Wer erbarmt sich der Wikipedia-Artikel?

  • In der Wikipedia sind mehrere Artikel zu pädagogischen Themen nicht objektiv oder exakt genug. Findet sich jemand aus unserem Kreis, der diese überarbeitet?
    Zur Info: Jeder Artikel der Wikipedia kann von JEDEM jederzeit verändert und verbessert werden. Hier mitzuarbeiten macht nicht nur Spaß, sondern bringt - weil man gleichzeitig Informationen recherchiert - jede Menge persönlichen Gewinn.


    Ich zitiere aus der Auflistung der Artikel, denen mangelnde Neutralität bescheinigt wird:


    Zitat

    http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom


    Durch den gesamten Artikel zieht sich eine Behauptung, die nicht ansatzweise neutral ist. Die Vorstellung, daß eine pharmakologische Therapie für alle ernsthaft Betroffenen zweifelsohne unabdingbar sei, ist falsch und grenzt an Propaganda. Es ist ganz einfach nicht wahr und viele Betroffene, sowie einige Therapeuten sehen und schreiben das ja auch so. Meines Erachtens spiegelt sich hier nur die Tatsache wieder, das die Methylphenidatwerbung gut funktioniert hat und Kritiker überrannt werden. Es ist ja nicht so, als gäbe es gar keine Indikation, aber so wie jetzt kann das nicht stehenbleiben.


    Zitat


    http://de.wikipedia.org/wiki/Lernbehinderung


    In dem Artikel wird viel zu schwach herausgearbeitet, dass Lernbehinderungen eben gerade nicht mit dem IQ zusammenhängen. Viele Lernbehinderte (v.a. auch Legasteniker) haben z.B. einen sehr hohen Intellekt. Generell zeigt der Artikel ein starkes Missverhältnis zwischen alten Lehren und den modernen, überholten Auffassungen, zu Ungunsten letzteren. --Steffen85 00:16, 18. Dez 2005 (CET)


    Und es gibt noch mehr....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Bitte OHNE Bosheiten!


    Meinst Du, dass das jemals OBJEKTIV sein kann, wenn man die Artikel überarbeitet?

  • Hallo!


    Zitat

    In dem Artikel wird viel zu schwach herausgearbeitet, dass Lernbehinderungen eben gerade nicht mit dem IQ zusammenhängen. Viele Lernbehinderte (v.a. auch Legasteniker) haben z.B. einen sehr hohen Intellekt. Generell zeigt der Artikel ein starkes Missverhältnis zwischen alten Lehren und den modernen, überholten Auffassungen, zu Ungunsten letzteren. --Steffen85 00:16, 18. Dez 2005 (CET)


    Und es gibt noch mehr....


    Mich wundert ein wenig, dass du Legasteniker als Lernbehinderte bezeichnest. Für mich sind Lernbehinderte eben doch Menschen mit geringerem IQ. Klar, auf Lb-Schulen langen oft Schüler wo die Probleme zum großen Teil auch im familiären Umfeld liegen, aber die würde ich dann eher als fehlplatziert ansehen. Kinder mit Legastenie oder Dyskalkulie dagegen sind insgesamt normal begabte Kinder mit Schwächen in diesen bestimmten Bereichen.


    Viele Grüße


    Uta


    Edit: Quote-Tag repariert.

    Viele Grüße


    Uta

    Einmal editiert, zuletzt von leppy ()

  • Nein Uta!
    Alias hat aus Wiki zitiert, wahrscheinlich aus der Diskussion, die es dort gibt. Guck da mal rein.

  • Genau darum geht es. Ich ZITIERE hier nur aus den Bemerkungen der Wikipedia, in denen festgestellt wird, dass die Artikel nicht neutral bzw. fachlich korrekt sind.


    Die Artikel sollten auf den Stand gebracht werden, der derzeit anerkannt und wissenschaftlich fundiert ist. Insofern kann ein gewisses MAß an Objektivität erreicht werden - besonders, wenn sich mehrere Fachleute daran beteiligen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Gut, mit dem MAß an Objektivität kann ich gut leben. Hast Recht! Ein Lexikon kann auch nicht objektiv sein.


    Andererseit kann man als Lehrer doch nur die Artikel durch PRAKTISCHE Erfahrungen ergänzen. Ob das dann dem Artikel genügt?
    Schließlich gibt es doch keinen wirklichen Fachmann hier im Forum. Ab wann ist man Fachmann genug, dort mitzuschreiben? Ich traue es mir nicht zu.

