Ärger mit der Kollegin - Achtung: längerer Text <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile4.gif" border="0">

  • Hallo!


    Meine Kollegin ist sauer auf mich, und lässt mich ordentlich an ihrem Ärger teilhaben X( .
    Grund ist, dass alle Kollegen, die im kommenden Jahr eine erste Klasse übernehmen werden (3), gerne an einem Schulversuch teilnehmen würden (es geht um die Beurteilungsform im Zeugnis). Genehmigt wird aber nur eine werden, im besten Fall vielleicht zwei Klassen, einer von uns muss also auf jeden Fall die Regelklasse übernehmen.
    Nun hat die Direktorin bestimmt, dass ich die Schulversuchsklasse bekomme, weil es meiner Arbeitsweise und meiner Begründung, warum ich es machen möchte am nächsten kommt.


    Ich wäre vermutlich auch irgendwie sauer und neidisch, wenn ich aus dem Rennen gewesen wäre, aber ich würde es bestimmt nicht an den Kollegen auslassen, ich werde aber auch nicht darauf verzichten, nur um anderen einen Freundschaftsdienst zu erweisen. Letztlich (auch wenn das keiner je zugeben wird) geht es nämlich auch darum, sich mit dem Schulversuch die engagierteren Eltern und die problemloseren Schüler zu sichern.


    Nun hält mir diese Kollegin ständig Vorträge, wie unmöglich sie diese Entscheidung findet, dass ich ja auch nicht mehr Berechtigung oder Qualifikation dafür habe als sie oder die dritte Kollegin,... sie wird auch mit Sicherheit versuchen, mich/meine Methode bei Eltern schlechtzureden, um selber besser dazustehen (so gut kenne ich sie nach mehreren Jahren, dass ich mir dessen sicher bin).


    Meine Frage: Wie halte ich mir die Kollegin auf Abstand? - ich habe schlichtweg keine Lust auf diese Diskussionen zu denen ich eh nicht viel sagen kann/möchte, ohne persönlich werden zu müssen! X(

  • Deine Kollegin ist ja wohl mehr als unkollegial!


    Wenn die Schulleiting es so bestimmt hat, würd ich es auch die Schulleitung regeln lassen, ganz ehrlich! Da hätte ich keinen Bock drauf! Geh zur Schulleitung, schildere dein problem und bitte um Hilfe! Ich als Schulleitung würde mir die Kollegin mal zur Brust nehmen und klar machen, dass man geschlossen hintereinander stehen muss bei neuerungen. Denn das gibt IMMER stress mit den ein oder anderen Eltern! Zur not muss halt ne Dienstanweisung her!


    ich bekomme leider selber seit Jahren so ein unkollegiales verhalten mit (Gott sei Dank nicht im eigenen kollegium) und es ist echt das letzte! Das vergiftet alles!


    Also, hin zur Schulleitung!


    LG, Sunny!

    Tschacka!


    <img src="http://img113.imageshack.us/img113/6624/zwanzigklein7xb.jpg">

  • Hi,


    ich bin vor ca. zwei Wochen auch durch eine Personalentscheidung durch, die aber zu meinen UNGUNSTEN ausfiel - unter, wie ich fand, etwas unsauberen Umständen, aber das findet man als "Verlierer" bei der Geschichte wahrscheinlich immer ;) .


    Jedenfalls versuche ich, mich professionell zu verhalten - trage die Arbeit der entsprechenden Kollegin mit, halte ihr keine Vorträge etc. Ist aber nicht immer ganz leicht. Doof ist dabei natürlich, dass BEIDE Seiten extrem sensibilisiert sind - ich bin genervt. Und sie ist natürlich nervös, weil sie sich fragt: kommt da noch was? Und sicherlich wird sie tendenziell Dinge als Folge der Entscheidung interpretieren, auch wenn sie so nicht gemeint sind.


    Ohne die Details bei Dir zu kennen: solche Wahrnehmungssensibilitäten spielen im Moment vielleicht auch eine Rolle. Ich würde erst mal davon ausgehen: Die Probleme renken sich ein bzw. lassen nach.


    Trotzdem:
    (1.) ich finde, Du sollst Dich freuen, dass die Wahl auf Dich gefallen ist. Irgendwelche Zugeständnisse/irgendein Verzicht oder so ist total unnötig und inadäquat.
    (2.) Du brauchst Dir auch keine Vorträge anzuhören. Wenn das immer so weiter geht, würde ich das der Kollegin - falls möglich - einfach einmal klar sagen: Es war nicht Deine Entscheidung, aber sie ist gefallen, und Du erwartest soviel Professionalität, dass sie das akzeptiert/Du willst über dieses Thema nicht mehr mit ihr reden.
    (3.) ich weiss nicht, ob es Sinn macht, jetzt schon zu antizipieren, was bezüglich irgendwelcher Eltern passieren KANN. Du kannst ihr jetzt nicht sagen/sagen lassen: Mach mich in Zukunft nicht schlecht! Das wäre wohl eher kontraproduktiv.


    Also, solange es alles im Bereich spitzfindiger Bemerkungen usw. bleibt, meine ich: Du musst das irgendwie aushalten bzw. bestimmt klarmachen, dass Du nicht ständig darüber reden willst.


    Oder geht es darüber hinaus?


    Gute Nerven!
    Unter uns

  • Weshalb ist die Kollegin sauer auf DICH ?


    Die Entscheidung wurde von der Schulleitung getroffen.
    Mach dir keinen Kopf.


    Zitat

    Letztlich (auch wenn das keiner je zugeben wird) geht es nämlich auch darum, sich mit dem Schulversuch die engagierteren Eltern und die problemloseren Schüler zu sichern.


    Das sollte doch wirklich Wunschdenken bleiben ...
    Wenn bei einem "Schulversuch" die Auswahlstichprobe bereits im Vorfeld manipuliert wird, ist der "Versuch" ja für's Klo und kann keine verlässlichen Ergebnisse bringen.


    Wenn es beim Vwersuch dann in die Dokumentationsphase geht, wird deine Kollegin dich sicher nicht mehr beneiden ... 8)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Danke für eure Tipps!
    Ja, ich denke auch, es wird schön langsam Gras drüber wachsen, und ich werde ev. auch mal der Direktorin Bescheid geben, wenn ich zu sehr genervt bin, oder wenn es nicht aufhört. Und ich werde vielleicht wirklich das Gespräch mal schroff abbrechen. Ich kann gar nicht sagen, ob sie direkt sauer ist auf mich ist, sie ist halt sauer auf die Sache an sich, und lädt ihren Frust bei mir ab. Und sie ist sicher kein sehr reflektierter Mensch. Sie macht halt jetzt in ihrem Zorn Rundumschläge.


    Den Schulversuch gibt es bereits seit zig Jahren an unserer Schule - im letzten Durchgang hatten auch sie und ich die Versuchsklassen (wobei ich meine Klasse erst nach einigen Monaten übernommen habe, und nicht von Beginn an hatte), eine dritte Lehrerin hatte damals freiwillig die Regelklasse. Es geht darum, die Benotung bis zum Ende der ersten Grundstufe auszusetzen - evaluiert oder dokumentiert wird dabei nichts.

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