Differenzierungsproblem

  • Hallo,


    ich habe folgende Frage zur Differenzierung:
    Angenommen, alle Schüler sollen AB 1 bearbeiten. Dann sind manche Schüler schneller fertig und bekommen AB 2. Manche sind damit wieder schnell fertig und bekommen AB 3. Hausaufgabe ist AB 4.
    Mich stört es dann, dass manche Schüler ein halbfertiges AB 2, andere ein halbferitges AB 3 haben und 1-2 sehr langsame Kinder schaffen nicht mal AB 1. Meiner Meinung nach sollte man keine halbfertige Blätter abheften. Aber als Hausaufgabe soll man die Differenzierungsblätter ja auch nicht aufgeben. Oder wie macht ihr das? Lasst ihr die Kinder dann das Blatt, an dem sie gerade sind, zusätzlich als Hausaufgabe machen?
    Danke für eure Infos!
    Gruß
    Reffi

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdliche Richtung zu führen und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Reffi25 ()

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal ist es bei mir zusätzliche Hausaufgabe - aber nur dann, wenn es mengenmäßig für alle machbar gewesen wäre und spätestens 5 Minuten vor Schluss der Arbeitszeit angekündigt wurde. Es gibt Kinder, die sind dann auf einmal erstaunlich schnell ;)


    In der Regel werden solche angefangenen Arbeitsblätter aber von den Kindern in der freien Zeit am Anfang des Schultages fertiggestellt und an vorgesehene Plätze gelegt, wo ich sie dann nachschaue, bevor sie in die Mappen abgeheftet werden.


    Gruß leppy

  • Bei manchen Arbeitsblättern, wie z.B. Lese- oder Rechenmandalas bietet sich es auch an, dass diese Aufgaben beim nächsten mal weiterbearbeitet werden, wenn das entsprechende Kind wieder sehr schnell fertig ist. Das Blatt kann dann entweder aus dem Hefter oder aus der Ablage geholt werden.

  • Bei mir kommen solche "übrigen" ABs dann in die Freiarbeitsfächer der Schüler - die Freiarbeitsaufgaben und -materialien sind dann jeweils aufgeteilt in Pflicht- und Wahlaufgaben, Wahlaufgaben darf man dann evtl. erst machen, wenn die Pflichtaufgaben fertig sind.


    Edit: Tippfehler

    "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
    (afrikanisch)

    Einmal editiert, zuletzt von Chiaro di luna ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich lasse die binnendiff. Arbeiten nur freiwillig zuhause erledigen, da es ja gerade die stärkeren und schnelleren Schüler sind, die damit überhaupt anfangen und die brauchen oft nicht so viel Übung. Ich verteile außerdem an die Langsamen die binnendiff. Aufgaben als Übungsmaterial, damit alle alles haben. Lustigerweise machen aber gerade die Stärkeren die freiwilligen Hausaufgaben fast immer - sie mögen keine halbfertigen Sachen und sie sind eben fix. Dann freu ich mich und hab einen weiteren Grund für eine gute Note im Mündlichen.

  • Ich mache es eher umgekehrt - alle machen AB1, das so ausgelegt ist, dass es alle schaffen müssten.
    Wer fertig ist, sucht sich selber Arbeit, oder bekommt Material von mir. Zusätzliche AB's will kaum jemand hier.


    Sollte ein Kind auch das eine AB nicht fertig haben, und ich habe das Gefühl, dieses Kind hat zu viel Zeit vertrödelt, muss es das AB entweder zu Hause fertig machen, oder bei der nächsten Freiarbeitsphase. Sind in der Regel immer die selben ein bis zwei Kinder .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Müllerin

    Zitat

    Ich mache es eher umgekehrt - alle machen AB1, das so ausgelegt ist, dass es alle schaffen müssten.

    Das habe ich oben evtl missverständlich ausgedrückt (bzw war zu faul, es genauer zu erklären ;) :( natürlich habe ich zuerst grundlegendes Material, das alle schaffen können, auch in der vorgegebenen Zeit. Das binnendiff. Material enthält für die Stärkeren kniffligere Aufgaben zum Weitderdenken und für die Schwächeren gibt es bei mir ohnehin einen Ordner mit eher repetitivem oder nochmal erklärendem Material, der jederzeit zur Verfügung steht.
    Meistens ist es aber so, dass die Schwächeren in der Unterrichtszeit erstmal mit dem zurande kommen müssen, was für alle gefordert war, und damit sich die Schnellen nicht langweilen und den Stoff vertiefen können, bekommen sie "Knobelaufgaben" und ich kann mich in der Zeit den Schwächeren persönlich widmen.
    Ich habe nämlich oft festgestellt, dass es für die, die wirklich Schwierigkeiten mit dem Stoff haben, oft nix oder wenig bringt wenn sie sich allein mit noch so einfachen Arbeitsblättern rumplagen. Deshalb sehe ich zu, dass es in Übungsphasen Gelegenheit gibt, mit mir Fragen zu klären, oder dass ich mich mal in Ruhe neben sie setzen und Schrittchen für Schrittchen weiterhelfen kann bis das Grundprinzip wirklich verstanden ist. Die Kinder möchten eben manchmal ein "eigenes" Lehrergespräch und nicht noch ein Material: Das hat oft einen größeren Effekt als noch und noch und noch ein Arbeitsblatt, mit dem sie dann zuhause auch nicht weiterwissen.


    WENN sie dann soweit sind, dass sie das Grundprinzip verstanden haben, können sie das weiter oben beschriebene Material versuchen, ODER sich aus dem "Nachhilfe-Ordner" etwas Einfacheres zum Weiterüben aussuchen- manche tun's, andere nicht. Am kniffligeren Material versuchen sie sich, wenn überhaupt, erst später in der Unterrichtsreihe oder kurz vor der Arbeit, ist ja auch in Orndung so. Wichtiger ist, dass sie es erstmal gründlich verdaut und für sich Erfolgserlebnisse haben - und, dass ich Zeit für sie habe, ohne dass die Schnellen aufstöhnen, weil's zu langsam geht.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

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