Wie läuft das mit der Verbeamtung?

  • Hallöchen!
    Ich habe mal eine Frage. Im Moment bewerbe ich mich gerade fleißig auf Planstellen.


    Habt ihr Anregungen und Tipps, auf was man beim Vorstellungsgespräch in der Schule achten sollte???? Was hattet ihr denn an? Ein Anzug ist zu over dressed oder?


    Wie geht es denn nach dem Bewerbungsgespräch weiter, wenn man an der Schule anfangen kann?
    In welchem Abstand ist der Unterrichtsbesuch? Wird man gleich richtig verbeamtet oder gibt es eine Probezeit? Auf was sollte man achten? Und was, wenn man mitten im Verfahren schwanger wird.....


    Viele Grüße und schon mal 1000 Dank für eure Antorten!
    Paukerschreck

  • Hallo!
    Ich nehme an, es ist wieder wichtig zu wissen, in welchem Bundesland du tätig bist. Ich (Niedersachsen) befinde mich gerade in dem Prozeß der Verbeamtung. Zu Beginn dieses Schuljahres habe ich eine sogenannte Beamtenstelle bekommen. Damit bin ich sofort auf Probe verbeamtet und nicht erst angestellt worden. Für einen gewissen Zeitraum bist du nun auf Probe verbeamtet und musst in dieser Zeit Besuche deines Schulleiters "erleiden" und auch wieder Entwürfe schreiben. Er schreibt dann Gutachten und leitet das ganze weiter. Danach wird dann entschieden, dass du auf Lebenszeit verbeamtet wirrst oder eben auch nicht. Die Probezeit kann je nach Note auch verkürzt werden.
    Was man als Mann bei einem Gespräch anzieht kann ich nicht so genau sagen, aber ein Anzug erscheint mir auch etwas overdressed, gerade im Grundschulbereich.
    Eventuell musst du folgende Fragen beantworten: Warum sind sie Lehrer geworden? Was ist für sie guter Unterricht?... Alle anderen Fragen kann man meist locker so beantworten.
    Ich drück dir die Daumen, dass du bald Bewerbungsgespräche hast!
    Gruß, Yula

  • Hallo Paukerschreck,


    da ich an unserer Schule Frauenbeauftragte bin, bin ich schon bei einigen Vorstellungsgesprächen dabei gewesen, zwar eigentlich nur als "Statistin", aber ich habe wenigstens mitbekommen, wie es abgelaufen ist.
    Also, bei uns war die Kleidung nicht so wichtig. Ich würde so kommen, wie du auch in den Unterricht gehen würdest. Genau so saßen wir anderen nämlich auch da. Der Schulleiter im Anzug, den hat er aber sowieso oft an. Ein einziger Bewerber fiel kleidungsmäßig auf (verwaschene Jeans, schlampiger Kapuzenpulli in Tarnfarbe, dazu eine entsprechend lässige Haltung) - aber auch der wurde schließlich eingestellt und niemand hat es bereut.
    Bei unseren Gesprächen gab es zuerst Fragen zur Motivation (warum du genau zu dieser Schule möchtest, was dich daran reizt), dann zum Ausbildungsgang, dann Fragen zu weiteren Interessen und Fähigkeiten (was könntest du evtl. fachfremd unterrichten, welche AGs könntest du anbieten, kannst du mit Computern umgehen...). Dann gab es noch konkrete Fragen zu den Unterrichtsfächern (z.B. in Geschichte: Wie würden Sie eine Unterrichtseinheit zur Steinzeit in der 5. Klasse gestalten?) und Fragen zu pädagogischen oder schulrechtlichen Themen (z.B. Was würden Sie tun, wenn Schüler immer wieder stören? oder: Wie würden Sie als Klassenlehrer reagieren, wenn sich beim Elternabend Eltern über einen Fachkollegen beschweren?).
    Insgesamt habe ich die Gespräche als locker und entspannt empfunden, aber das hängt wahrscheinlich von der jeweiligen Schulleitung ab. Und welche Kollegen schließlich eingestellt wurden, hing sicherlich mehr mit dem Gesamteindruck (nett, offen, motiviert...) als mit einzelnen Antworten zusammen. Disqualifiziert hat sich eine Bewerberin, die nach längerer Erziehungspause wieder einsteigen wollte und gleich betont hat, dass sie wegen ihrer Kinder gerne einen guten Stundenplan hätte und nicht so viele Konferenzen am Nachmittag und dass sie erst einmal langsam einsteigen möchte... Alles verständliche Wünsche, aber bitte nicht so offen äußern, jedenfalls nicht vor der Einstellung.
    Was die Verbeamtung betrifft, wird es wohl vom Bundesland abhängen. In welchem Bundesland bist du denn? Bei uns in Niedersachsen gibt es sowohl angestellte Lehrer als auch verbeamtete. Diejenigen, die als Beamte eingestellt werden, sind zunächst auf Probe verbeamtet, nach einiger Zeit (das ist unterschiedlich, ich glaube je nach Examensnote - ca. 1-2 Jahre) erfolgen dann noch zwei Unterrichtsbesuche durch den Schulleiter und die Verbeamtung auf Lebenszeit. Manche werden auch erst als Angestellte eingestellt und später dann doch noch verbeamtet. Und wenn du mitten drin schwanger wirst, kannst du davon ausgehen, dass du erst einmal nicht auf Lebenszeit verbeamtet wirst. Ich selbst war zuerst Angestellte und war bei der Einstellungsuntersuchung beim Gesundheitsamt schon schwanger. Als die Amtsärztin das hörte, sagte sie "Schwangere werden sowieso nicht verbeamtet, man weiß ja nie, was da für Schäden zurückbleiben." Ziemlich unverschämt. Aber falls es dich tröstet: Meine Verbeamtung auf Probe erfolgte dann 11 Monate nach der Geburt des Kindes, das war gegen Ende des Erziehungsurlaubs. Und ein Jahr später wurde ich auf Lebenszeit verbeamtet. Schwangerschaft und Geburt verzögern die Sache also nur etwas.
    So, ich hoffe, das hat dir ein paar Fragen beantwortet.


    Viele Grüße
    Ginchen

  • Vielen Dank schon mal für die beiden Antworten! Es wäre prima, wenn noch mehr Leute eine Antwort schreiben könnten.


    Übrigens... Ich komme aus Hessen. Falls es da unterchiedliche Einstellungsverfahren gibt.


    Viele Grüße
    Paukerschreck

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