Schulinspektion-Grundschule

  • "Wir" sind doch selber schuld (damit meine ich die Lehrerschaft als Gesamtheit).


    Wenn man sich im Laufe der Jahre immer mehr Aufgaben aufhalsen läßt, die nichts mit dem eigentlichen Auftrag der Schule zu tun haben (unterrichten), muss man sich nicht wundern, wenn die Unterrichtsqualität immer schlechter wird.


    Mittlerweile ist die Schule ja zum Reparaturbetrieb der Nation verkommen (Eltern haben keine Zeit oder keine Lust ihre Kinder zu erziehen? Dann macht das eben die Schule. Die Schule sperrt sich? Dann stärken wir eben die Elternrechte und mach noch ein paar Schulrankings und Schulinspektionen dazu. Viele Menschen haben entweder keinen Job oder verdienen Hungerlöhne? Da muss wohl die Schule für mehr Chancengerechtigkeit sorgen, damit jeder Topverdiener werden kann. Jugendgewalt, Komasaufen? Da hat wohl wieder die Schule versagt.)


    Mittlerweile ist es ja auch offizielle Regierungspoltik, nicht mehr für Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen, sondern nur noch für Chancengerechtigkeit (s.o.), womit wir wieder bei der Schule wären.


    Auch ganz individuell sind die lieben Kolleginnen und Kollegen viel zu gutmütig, statt öfters mal ganz klar nein zu sagen. (Erinnere mich da wieder an die (vor?)letzte Fachkonferenz: "Wir sollten einen Beschluss fassen, regelmäßig die Heft einzusammeln und zu kontrollieren. Das ist pädagogisch äußert sinnvoll wegen Heftführung, Hausaufgaben usw...." Es gab nur wenige Gegenstimmen... Traurig aber war, viele reduzieren lieber ihre Stundenzahl, als sich zu wehren, senken also ihren eigene Stundenlohn...)


    Man sollte der Öffentlichkeit, der Politik, den Eltern, den Kollegen und Kolleginnen öfter sagen: "NICHT ALLES WAS PÄDAGOGISCH SINNVOLL IST, IST UNTER DEN GEGEBENEN BEDINGUNGEN AUCH MACHBAR".


    Ich glaube auch, dass die meisten von sich aus wissen, was pädagogisch sinnvoll ist, dazu braucht es keine Schulinspektion.


    Irgwendwie scheint diese Schulinspektion an das Referendariat zu erinnen: Man bekommt vorgehalten, wie man es nicht hätte machen sollen, ohne Hinweise zu bekommen, wie man es denn nun besser hätte machen können unter den gegebenen Umständen...


    Und der Schule die baulichen Mängel vorzuhalten ist wirklich eine Frechheit.


    Mein Tipp: Ruhig nochmal den Thread zum Burnout lesen... Dazu beruhigt ungemein.



    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich "darf" an dem Gespräch teilnehmen, das die Inspektoren mit den Lehrkräften führen.


    Kann mir jemand sagen, wie das abläuft? Soweit ich weiß, findet ein Gespräch mit allen Lehrern auf einmal statt. Stellen die Inspektoren gezielt Fragen an jeden oder an die Allgemeinheit? Oder verläuft das schriftlich? Was wollen die denn dabei so wissen?


    Gruß und Dank!

  • Ich habe mich damals freiwillig dafür gemeldet, das Gespräch war ungezwungen, sie stellen die Fragen allgemein, wer will antwortet. Sie halten die Antworten aber fest, bei uns am laptop.


    Es wurden Fragen gestellt wie: Was macht IHre Schule aus? Wie ist der Zusammenhalt des Kollegiums? Setzt sich der Schulleiter Ihrer Meinung nach genug durch....


    Eig. war es ein angenehmes Gespräch, vor dem man sich nicht verrückt machen muss. Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns lief es ähnlich, aber ohne die so viel (auch vom Elternvertreter im Inspektorenteam!) besungenen elektronischen Medien und viel viel steifer. Sachinformationen der Leute waren nicht weit her, ich wurde z.B. als Verantwortlich fürs Computerkabinett angesprochen, weil sie von mir 20 min mit einer Fördergruppe im Computerkabinett gesehen hatten.
    Ansonsten ähnliche Fragen. Was besonders ist an der Schule, wie Eltern einbezogen werden, Schulklima etc.


    Conni

  • Zitat

    Original von yula
    Angeblich erfährt die Schulleitung nicht, wie die einzelnen Lehrer abgeschnitten haben, aber daran haben meine Kollegen nicht geglaubt.


    Kann dazu jemand etwas sagen? Würde mich brennend interessieren.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns gab es wohl konkrete Hinweise auf die Bewertung verschlechternde Umstände. Unser Schulleiter hat uns das erzählt und hat gebeten, ehrlich zu sein und dass die betroffenen Kolleginnen sich bei ihm melden sollen.
    Wenn er gewusst hätte, wer es war, hätte er selber eingeladen.
    Aber das kann ja überall anders sein...


    Conni

    • Offizieller Beitrag

    Und die melden sich dann freiwillig, um sich anhören zu können, dass so was ja wohl nicht sein kann? Oder wollte er damit tatsächlich Verbesserung erreichen und hat das Gespräch gesucht, um daran zu arbeiten, wie diese aussehen und umgesetzt werden könnten? Hört sich für mich ein bisschen danach an, die schwarzen Schafe im Kollegium zu finden und unschädlich zu machen...

  • Zitat

    Original von Conni
    ...ehrlich zu sein und dass die betroffenen Kolleginnen sich bei ihm melden sollen.


    Wie jetzt, die Kolleginnen, die das Gefühl hatten, für die schlechte Bewertung "verantwortlich" zu sein? Woher sollen die das denn wissen (außer vom eigenen Gefühl her, aber ob man da immer so richtig liegt?)?


    Zitat

    Wenn er gewusst hätte, wer es war, hätte er selber eingeladen.


    ?( Oder kannst/darfst du das hier nicht öffentlich erklären?

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