Beratungslehrer (in Baden-Württemberg)

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mich für eine Ausbildung zur Beratungslehrerin beworben, die ab nächstem Schuljahr parallel zum Unterricht läuft (6 Stunden Ermäßigung, ein Studientag pro Woche + Wochenendseminare).


    Nun habe ich am Donnerstag ein Bewerbungsgespräch mit jemandem vom MInisterium und einer Schulpsychologin.


    Darauf möchte ich mich natürlich vorbereiten, habe mir auch schon einige Informationen zusammengesucht.


    Nun meine Frage: hat jemand von euch schon mit Beratungslehrern zu tun gehabt und kann mir Fallbeispiele beschreiben? Ich selbst kenne den Beratungslehrer bei der Beratung zur Schullaufbahn (Übergang Klasse 4/5) oder bei Lernschwierigkeiten.


    Ich würde mich über INformationen eurerseits freuen!


    Gruß Annette

    • Offizieller Beitrag

    Meine Antwort bezieht sich auf NRW, aber ich glaube nicht, dass bei euch der Beratungslehrer etwas völlig anderes macht:


    Bei uns werden die Beratungslehrer hinzugezogen, wenn wir feststellen, dass es bei einem Schüler schwerwiegende Probleme im Elternhaus oder soziale Probleme gibt. Ich kann hier aus Datenschutzgründen nicht die konkreten Probleme schildern, aber dir mal allgemein sagen, wann bei uns der Beratungslehrer eingeschaltet würde:


    - Schüler wendet sich an Klassenlehrer und sagt, dass er zu Hause geschlagen würde (dann gäbe es mehrere Gespräche zwischen dem Schüler und dem Beratungslehrer oder Gespräche mit dem Schüler, dem betreffenden Eltern und dem Beratungslehrer).
    Der Beratungslehrer hat normalerweise auch Kontakte zu anderen Stellen (schulpsychologischer Dienst, Erziehungsberatung) und kann so die Eltern u.U. auch weiterleiten.


    - Schüler fällt in der Schule sehr auf (größere Vergehen oder ständiges Auffallen...), die Situation im Elternhaus ist sehr schwierig und das Kind fühlt sich dort nicht wohl (Beratungslehrer kommt zum Gespräch mit Klassenleiter, Schüler und Eltern und man sucht gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten)


    - Schüler hat schwierige Dinge in der privaten Vergangenheit erlebt oder kommt aus schwierigsten Verhältnissen und kann sich im Schulleben nicht anpassen und nicht an Regeln halten (regelmäßige Gespräche mit Beratungslehrer, Lösungsmöglichkeiten werden gesucht, Beratungslehrer besucht und beobachtet Schüler im Unterricht...)


    Bei uns sind die Beratungslehrer diejenigen Lehrer, die mehrere Fortbildungen in den oben genannten Bereichen haben und guten Kontakt zu anderen psychologischen und pädagogischen Stellen.

  • Danke Referendarin!


    Schade, dass sonst keiner Ideen für mein Gespräch hat. HAbe mich jetzt durch verschiedene Materialien gelesen und mir mögliche Fragen überlegt:


    - Wieso sind Sie für den Job geeignet?
    - Hatten Sie schon KOntakte zu Beratungslehrern?
    - Was würden SIe in folgendem Fall tun (Fallbeispiel)?
    - Wie kamen Sie auf die Ideen sich für die Ausbildung zu bewerben?


    Vielleicht doch noch jemand Ideen?


    Gruß Annette

    • Offizieller Beitrag

    Ideen:


    Welche Kompetenzen braucht Ihrer Meinung nach eine Beratungslehrerin?


    Wo sehen Sie die Schwerpunkte ihrer zukünftigen Tätigkeit?


    Welche Erfahrungen haben Sie in diesem Bereich schon gesammelt?


    Fallbeispiele (frei erfunden):


    - Ein Klassenlehrer spricht Sie an, weil er den Eindruck hat, dass ein Schüler zuhause geschlagen wird. Wie gehen Sie vor?


    - Ein Kollege erzählt Ihnen von einem Schüler, der zuhause vernachlässigt wird. Die Eltern lassen ihn oft tagelang allein. Der Kollege bittet Sie um Rat. Was tun Sie?


    - Ein Schüler fällt in der Schule ständig durch sehr aggressives Verhalten auf. Wenn er wütend ist, stößt er Tische und Stühle um oder verprügelt die Mitschüler. Gespräche mit den Eltern brachten bislang keinen Erfolg. Was tun Sie?


    Mehr fällt mir so spontan nicht ein.


    Ich wünsche dir viel Glück für das Gespräch.


    :)

Werbung