Die bisherigen Argumente für den Religionsunterricht sind eher solche, die auf die positiv zu bewertenden Inhalte, die Atmosphäre und den Mangel an Leistungsdruck abheben - das ist ja gut und schön, aber muss man, um den Kindern das zu bieten, an eine Missio gebunden sein? Ich denke nicht. Ich bin der Überzeugung, dass solches auch im Rahmen eines (man müsste dann einen Namen dafür finden) "Religionskunde"unterrichts ohne die Anbindung an die Kirche genauso erfolgen könnte. Aber ohne die Gefahr der Indoktrination. Und die ist wohl nicht wegzuleugnen.
Zitates ist mir natürlich klar, dass schlechter religionsunterricht auch ganz anders aussehen kann, kinder einengt, verängstigt, unter druck setzt, etc. - das etikett religionsunterricht ist also lang kein freifahrschein
Genau: warum die Gefahr also akzeptieren? Die Freiheit über "mich ud was mich bewegt" zu reden, könnte man in einem nicht kirchlich "unterwanderten" (Polemik alert) Fach namens soundso auch einrichten. Und dann könnten die Muslime, die Buddhisten, die ..., auch mitmachen, man lernte sich besser kennen und wüchse enger zusammen.
Ich sehe die Notwendigkeit eines Faches mit ethischen/religionskundlichen/moralischen Grundsatzthemen absolut ein. Aber ich sehe auch im oben geposteten keinen Grund für die Durchführung durch von der Kirche betrauten "Beauftragten".
Gedankensprung:
Zitataber wir würden unseren kinder etwas vorenthalten, wenn wir ihnen nur von gott berichten, anstatt ihn selber zu suchen und lieben zu lernen
Das ist ein Argument, das man als Atheist nur schwer/gar nicht nachvollziehen kann. Ich bin - gemäß meiner Überzeugung - natürlich der Ansicht, dass man den Kindern da nichts wirklich vorenthalten würde, aber gut, ich glaube ja auch nicht an Götter.
Ich bin nur immer verwundert, mit welcher Selbsverständlichkeit (nicht böse gemeint, nur ehrliches Wundern! ) das so gesagt wird. Für mich gänzlich fremd. Mir hat es in meinem Leben nicht gefehlt, ohne Gott meine Prinzipien und Werte aus den gegebenen Angeboten zu entwickeln und ich habe mich auch in sehr schweren Lebensphasen nie auf etwas "Höheres" verlassen wollen/müssen. Was fehlt einem da? Fehlt einem wirklich was? Ich finde es eher sehr beruhigend, keine drohende Ewigkeit vor mir zu haben (ein gruseliger und bedrängender Gedanke, huh!) und zu wissen, dass jeder Mensch nur eine begrenzte Zeit auf Erden hat und diese gefälligst nutzen möge, weil's eben die einzige ist, die er kriegen wird, ist m.E. sehr motivierend, jede Sekunde als kostbar zu betrachten und nicht zu verschwenden. Aber egal, ich will ja keine philosophische Grundsatzdebatte lostreten.