Warum wird man Konrektor bzw. -rektorin?

Hallo Strubbelsuse,

die Konrektoren, die ich kenne, machen das, weil sie Erfahrungen sammeln wollen, um selbst einmal Schulleiter zu werden.

Grüße Enja

Einziges Argument dass ich den Ausführungen meiner derzeitigen Chefin (die war erst Konrektorin, nun an neuer Schule Rektorin) so für mich entnehmen konnte: wenn man dann Rektor ist, muss man sich nicht noch in den ganzen Kram reinabeiten, sondern kann sich auf andere Dinge konzentrieren.

Würd auch den Konrektor machen, wenn ich dafür ne feste Stelle kriegte

Grüße, Sabi

Zitat

"mehr Arbeit für dasselbe Gehalt"

Ist das denn so?
Die beiden Konrektoren, die ich "kenne" verdienen glaub ich mehr als ein normaler Lehrer und haben natürlich auch die ein oder andere Deputatstunde...

Gruß
Potilla

Zitat

Potilla schrieb am 12.01.2006 16:16:

Ist das denn so?
Die beiden Konrektoren, die ich "kenne" verdienen glaub ich mehr als ein normaler Lehrer und haben natürlich auch die ein oder andere Deputatstunde...
.....

Doch. Als Konrektor erhält man an einer GHS mehr Gehalt. Falls die Schule nicht mehr als 400 Schüler hat, sind das 75 € Zulage pro Monat. Vor Steuern... Bei mehr als 400 Schülern gibt es A13. Da lachen alle Gym-, Real- und Sonderschullehrer....

Dafür sitzt man dann oft bis abends - um anschließend noch die Vorbereitung für den nächsten Tag zu erledigen. Die Deputats-Ermäßigung ist nicht berauschend.
Neben der Befriedigung der Eitelkeit und dem Gewinn einer gewissen Machtbefugnis liegt ein Grund für eine Bewerbung in der Möglichkeit, die Schule zu gestalten und menschlich weiter zu entwickeln. Letzteres wäre für mich wohl der einzige Grund, mich zu bewerben - auch um diese Position nicht irgendwelchen Ellenbogentypen zu überlassen.
Andererseits ist man als KON der Puffer zwischen Chef und Kollegium. Das kann aufreibend sein.

Hallo!

In NRW geht man sogar das erste Jahr komplett leer aus!
Ganz neue Regel!

Das Geld kann also echt kein Argument dafür sein.

VG

Oh ja, NRW ist da gaaaanz vor dabei bei der Lehrerverarsche!

Ich muss mich mal im Namen meiner Mutter Aufregen. sie hat mehrere Jahre als Konrektorin an iher Schule gearbeitet (revisionsnote 1) dann ist die rektorin in Rente gegangen und meine Mutter hat die Rektoren revision gemacht (wieder 1). Nachdem die Rektorin gegangen ist, hat meine Mutter das ganze erstmal kommissarisch gemacht, da es einen Beförderungsstopp gab. das heißt, sie hat die ganze Arbeit üfr ihr altes Gehalt eigentlich alleine gemacht. Eine Kollegin (ohne entsprechende offizielle Qualifikatin (sie war allerdings sehr gut)) hat teilweise die Aufgaben der Konrektorin übernommen.
Nach Sage und Schreibe 18 Monaten wurde meine Mutter dann endlich auf A13 (sie ist an ner grundschule) befördert. (Also das Geld ist bestimmt kein Grund sowas zu machen)
Aber hey, nun war ja die Konstelle frei. Supi, also her mit dem Wanderpokal!!!!! 1 jahr lang hatte meine Mutter da jemanden sitzen der unter aller kanone war. Die Frau hat es sich in der 1. Woche mit den Nichtlehrerkollegen verdorben. Hach ja, die Gespräche mit dem schulamt waren bestimmt erhellend für meine geplagte Mami!
Aber nun hat sie endlich eine superqualifizierte Konrektorin, die suuuuuuper engagiert ist und einfach spitzenklasse!

Bis zu diesem nun endlich befriedigendem Zustand hat meine Mutter einiges an nerven gelassen. Es lebe NRW!

Auf Besserung im Bildungssystem hoffend,

Sunny!

Ich finde, das Geld sollte auch nicht den Ausschlag geben. Die die ich kenne, sind Überzeugungstäter.

Grüße Enja

Warum wird man Konrektor bzw. -rektorin?
Ehrliche Antwort: Es gibt z.Z. (in NRW) keinen vernünftigen Grund dafür. Wer Rektor werden will, sollte das sofort tun.
Wir haben vor ein paar Jahren eine liebe Kollegin überredet, die Konrektorin "zu machen". Dann ging unser Rektor in Rente, seit drei Jahren gibt's keinen Nachfolger, und unsere Konrektorin (die eben nicht Rektorin werden will) macht die Schulleitung für'n Appel und'n Ei bei oftmals blank liegenden Nerven...

