klassenspiegel

  • hallo!
    ich halte nichts von dem öffentlichmachen eines klassenspiegels (klassendurchschnitt gebe ich dagegen an), weil ich denke, dass kein SuS davon etwas hat - im gegenteil: in meiner 5 sind die tränen um so zahlreicher, wenn ein fünfer-kandidat als einziger geoutet wird...
    nun bin ich von eltern deswegen kritisiert worden. im schulgesetz §44 finde ich, dass die veröffentlichung in meinem ermessen liegt. gilt das noch? wie handhabt ihr das? was denkt ihr darüber?


    danke für feedback - amy

  • Hallo,
    Bei mir haben die Eltern sich auch beschwert, dass ich die den Klassenspiegel nicht veröffentliche. Ich will ja eigentlich nichts verheimlichen und habe zunächst daraufhin geantwortet, dass ich ihn ab jetzt bekannt gebe.
    Ich habe aber nochmal darüber nachgedacht. Aus pädagogischen Gründen will ich ihn doch nicht veröffentlichen. Ich werde den Eltern deshalb nun mitteilen, dass ich ihn nicht verheimlichen will, aber aus pädagogischen Gründen zurückhalte. Wenn sie in Einzelfällen Nachfragen haben, sollen Sie mich ansprechen und ich gebe dann persönlich Auskunft.
    Ich denke, dass das ein Kompromiss ist, mit dem auch die Eltern von "Problemkindern" gut zurecht kommen.
    LG Alema

  • Es kann den Eltern ja nur darum gehen, in wie weit die Noten streuen oder eher eng beieinannder liegen. Das ist schon ihr gutes Recht. Gib doch die Standardabweichung bei jeder KA an und erkläre einmal, was das ist.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Wir haben bis zur 11. Klasse Notenspiegel bekommen zum Notieren.
    Jetzt bekommen wir Durchschnitt mitgeteilt.



    Aisha

    Träume nicht Dein Leben,lebe Deinen Traum

  • In Hessen sind die Klassenspiegel Vorschrift. Ich bin daran gewöhnt und finde sie sehr informativ. In NRW erklärte man uns, sie seien verboten.


    Aussagen wie "die Arbeit ist unglaublich gut ausgefallen. Nur ihr Sohn hat wieder nichts zustande gebracht" sind dann nur schwer verifizierbar.


    Grüße Enja

  • In Bayern ist es auch verboten, den Klassenspiegel mitzuteilen. Jeder Schüler darf nur Informationen erhalten, die ihn auch unmittelbar betreffen. Den Notendurchschnitt gebe ich trotzdem an.


    Liebe Grüße
    biene maja

  • Zitat

    Amy schrieb am 31.03.2006 16:08:
    im schulgesetz §44 finde ich, dass die veröffentlichung in meinem ermessen liegt. gilt das noch?


    Du hast Zweifel, ob die Gesetze noch gelten in diesem unserem Lande? ;)
    Hmm, es gibt in NRW ein Schulgesetz und es hat einen §44. Aber hat der direkt was mit Notenspiegeln zu tun?



    Und wenn Enja meint: "man sagte uns es sei verboten", dann muss man das auch so nehmen. Jemand hat es halt gesagt. Wenn es verboten wäre, dann würde sie es auch so schreiben. ;)


    - Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von oh-ein-papa ()

  • Nein, das heißt nur, dass man uns das sagte. Man sagte uns durchaus auch Sachen, die nicht stimmten. Ich habe mich nicht weiter drum gekümmert. Wir kamen auch ohne aus.


    Grüße Enja

  • Zitat

    oh-ein-papa schrieb am 31.03.2006 21:58:
    [Und wenn Enja meint: "man sagte uns es sei verboten", dann muss man das auch so nehmen. Jemand hat es halt gesagt. Wenn es verboten wäre, dann würde sie es auch so schreiben. ;)


    - Martin


    Danke

  • uns wurde in nds in der schule auch meistens der notenspiegel mitgeteilt, aber es gab auch einen lehrer der immer gesgat hat, dass das aus datenschutzrechtlichen gründen nicht erlaubt sei.

