine Frau die Erlaubnis ihres Mannes benötigte, um arbeiten zu dürfen? Hast du deinen Mann gefragt?

    • Offizieller Beitrag

    Interessantes Thema, mit dem ich mich auch schon beschäftigt habe. Leider geht es mir auch so, dass ich SEINEN Namen fürchterlich finde. Er ist aber höchst selten und ER möchte ihn unbedingt behalten und an mögliche Kinder weitergeben. In dieser Beziehung ist mein Schatz seeeeeehr altmodisch und lässt auch nicht mit sich verhandeln. Meine Meinung zu Doppelnamen hat sich zum Positiven gewandelt, seitdem meine Mutter vor etlichen Jahren von einem kurzzeitigen Namensänderungsrecht Gebrauch machte und ihren Mädchennamen hinter den Familiennamen setzen ließ. Dieser Doppelname ist auch lang, aber sie ist unheimlich stolz darauf, dass nun ihr wirklich schöner Mädchenname wieder zum Vorschein kam. Bei zwei Kolleginnen bekam ich erst nach geraumer Zeit mit, dass sie einen Doppelnamen führen, weil sie nur mit ihrem Mädchennamen angesprochen werden. Diese Lösung könnte ich mir auch vorstellen: offiziell und als 'Familienerkennungszeichen' die Doppelversion und für Kollegen etc. die 'alte' Version.
    Nun habe ich immer viele griechische Schüler und die Mütter, wenn sie nach griechischem Recht heiraten, behalten automatisch ihren Mädchennamen. Das finde ich auch gar nicht komisch. Es ist eben so. Eine Mutter erklärte mir, dass es gar keine andere Variante gibt! Vielleicht braucht Deutschland noch ein wenig Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Es käme mir sehr entgegen.


    Talida

  • Da gab's nicht viel zu überlegen - mein Name war nix, was man behalten müsste ;) und der Name meines Mannes ist sehr schön - also haben wir seinen genommen.


    Hätte ich einen klangvollen Namen gehabt, oder hätte ich eine Familie, bei der mir wichtig gewesen wäre, den Namen 'weiterzugeben', dann hätte ich wohl meinen behalten, und mein Mann seine, vermute ich mal.

  • Hallo,


    wir hatten schon unsere Kinder als wir dann doch noch irgendwann mal geheiratet haben. Die Kinder hießen und heißen wie ich und der Vater hat seinen Namen behalten, er hätte sich gerne uns anschließen dürfen, wollte es aber nicht.


    Und ich wollte nie so heißen, wie mein Schwiegervater ;)


    Liebe Grüße,
    ramapas

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich stehe halt auf die "altbewährten" Traditionen und von dem ganzen Kram wie Emanzipation und Feminismus und vor allem Alice Schwarzer halte ich gar nichts.


    Ei , isch hoff mal, du hast deinen Mann gefragt, ob du arbeiten, ein eigenens Konto führen und dich hier einloggen und mit fremden Männern reden darfst.


    Wie, darfst du? Willst du auch? Tust du gar?


    Na, dann stehst du DOCH auf Emanzipation und Feminismus und so'n Kram.


    Kinders, ich glaub ich steh im Wald... im ganz im Finstern.


    :) Meike...

    • Offizieller Beitrag

    @ Nell:
    Ohne den Quatsch noch mal zitieren zu wollen, schließe ich mich Meike und Nele an.
    Wie kann man nur so eine unreflektierte Einstellung unters Volk bringen? Für eine Lehrerin finde ich es besonders kritisch! Was vermittelst du denn den Mädchen für ein Frauenbild?
    Beschäftige dich erstmal damit, welche Vorteile du als Frau von der verhassten Frauenbewegung heute hast - die anderen haben es angesprochen...


    Kopfschüttelnd, Melosine

  • Schon nicht ganz einfach mit der Namenswahl....zumindest für mich.


    Mein Zukünftiger kann meinen Namen - wie bei yula - nicht annehmen.


    Wahrscheinlich werden wir beide unsere Namen behalten. Hab ja noch was Zeit drüber nachzudenken.
    Mir ist es nicht wichtig nach außen hin direkt als Familie erkennber zu sein. Komisch ist es wahrscheilich eher für die anderen. Aber es kommt immer mehr, dass jeder seinen Namen behält. Unter meinen Schülern sind viele, die nicht den gleichen Namen wie Mama oder Papa haben. Die Kinder haben da gar kein Problem mit.


    Danke für eure Antworten!!


    Gruß Lale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht - Afrikanisches Sprichwort

  • wir behalten auch beide unsere eigenen Namen. Der Name entscheidet nunmal nicht über dei Zusammengehörigkeit.


