Zitates erscheint mir derweil modern, das "alte endlich mal sein zu lassen" und einen weg zurück zum natürlichen patroitismus zu finden
Warum auch nicht?
Warum sollte ich mich schuldig für Taten fühlen, die lange vor meiner Zeit begangen wurden und die ich nicht begangen habe.
In einem Rechtsstaat gibt es weder eine Kollektiv- noch eine Erbschuld.
Genauso wenig würde ich die Bevölkerung anderer Länder für die Verbrechen ihrer Vorfahren verantwortlich machen (angefangen mit der Ausrottung der Inka und Maya, die Kreuzzüge, Versklavung, Rassenunterdrückung, Unterwerfung der Ureinwohner Amerikas, Massaker an Bevölkerungsgruppen ...). Es gibt genug Beispiele in der Vergangenheit, die ein dunkles Licht auf die Menschheit werfen. Und die deutsche Vergangenheit gehört sicherlich zu den dunkelsten Zeiten.
Aber dafür bin ich nicht verantwortlich.
Versteht mich nicht falsch. Man sollte auf keinen Fall Vergessen oder Verharmlosen. Aber wichtiger als eine Schuld auf sich zu laden ist meiner Meinung nach ein Lernen aus diesen dunklen Zeit, auf dass dies nicht mehr möglich sei.
Ich bin der Meinung: Lasst uns drüber reden. Lasst uns auf keinen Fall vergessen. Zieht Lehren. Gebt diese Lehrern und Erkenntnisse an die nächsten Generationen weiter. Aber schuldig fühlen?
Warum sollte ich nicht stolz sein ein Mitglied der deutschen Gesellschaft zu sein. Ich habe dazu beigetragen (wenn auch nur in einem kleinen Teil), dass Deutschland so ist, wie es ist. Ich fühle mich meiner Gesellschaft verbunden. Genauso wie ich stolz bin Europäer zu sein. Dieser Stolz (dieses Wort alleine hat schon einen faden Beigeschmack bekommen) bezieht sich auf die Jetzt-Situation und die Zukunft und nicht auf die Vergangenheit.
Genauso wenig wie ich mich schuldig für die dunklen Stunden der Vergangenheit fühle, bin ich stolz auf die Lichtblicke der Vergangenheit.
Ich bin weder stolz darauf, dass die Erfindung des Automobils von einem deutschen gemacht wurde, noch bin ich "neidisch", dass kein deutscher als erster den Mond betreten hat.
Ich bin einfach nur stolz und froh Mitglied dieser Gesellschaft zu sein. Eben stolz Deutscher zu sein. Das verstehe ich unter "natürlichen patroitismus".
Stefan