Legasthenie-Bescheinigung - welche Therapie gibts gezahlt? (Bayern)

  • Hallo,


    heute hat mir ein Kind einen Zettel von ihrer Mama mitgebracht, dass sie (auf mein Anraten hin) auf Legasthenie getestet wurde und jetzt auch diese besondere Bescheinigung hat (besondere Schwere, so dass die psychische Entwicklung dadurch auch gefährdet ist oder so ähnlich heißt die), mit der sie jetzt eine Legasthenie-Therapie gezahlt bekommt. Und die Mutter wollte wissen, ob ich empfehlen kann, wohin Sie sich wenden soll.


    Bin soweit auch einverstanden, das mit der Legasthenie dachte ich mir auch schon so. Etwas unzufrieden bin ich mit der Legastehnie-Therapie. Meiner Meinung nach bräuchte das Kind ersteinmal etwas, um wieder zu sich selbst zu finden, sowas wie eine Spieltherapie oder sowas ähnliches. Habt ihr eine Ahnung, ob so etwas mit dem Gutachten auch gezahlt wird? Die Mutter könnte ich sicher auch für so etwas überzeugen, aber sie darf von ihrem Mann aus - getrennt lebend aber gemeinsames Sorgerecht - nur das machen, was umsonst ist (ich hatte ihr schon mal heilpädagogisches Reiten nahe gelegt, das ist aber daran gescheitert, dass es bezahlt hätte werden müssen).

  • Hallo juna,
    wo hat die Mutter das Kind denn testen lassen ? Hat man ihr dort nichts geraten ?
    Habe beim BVL etwas gefunden http://www.legasthenie.net/con…ung%20von%20Therapien.pdf dort geht es um Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche gem. § 35 a SGB VIII von
    den Jugendämtern finanziert.
    Wenn das "durch" geht ist die Therapie kostenfrei, aber bitte schnellstmöglich beantragen, da sich die Herrschaften gerne Zeit lassen :(
    Hoffe konnte helfen.


    Kaffee

  • Danke schonmal für den Link-Tipp (bin immer wieder erstaunt, was findige Menschen alles im Internet finden können!)


    Das Kind hat - soweit ich den Zettel der Mutter deuten konnte - tatsächlich so eine Bescheinigung, dass eine Beeinträchtigung für die Teilnahme am Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit drohen muss (hatte der Mutter auch dazu geraten, dass sie unbedingt versuchen soll, solch einen Text zu bekommen, zum einen aufgrund der Situtation mit ihrem Mann (auch um ihm deutlich zu machen, wie ernst es um seine Tochter steht), zum anderen aber auch weil das Kind Legasthenie in solch einer Form hat, in der ich es noch nie erlebt habe und sie selbst auch sehr darunter leidet (gerade auch, weil der Vater ...) )


    Weißt du, was unter den "ambulanten Hilfen, in der Regel Einzeltherapie" zu verstehen ist? Wie gesagt bin ich ja der Meinung, dass das Kind niemanden braucht, der mit ihr Schreiben oder vielleicht auch Silben schwingen übt, sondern eher jemanden, der "bei ihr mal aufräumt" (hoffe, du verstehst, was ich meine, sie ist so "zerpfückt" - sicher auch mit aufgrund der familiären Situation)

  • Hallo juna !
    Hmm, habe in meinem Link folgendes gefunden, dort heisst es In der Regel erhalten die Kinder ambulante Hilfen, meistens wöchentliche Einzeltherapie. Eine Kostenbeteiligung der Eltern an ambulanten Maßnahmen sieht das Gesetz nicht vor (§ 91 SGB VIII). Hier denke ich ist die Therapiemaßnahme ansich gemeint, halt einzeln und nicht in einer Gruppe.
    Zum "aufräumen" bei dem Kind, da es natürlich durch die Situation der Eltern "zerpflückt" ist, könnte ich mir vorstellen es beim Kinderarzt vorzustellen mit diesem Hintergrund und es gezielt mit einer Ergotherapie zu versuchen. Dort wird nicht "nur" Motorik etc. gefördert, auch Selbstbehauptung und Konzentrationsstärke (hat in meiner Klasse einem Kind sehr gut getan). Zum Glück ist eine Ergo nicht kostenpflichtig und so für die Mutter/Vater "machbar".
    Ich denke erstmal die Ergo anfangen und die Legasthenie-Therapie wird wohl noch warten müssen, weil wie gesagt ja die Bewilligung dauern kann.
    Ich wünsche dem Kind echt alles Gute.


    Kaffee

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