    Ach, die Emanzipation. Aber komisch, die ist immer dann vorbei, wenn die Arbeit beginnt.... :]

  • Wir haben ja nun gerade erst geheiratet und da hab ich dann seinen Namen angenommen. Hat schon ein paar Leute gewundert, gerade ältere Nachbarn und so, dass sei so altmodisch, aber das find ich gar nicht. Ich finds schön.
    Klar muss ich mich schon etwas umgewöhnen, aber bisher noch kein einziger Versprecher am Telefon ;)
    Wie das so in der Schule mit den Schülern klappt (hab viele Klassen) weiß ich noch nicht, aber die waren schon vor der Hochzeit ganz heiß auf den neuen Namen..


    Grüße, Sabi

  • Zitat

    Wir haben beide unsere Namen behalten - der Einzige, dem dies überhaupt nicht passte, war der Standesbeamte, der mit seinem Referat über das Namensrecht quasi unsere Trauung ruiniert hat. Ich war echt kurz vorm Platzen - zum Glück ging's danach lustig weiter.


    Das war bei uns auch so, es hat mich tierisch genervt, zumal man das ja VORHER schon mal unterschrieben hat... interessant finde ich die leute, die es für einen scherz halten, dass man seinen namen behalten hat. ich frage immer "warum? ist das ein problem?"

    Wen Du nicht mit Wissen beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!!

  • Hallo,
    ich habe damals meinen Namen behalten und mein Mann hat meinen Familiennamen seinem angefügt. Soll heißen: Ich habe meinen Mädchennamen :D behalten und er führt seitdem nen Doppelnamen. Das hat sich daraus ergeben, dass wir bereits ein Kind hatten, das meinen Nachnamen hatte und ich dies auch nicht ändern wollte. Außerdem finde ich meinen Namen wirklich schön und so wie mein Schwiegervater möchte ich nun auch nicht wirklich gern heißen :P


    LG Swantje

  • Bei uns steht die Frage auch zur Diskussion: Ich werde seinen Namen annehmen, weil ich es einfach schöner finde, wenn beide den selben Namen tragen. Da ich seinen Namen auch mag und er auch gut zu meinem Vornamen passt, war das auch gar keine schwere Entscheidung.


    Ich freue mich schon darauf, das erste Mal mit neuem Namen zu unterschreiben *g*


    Lg, kaeferchen

  • Ach, und dann bei Scheidungen will man wieder sein Mädchenname und dann wieder alles ändern.... Hehe, aber es muss ja nicht immer alles schief gehen...!!!! Nicht war...?!


    :tongue:
    Noch 7 Monate und 3 Wochen, dann ist es bei mir soweit...!

  • Wie ist denn das dann, wenn Partner, die ihre Namen behalten haben, Kinder bekommen? Kriegen die dann einen Doppelnamen oder darf man sich einen aussuchen? Oder ist das sonstwie festgelegt?


    Ich finde Doppelnamen nur schön, wenn sie wirklich gut zusammen klingen und nicht zu lang sind, weiß aber noch nicht, wie ich das regeln werde, wen ich meinen Menne mal heiraten werde... Eigentlich finde ich meinen Namen ganz gut... Oder wenn ich dann einen Doppelnamen nehme und er seinen Nachnamen behält, welchen Namen bekommen unsere Kinder in spe denn dann? Den einen, den anderen oder einen Doppelnamen?
    Ich finde das total interessant. Die Wahl des Namens würde ich auch davon abhängig machen, wie die Kinder dann heißen werden.


    LG,


    Vivi

  • Mann muss sich auf einen Familiennamen einigen. Spätestens zur Geburt: Entweder Nachname der Mutter oder eben des Vaters. Und dieser Nachname ist dann für die folgenden Kinder bindend.


    Wie kann man nun also beide Nachnamen erhalten?


    1. Man heirate erstmal nicht und hat dennoch guten Sex.
    2. Es kommt zur Verschmelzung
    3. Es kommt dann irgendwann ein uneheliches Kind mit Namen der Mutter.


    4. Nun wird geheiratet.
    5. Familienname ist der des Vaters.
    6. Das folgende Kind hat den Namen des Vaters!


    Und dennoch ist es eine ganz normale Familie!


  • Meine Güte, Du machst Dir wirklich über solche Details Gedanken? Erst ein Kind "unehelich" zeugen, um den Mutter-Nachnamen weiterzugeben, dann heiraten, dann ein zweites Kind zeugen, um den Namen des Vaters weiterzugeben... ?(


    Und wie fühlt sich wohl Kind1 mit dem Geburtsnamen der Mutter, wenn Mama, Papa und Kind2 einen anderen Nachnamen haben?


    Ich "doppelnamse" im Juli, aber das ist hier in der Schweiz sowieso viel geläufiger als in Deutschland.


    LG, das_kaddl.

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