Gruß,
Peter

Konrektor ist das Sprungbrett zum Rektor.
Für die paar Euros würde ich mir den Stress nicht antun.

Ich würde es nicht tun - oft wirst du zerrissen zwischen Lehrer und Rektor - zu keinem gehörst du wirklich. Als Sprungbrett - vielleicht, um langsam Erfahrungen zu machen . Mein Konrektor ist zwar A13, musste aber komissarisch ganz lange die Schule leiten, bevor ihm ein neuer Vorgesetzter vorgesetz wurde - auch nicht gerade prickelnd.

Will man kompentent sein, darf man die Fortbildung sogar an der Fernuni für viel Geld selber finanzieren).

Nicht für alles Geld der Welt würde ich es im Moment tun - dafür unterrichte ich zu gerne. Vielleicht sieht es mit 50 anders aus, man soll nie nie sagen. Gerade , wo ich 2 kleine Kinder habe, fühle ich mich schon so oft zerrissen .
Und in Zukunft wird noch mehr Druck auf den Rektoren lasten: Schulinspektion, selbständige Schule, Kampf um Schülerzahlen.....

Nee, da müssten schon andere Gründe ausschlaggebend sein, um überhaupt an eine feste Stelle zu kommen, um an einen Ort zu kommen, an den ich möchte, ...., alles für mich keine Gründe.

flip

Zwar bedeutet die stellvertrende Schulleiterstelle im höheren Dienst ein Sprung auf A15, aber Schulleitungstätigkeiten werden trotzdem nicht gerne gemacht (zumal im höheren Dienst es ja noch eine Vielzahl anderer Wege gibt A15 zu werden). Das hat aber den fatalen Effekt, dass es kaum noch kompetente Bewerber um Schulleitungsfunktionen gibt und somit viele unterrichtsmüde Technokraten und/oder Schleimer (natürlich nur nach oben) diese Stelle einnehmen.
In B-W hat man immerhin das Undankbare an dem Schulleiterjob erkannt und führt einen Versuch mit Schulleitungsassistenten durch, die den SL von der Verwaltung entlasten sollen. Bin gespannt, was dabei rauskommt.

Ich hab grad irgendwie dasselbe Problem. Mein Chef hat mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, stellvertretender Schulleiter zu werden. Da würde die Bewerbung im Sommer anstehen, die Stelle wäre September 2007 anzutreten. Ich weiß auch nicht so recht. Eigentlich wollt ich mich aus so Verwaltungskram möglichst raushalten, andererseits mach ich eh schon seit Jahren den Stundenplan. Naja hat ja noch etwas Zeit bis ich mich da entscheiden muß.

Hallo thorstenvpk,

wie ist den die Situation an deiner Schule? Wie ja oben schon mal gesagt wurde, kann es an einer Schule, deren Arbeit und/oder Entwicklung in einer weise läuft, die man gut findet und gern mitgestalten würde, schon ein reizvoller Job sein, wenn auch fraglos mit viel Arbeit verbunden. Bei sehr schlechtem Klima im Kollegium, Fraktionskämpfen o.ä. würde ich mir das sehr überlegen, es könnte sein, dass dann zuviel Nerven für 'Nebenkriegsschauplätze' draufgehen.
Es kommt sicherlich auch darauf an, wie die Stelle genau definiert ist: wärst du v.a. für Stundenplanung und Verwaltung zuständig, gäbe es pädagogische Schwerpunkte etc. Und, nicht zuletzt, könntest du dir die Zusammenarbeit mit dem Rektor vorstellen?
Wenn man nicht gerade auf 'Karriere' um jeden Preis aus ist, sollte es gut überlegt sein, aber ich würde den Job nicht von vornherein ausschließen, kann ganz sicher auch eine interessante Erfahrung sein.

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

EDIT: Halb ernst gemeintes Kriterium: Hast du ein dickes Fell? Trotz Erfahrungen in anderen Bereichen lasse ich derzeit bei der Fortbildung von Lehrern hin und wieder Federn, Nerven und meinen Optimismus (aber nie lange), unser Berufsstand kann, gerade wenn es z:B. um Schulentwicklung geht, ganz schön anstrengend und stur sein!

carla

Zitat

verschnupft und von Halsschmerzen und Brummschädel geplagt

Durchhalten, bald sind Ferien!
Und die Fähigkeit, Erkrankungenin die unterrichtsfreie Zeit zu legen, qualifiziert (nicht nur) für Funktionsstellen

Gute Besserung und ein ruhiges Wochenende!

carla