  • Du darfst musst aber nicht den Spiegel anschreiben! Pädagogische Freiheit!
    Man sollte dabei auch an Datenschutz denken. Nur eine 5 --> Dann kannst du auch gleich der Klasse mitteilen, wer die 5 hat. Man muss sich eben auch etwas in die Situation dieser einen 5 versetzen. Eltern haben aber generell kein Anrecht auf den Spiegel!

  • Hallo,


    irgendwie verstehe ich das nicht, sorry.


    Da wird immer von Lehrerseite beklagt, dass die Eltern sich für die Schule und Leistungen ihrer Kinder nicht interessieren. Jetzt möchten Eltern gerne den Notenspiegel einzelner Klassenarbeiten wissen und schon kommt der pädagogische Zeigefinger.


    Wie soll man als Eltern sonst die Leistungen der Sprösslinge beurteilen? Und vor allen Dingen evtl. Nachhilfe und Co. mobilisieren? Wenn 8 Schüler eine 5 haben und mein Kind würde dazu gehören, kann ich diese Note aus Elternsicht viel besser einschätzen, oder etwa nicht? Im Umkehrfall, alle haben nur 1er und 2er kann ich auch eine gute bzw. sehr gute Note doch besser einordnen. Schwammige Aussagen auf Elternsprechtagen, die 1 oder 2 mal im Schuljahr stattfinden, sind da nicht wirklich hilfreich, oder?


    Generationen von Schülern mussten schon damit fertig werden, mal als einziger eine schlechte Note zu haben. Warum wird die heutige Generation eigentlich so in Watte gepackt?


    Liebe Grüße


    broblin

  • Zitat

    broblin schrieb am 06.04.2006 12:11:
    Jetzt möchten Eltern gerne den Notenspiegel einzelner Klassenarbeiten wissen und schon kommt der pädagogische Zeigefinger.


    Kürzlich erzählte uns ein Lehrer privat, dass es an vielen Schulen zwar erwünscht ist, dass sich Eltern beim Kuchen backen oder Schulfest-Organisieren einbringen, aber dass Eltern-Hilfe oder kritisches Nachfragen in Unterrichtsdingen nicht wirklich erwünscht sei. :rolleyes:
    Keine Ahnung, ob das wirklich so ist, bei Manchen könnte man den Eindruck bekommen.

    Zitat

    broblin schrieb am 06.04.2006 12:11:
    Generationen von Schülern mussten schon damit fertig werden, mal als einziger eine schlechte Note zu haben. Warum wird die heutige Generation eigentlich so in Watte gepackt?


    Nur die Schüler?
    Keinen Notenspiegel angeben zu müssen, bringt doch auch dem Lehrer Vorteile, oder irre ich da?
    Zumindest wird so eher selten Erklärungsbedarf entstehen, wenn eine Klassenarbeit mal im Durchschnitt schlecht ausfällt.


    ;):)

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Flexi ()

  • Zitat

    Da wird immer von Lehrerseite beklagt, dass die Eltern sich für die Schule und Leistungen ihrer Kinder nicht interessieren. Jetzt möchten Eltern gerne den Notenspiegel einzelner Klassenarbeiten wissen und schon kommt der pädagogische Zeigefinger.


    Ein bisschen pauschal formuliert, nein?


    Zitat

    Wie soll man als Eltern sonst die Leistungen der Sprösslinge beurteilen? Und vor allen Dingen evtl. Nachhilfe und Co. mobilisieren? Wenn 8 Schüler eine 5 haben und mein Kind würde dazu gehören, kann ich diese Note aus Elternsicht viel besser einschätzen, oder etwa nicht?


