Individualnorm bei Benotung - Erfahrungen?

  • Hallo!


    Besonders in der Reformpädagogik wird immer wieder betont, dass Leistungen der Kinder nicht im Vergleich mit ihren Klassenkameraden (Sozialnorm) bewertet werden sollen, sondern ihre eigene Entwicklung (Individualnorm) im Lauf des Schuljahres. (Ich glaube, auch bei Montessori ist das so.)


    Man soll dabei mit den einzelnen Schülern individuelle Lernziele vereinbaren, die das jeweilige Kind weder über- noch unterfordern sollen und anschließend wird beurteilt, ob der Schüler SEIN Ziel erreicht hat, nicht, ob er den Stoff besser oder schlechter beherrscht als die anderen.


    Hat jemand mit dieser Art von Leistungsbeurteilung Erfahrungen?


    Besonders würde mich interessieren, wie man es schafft (auch als wenig erfahrene Lehrkraft), genau abzuschätzen, was das jeweilige Kind leisten kann?


    Ich hoffe, dass mir da jemand helfen kann!

  • Hat hier wirklich niemand Erfahrungen mit dieser Art von Leistungsbewertung?


    Es geht bei mir darum, dass ich ein Angebot von einer Privatschule habe, die mich evtl. einstellen würden. Allerdings wird dort die oben beschriebene Art von Notengebung gefordert und ich weiß nicht so recht, wie man das sinnvoll durchführen kann...

  • In niedersächsischen Förderschulen wird diese Art der Beurteilung gefordert.


    Mit Kindern Ziele festzulegen und die Kinder an den ihren möglichen gemäßen Fortschritten zu messen, kann man lernen. es gibt dazu Literatur und Seminare. Und diese Art der Beurteilung fnde ich auch für die Lehrkraft sehr viel befriedigender als die herkömmliche!


    Wenn das übrige Drumherum an jener Schule stimmt, würde ich bei der Bewerbung sagen, dass ich damit keine Erfahrung habe und um Hinweise auf Fortbildungsmöglichkeiten bitten. Viel glück!


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Bablin:


    Danke für deine Antwort...


    Ich glaube auch, dass man das sicher lernen kann. Das Problem ist nur, dass diese Schule erst jetzt im September eröffnet werden soll, was natürlich bedeutet, dass ich auch keine Kollegen hätte, die schon länger da sind, die ich fragen könnte. Ich müsste mich selber einarbeiten, weiß aber nicht so recht, wie...


    Wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du auch so? Wie hast du da angefangen? Ich meine, es ist gar nicht so einfach, die Kinder bzw. ihre Möglichkeiten richtig einzuschätzen. Hast du vielleicht auch Literaturtipps? Wäre echt super!

  • Bei meiner Suche für die Staatsarbeit bin ich im Rahmen von Lerntagebüchern, für die es eine Menge anderer Namen gibt, auf die Seite einer österreichischen Grundschule gestoßen, die mit ihren Schüler solche individuellen Vereinbarungen trifft, wie du sie beschreibst. Leider weiß ich nicht mehr, wie die Schule hieß oder wo sie war, aber sie präsentiert sich im Internet. Wenn du ein bisschen rumgoogelst, findest du sie vielleicht!

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