  • Nun ja, lernbehinderte Schüler findet man ja aber längst nicht nur an LB-Schulen, sondern auch an ganz anderen (Sonder-)schulen.... und da gibt es durchaus eine ganze Bandbreite von Aspekten, die Einfluss auf das Lernen haben. Viele meiner "lernbehinderten" Schüler haben zum Beispiel große Schwierigkeiten im Bereich der Wahrnehmung, die wiederum das Lernen "behindern". (..wie man vielleicht merkt, tu ich mich immer etwas schwer mit diesen Begriffen...). Der IQ allein ist oft gar nicht so aussagekräftig - zumal sich in manchen Fällen auch noch die Frage stellt, wie und unter welchen Bedingungen dieser Wert ermittelt wurde. Ich finde das Phänomen "Lernbehinderung" ziemlich schwer fassbar - auch wenn man es gerne an einer Zahl festmachen würde.


    Das war jetzt schon fast OT.... aber eben das, was mir spontan dazu einfiel.


    LG, Chiaro

    "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
    (afrikanisch)

  • Die Wikipedia ist ein Lexikon, eine Enzyklopädie.
    Darin haben Erfahrungsberichte nichts verloren.


    Und hier im Forum gibt es jede Menge Fachleute. Immerhin haben die meisten von uns einige Jahre wissenschaftliches Hochschulstudium absolviert, um sich zu Fachleuten ausbilden zu lassen.
    Würdest du einem Handwerksmeister die Fachkompetenz absprechen?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Liebe Alias,


    solltest du oben gegebene Bemerkungen überarbeiten, würde es mich sehr freuen, wenn du die Schreibweise

    Zitat

    v.a. auch Legasteniker

    mit überarbeitest.
    Legasthenie schreibt man mit h!!! als auch Legastheniker...


    Danke :)

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Zitat

    alias schrieb am 30.03.2006 21:52:
    1. Die Wikipedia ist ein Lexikon, eine Enzyklopädie.
    Darin haben Erfahrungsberichte nichts verloren.


    2. Und hier im Forum gibt es jede Menge Fachleute. Immerhin haben die meisten von uns einige Jahre wissenschaftliches Hochschulstudium absolviert, um sich zu Fachleuten ausbilden zu lassen.
    Würdest du einem Handwerksmeister die Fachkompetenz absprechen?


    Zu 1. Klar, so drückte ich es ja auch aus, mit dem Zweifel.


    Zu 2. Meinst Du, dass das Hochschulstudium genug ist, um gerade auf pädagogischem/psychologischem Gebiet als Fachmann zu gelten? Trotz meines Studiums und meiner Endnote von 1,8, meiner zusätzlichen anderthab Jahre Psychologie, meiner späteren Weiterbildung und mehr wage ich NICHT von mir zu sagen, "Fachmann" zu sein. Ich kann nur auf Erfahrung beruhende Vorschläge machen.


    Genau das Gleiche können die Anderen HIER auch nur, wenn es keine Wissenschaftler sind, die mit statistischen Methoden einigermaßen sichere Erkenntnisse ermittelt haben.
    Nimm mal robischon als Beispiel. Selbst bei seiner riesigen Erfahrung behauptet er NICHT von sich, Fachmann zu sein. Er macht Vorschläge aufgrund seiner Erfahrungen.


    Wir sollten daher HIER nur Erfahrungen ASUTAUSCHEN, mehr nicht!

  • Zitat

    row-k schrieb am 30.03.2006 22:13:
    ....


    Wir sollten daher HIER nur Erfahrungen ASUTAUSCHEN, mehr nicht!


    Hier schon. Aber nicht in der Wikipedia.


    Flexi


    a) Ich bin DER liebe alias :O
    b) Ich verbessere ab und zu Tippfehler in der Wikipedia. Aber nur im Artikelraum. Nicht im Diskussionsbereich. Ich verbessere ja auch nicht row-k's "ASUTAUSCHEN" .... :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Verzeihung für ASUTAUSCHEN! Ich schreibe oft, ohne nachzulesen.


    Also, liebe Leute! Ich wünsch' Euch schöne Ferien! Ich starte morgen schon und freue mich, Euch danach wiederzulesen.


    Auf Wiederlesen oder auf Wiederschreiben!