    Nein, eigentlich nicht. Für das Gymnasium in Bayern und für mich als Lehrer gilt, das Schüler nicht im Vergleich zu anderen Schülern benotet werden. Eine 5 heißt, dass die Leistung nicht ausreicht. Egal, wieviele Schüler eine 5 haben. Alles andere hieße, sich etwas vormachen.


    (Eine Ausnahme sind die zentral gestellten und korrigierten Tests in Bayern, zum Beispiel in der 10. Klasse in Englisch. Die werden weder vom Lehrer gestellt, noch legt der den Punkteschlüssel fest, noch ist die Prüfungsform vorher bekannt. Aber das ist ein anderes Thema.)


    Zum Einordnen reicht der Durchschnitt völlig.
    Ansonsten gebe ich den Notenschlüssel bekannt, weil Schüler und Eltern das so gewohnt sind und es wichtigere Probelem gibt.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat

    Herr Rau schrieb am 06.04.2006 14:25:
    Eine 5 heißt, dass die Leistung nicht ausreicht. Egal, wieviele Schüler eine 5 haben.


    Hallo Herr Rau, viele schlechte Noten könnten aber auch nicht ausreichende Stoffvermittlung bedeuten.. :)

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Hallo Flexi,
    ich hab schon auf deinen letzten Beitrag dann doch nicht reagiert, weil du für meinen Geschmack zuviel Smilies setzt. Ich mag deine Formulierungen nicht, so wie: "Kürzlich erzählte uns ein Lehrer privat dass es an vielen Schulen..." Möchtest du, dass ich etwas zu diesem Lehrer sage? Wohl kaum. Dann versteck dich nicht hinter dessen Aussage, sondern sage selber: "Ich glaube, dass..." Dafür dann ohne Smilies. Eine belastbare Autorität ist dieser Lehrer jedenfalls nicht, genauso wenig, wie wenn ich sagen würde: "Kürzlich erzählte mir ein Elternteil privat, dass es an vielen Schulen..."


    Nur wenn du möchtest, dass ich reagiere. Musst du keinesfalls mögen!


    Ähnlich bei: "viele schlechte Noten könnten aber auch nicht ausreichende Stoffvermittlung bedeuten." Klar können sie das. Können auch nicht. Meinst du, dass sie das häufig bedeuten? Oder dass die Elten das aus dem Notenspiegel ablesen können? Sag das, da rede ich dann wieder mit.


    Muss aber auch nicht sein.


    Schließlich reagiere ich ja doch. :(

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Dass das so ist, wie man Flexi das privat erzählt hat, habe ich auch schon von unserer Kultusministerin gehört. Tenor: Ihr gefalle das nicht und sie wolle, dass sich das ändert. War natürlich eine Rede vor Eltern. Keine Ahnung, ob sie das den lauschenden Lehrern auch erzählt. Insofern ist das kein Geheimnis.


    Wenn zuviele Kinder unter dem Strich landen, kann man zunächst mal nicht wissen, warum. Aber nachfragen dürfen würde ich gerne mögen. Am besten sogar ohne Smilies. Einfach so. Ich habe es schon oft erlebt, dass Elternschaften Sorgen dieser Art auf Elternabenden äußerten, immer wieder erklärt bekamen, dass sie das nichts anginge und die unglaublich qualifizierten Lehrer (also qualifizierter als wir das glaubten) sowieso alles fest im Griff hätten. Nach Lehrerwechsel dann übergangslos: So eine unbegabte Klasse gab es an dieser Schule noch nie. Solche Lücken! Die müssen die Eltern dann zur Strafe aufarbeiten.


    Von Lehrern habe ich oft Kommentare gehört, wie "Ja, eine Zwei, aber das hat nichts zu sagen. Die Arbeit ist unglaublich gut ausgefallen." Das würde ich gerne selber sehen. Hat schon Vorteile.


    Grüße Enja

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