Nun ja, unter dem Aspekt, dass eine solche Seite durchaus negative Konsequenzen für das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern haben kann und die Seite ja de facto entgegen ihrer Behauptungen nicht dem Dialog sondern eher der Konfrontation dient, kann ich die Begründung der französischen Justiz durchaus nachvollziehen.
Interessant war aber, dass selbst Elternverbände gegen diese Seite waren.
Vermutlich haben Lehrer in Frankreich eine andere gesellschaftliche Stellung und erfreuen sich so auch einer gewissen Wertschätzung und in diesem Fall auch der Unterstützung durch Elternverbände.
Selbstkritisch muss sich jede Schule aber auch insofern an die Nase fassen, wenn sie eben kein verbindliches, transparentes Evaluationssystem hat bzw. praktiziert.
Das Prinzip der freiwilligen Evaluation führt in der Regel dazu, dass die "guten" Lehrer sich evaluieren lassen - mit den entsprechend positiven Ergebnissen. Die "schlechten" Lehrer wissen für gewöhnlich um die Qualität ihres Unterrichts und geben sich nicht die Blöße zu evaluieren bzw. ziehen daraus nicht die entsprechenden Konsequenzen.
Betrachtet man spickmich als Phänomen, dann prangert es die nicht vorhandene verbindliche Evaluation an Schulen an - auch wenn Lehrerbashing mittlerweile ja salonfähig geworden ist.
Gruß
Bolzbold