  • @ row-k: Das Prinzip der Wikipedia ist auch nicht das des Brockhauses, in dem viele Artikel von Professoren geschrieben und redaktionell überarbeitet werden. Auch ist die Wikipedia kein Fachlexikon. D.h., dass sehr wohl in unserem Bereich ein Pädagogikstudium + Ref, erweitert vielleicht durch Fobis und eigene Rezeption von Fachartikeln, eine gute Basis für einen Artikel bieten. Da Wiki ja ein ständiger Prozess ist, sollten Schwachstellen aufgedeckt und überarbeitet werden. Dadurch nähren sich die gut frequentierten wiki-Artikel dem Niveau einer guten Ezyklopädie.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Zitat

    alias schrieb am 30.03.2006 21:52:


    Die Wikipedia ist ein Lexikon, eine Enzyklopädie.
    Darin haben Erfahrungsberichte nichts verloren.


    D'accord

    Zitat

    alias schrieb :
    Und hier im Forum gibt es jede Menge Fachleute. Immerhin haben die meisten von uns einige Jahre wissenschaftliches Hochschulstudium absolviert, um sich zu Fachleuten ausbilden zu lassen.


    Ich will niemanden beleidigen, zu nahe treten oder gar Wissen oder Können absprechen, dass das klar ist. Ich erlaube mir trotzdem, ein kurzes Statement zm Thema Fachleute und Wissenschaftler.
    Gegenwärtig ist es so, dass eine besondere fachliche Kompetenz zur Leistung eigenständiger wissenschafftlicher Arbeit durch eine Dissertation/Promotion nachgewiesen wird.
    Der Stand der Wissenschaft ist aber gerade im Bereich der Gesellschaftswissenschaften schneller ein alter Hut als eine CPU im PC antiquiert, abgesehen davon, dass es viele Götter und Götzen gibt, die sich einander die Show zu stehlen suchen- diese wiederum haben ihre Jünger, und so ist es im allgemeinen des Studenten des wissenschaftlichen Hochschulstudiums Pflicht, sich ausgibig mit den Götzen des jeweiligen Profs zu befassen, wenn man gute Karten haben will.
    Man kann als Student eine revolutionäre Abhandlung zu irgendwas verfassen- wenn man nicht den Nerv des Profs trifft, ist sie nur wert sich den Hintern damit abzuwischen, selbst wenn ein anderer mit entsprechender Graduierung das selbe später-natürlich aus eigener Befähigung heraus- in den Bibelstatus erhebt.
    Und jetzt mal ehrlich: was hat das mit Wissenschaft zutun?
    Ich bin der festen Überzeugung, dass auf Grund der Individualität eines jeden einzelnen Schülers, Lehrers oder sonstwems die Wissenschaft nicht mehr bieten kann als einen groben Rahmen, der im Einzelfall oft doch nichts taugt. Es waren auch mal anerkannte Wissenschaftler die behaupteten dass Schwule sind kriminelle sind, Thalidomid (Contergan) wäre auch in der Schwangerschaft nicht schädlich,
    Selbstbefriedigung ist gesundheitschädigend undundund.
    Daher halte ich es generell für angebracht, der Wissenschaft ein gesundes Maß an Misstrauen entgegenzusetzten- in vielen Fällen ist Erfahrung (in Kombination mit entsprechender Bildung) der bessere Koch.
    Ich glaube eine etwaige Abweichung vom Stand der Wissenschaft nicht der Punkt sein, an den man sich bei Wiki stößt...ich würde es für klüger halten es so zu belassen, wer weiss, was in kürze ein Anderer darüber schreibt- wichtig ist, welche Schlüsse man aus dem gelesenen zieht- wenn da die politisch korrekte oder wissenschaftlich anerkannte form steht, die gelten nur soweit, wie andere das für Recht befinden...Und wer den letzten Stand der Wissenschaft sucht, der sucht gemeinhin nicht in Wikipedia.
    Fachleute sind die, die ein Fach ausüben und ausüben können. Dazu gehört eine gewisse Ausbildung in Verbindung mit einem gewissen Können. Ich gehe davon aus, das jeder hier Fachfrau/~mann ist- und Fachleute sollten sich der Wissenschaft nur soweit nähern, wie die eigene Erfahrung es gefahrlos zulässt bzw sie gar bei berechtigten Zweifeln ignorieren, weil weder Alter, Titel, und Anzahl von Veröffentlichungen vor Irtümern schützt.
    Oder wie es auf fast jeder Ingenieurtechnisch perfekten Zeichnung steht: alle Maße sind am Objekt zu prüfen...


    Zitat

    alias schrieb:
    Würdest du einem Handwerksmeister die Fachkompetenz absprechen?


    Kommt ganz drauf an, was er für eine Arbeit abliefert.

    ...nur an Blumen fehlts im Revier, ich putze mein Motorrad dafür...

    Einmal editiert, zuletzt von iche ()

  • Zitat

    iche schrieb am 31.03.2006 00:35:
    Gegenwärtig ist es so, dass eine besondere fachliche Kompetenz zur Leistung eigenständiger wissenschafftlicher Arbeit durch eine Dissertation/Promotion nachgewiesen wird.
    Der Stand der Wissenschaft ist aber gerade im Bereich der Gesellschaftswissenschaften schneller ein alter Hut als eine CPU im PC antiquiert, abgesehen davon, dass es viele Götter und Götzen gibt, die sich einander die Show zu stehlen suchen- diese wiederum haben ihre Jünger,


    Ich ärgere mich gerade ein wenig....


    Erstens: In der Öffentlichkeit trifft man häufig auf ein falsch verstandenes Wissenschaftsbild, so im Sinne von "wissenschaftliche Erkenntnisse sind autoritativ festgelegte Wahrheit", die zur Wahrnehmung führt, dass hefttig geführte Auseinandersetzungen unter Wissenschaftlern und eingeschlagene Irrwege ein Zeichen von der "Nichtwissenschaftlichkeit" seien. Das ist natürlich nicht so. Im Wesenskern ist die wissenschaftliche Methode eine Vereinbarung, die dazu dient, dass Erkenntnisse auf intersubjektiv nachvollziehbaren und rational begründetem Wege erreicht werden. (Freilegung von Nachweisen und Befunden, begründete Methodik, Befolgen formallogischer Prinzipien, Verwendung definierter Begrifflichkeiten...) Dadurch wird überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen, Erkenntnisse kritisch zu überprüfen und, wie im Falle des Stammzellenskandals, aufzudecken und zu verwerfen. Mit Autoritätshörigkeit hat das alles nichts zu tun. Was die persönliche Eitelkeit angeht, wissenschaftliche Tätigkeit ist ein Hochkompetenzbereich. In allen Hochkompetenzbereichen trifft man überdurchschnittlich häufig auf - nunja, eher komplizierte Leute.


    Zweitens: natürlich sind wir als professionelle, vollständig ausgebildete Lehrer mit Berufserfahrung Fachleute auf unserem Gebiet. Was ist das denn wieder für eine Selbstkleinmacherei!? Das muss man sich nur mal auf einem anderen Berufsgebiet vorstellen: "Ja, ich bin diplomierter Betriebswirt, ich bin seit 15 Jahren in Führungspositionen tätig und leite jetzt die Planungsgruppe für die Expansion in den spanischen Markt. Aber ein Fachmann für betriebswirtschaftliche Fragen bin ich natürlich nicht, neeeeein niemals!" So ein Quatsch. Ich frage mich wirklich, wo auf dem Weg in die Gegenwart der Berufsstolz liegen geblieben ist. Aber zugegebenermaßen trifft man - vor allem unter älteren Kollegen - häufig auf so eine vorauseilende Selbstentprofessionalisierung. O-Ton: "Nein, ich sehe mich nicht als Profi, das ist so ein marktwirtschaftlicher, kalter Begriff, und hier geht es doch um Kinder und Jugendliche." Unfug! Wir sind Profis für Erziehung und Bildung. Es ist aber kein Wunder, das wir als Lehrerschaft so behandelt werden, wie wir behandelt werden, wenn wir uns seit Jahrzehnten unter Wert verkaufen.


    Drittens: eine Dissertation dokumentiert die Fähigkeit zur eigen Forschungsleistung. Eine Staatsexamens-, Diplom- oder Magisterarbeit dokumentiert die Beherrschung wissenschaftlichen Handwerks. (Diese Abschlüsse münden schließlich potenziell direkt in ein Promotionsverfahren, aber es gibt dann keine Veranstaltung "Jetzt lerne ich endlich Wissenschaft" oder so...) Kollegen mit Staatsexaman die Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten ersteinmal prinzipiell abzusprechen finden ich schon reichlich seltsam. Über die wissenschaftliche Fundierung der Lehreralltagsarbeit verweise ich auf Hilbert Meyer "Didaktische Modell". Diese Überlegung steckt doch dahinter, dass im Referendariat so viel Wert auf Unterrichts- und Reihenplanung gelegt wird. Ob die tatsächliche Umsetzung dieses Anspruchs denn nun funktioniert, steht auf einem anderen Blatt...


    Viertens: eine Enzyklopaedie wie die Wikipedia ist keine Forschungsleitung, hier geht es darum, vorhandenen Wissensstand zu synthetisieren und einführend darzustellen. Das kann nun wirklich jeder, der erfolgreich einen Universitätsstudiengang bestritten hat und über einen gründlichen Überblick über einen Wissensbereich verfügt.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • LiebeR Alias,


    bitte vielmals um Entschuldigung :P soll nicht wieder vorkommen...


    ich frage jetzt mal ganz blöde nach, ohne dieses als Angriff oder Abstufung zu meinen.


    Soweit es mir bekannt ist, wird oder wurde bis vor kurzem, das Lehramtsstudium wenig durch das Fach Pädagogik geprägt, als vielmehr mit Fachwissen in den Unterrichtsbereichen. Ich kann mich da natürlich irren.
    Ferner wurde mir bis vor ganz kurzer Zeit wiederholt an Schulen erklärt, der Auftrag der Schule sei zu Lehren, nicht pädagogisch zu erziehen, dieses wäre auch im Studium nicht erlernt worden.


    Wenn nun also bei Wikipedia Ärzte, Wissenschaftler oder auch Pädagogen zu Themen wie ADS oder Legasthenie im Zusammenhang mit Sekundarproblemen und/oder medizinische Ergebnisse beschreiben, überlege ich gerade, ob Lehrer, und ich kenne mehr Lehrer die ADS und LRS für ein von Eltern und Medizin gepuschtes Phänomen halten, da wirklich FACHLICH etwas zu schreiben können, außer eben Erfahrungsberichte.


    Nochmal darauf hingewiesen. Dies ist KEIN Angriff. Es ist NICHT als Degradierung des Lehrerstandes gemeint, sondern nur eine Frage.
    :)

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • "Es ist NICHT als Degradierung des Lehrerstandes gemeint, sondern nur eine Frage."


    Ich weiß, es hat etwas von Wortklauberei... aber du stellst in deinem Forumsbeitrag eben keine Frage, sondern machst nur Aussagen. :)


    "Wenn nun also bei Wikipedia Ärzte, Wissenschaftler oder auch Pädagogen zu Themen wie ADS oder Legasthenie im Zusammenhang mit Sekundarproblemen und/oder medizinische Ergebnisse beschreiben[...]"


    Ja, wenn.... Aber diese Bedingung stimmt halt nicht. *Wenn* Spezialisten was schreiben, würde ich mir als Lehrer zweimal überlegen, was ich korrigiere. (Und dann würde ich das je nach Ergebnis der Überlegung vielleicht auch tun.) Aber in der Wikipedia schreiben halt nicht nur Spezialisten, und du weißt nicht, von dem die Einträge stammen, die dort stehen. Ich würde auf keinen Fall davon ausgehen, dass die Einträge von Ärzten, Wissenschaftlern oder Pädagogen stammen.


    Das ist eine der Eigenschaften der Wikipedia, die eine tolle Einrichtung ist, dass die Community dort entscheidet, was bleibt und was nicht. Und das hat nichts mit dem Ruf der Autoren außerhalb der Wikipedia zu tun.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat

    Neleabels: Ich ärgere mich gerade ein wenig..


    Das war wirklich nicht meine Absicht. In gewisser Hinsicht hast du recht, aber reisse bitte nicht das Zitat aus dem Zusammenhang des restlichen Posts, den ich mit bestem Wissen und Gewissen aus meiner eigenen Erfahrung und der vieler Bekannter schrieb, die das ähnlich oder gleich empfinden.
    In diesem Kontext empfinde ich übrigens deine Antwort eher als Zustimmung.
    Ja, ihr seit Fachleute und jederman der sich mit Recht so nennt soll auch die entsprechende Verantwortung dafür übernehmen- und genau das gerät vielen Ortes aus den Fugen, da hast du vollkommen Recht.
    Aber die Frage nach Objektivität(zB eines WikiArtikels)ist trotzdem nicht beantwortet, wenn man ihn auf den "aktuell anerkannten Stand" bringt, weil man nie sagen kann, was der Weisheit letzter Schluss wäre, nur das was man selbst oder andere namhafte Persönlichkeiten dafür halten. Objektiviät ist mit wenigen Ausnahmen Sache des Standpunktes. Was nützen die besten Statistiken, wenn man, aufs Lehrerbild bezogen, eine ganze Klasse voll von voneinander differierenden "Ausnahmen" sitzen hat die obendrein und in erster Linie noch Menschen sind? Daher halte ich Erfahungsaustausch mit vergleichbaren Umgebungsvariablen für gewinnbringender als manche zur temporären Gesetzmäßigkeit erhobene Fallstudie aus England, Schweden oder sonstwoher.
    Falls mir einer nachsagt ich wisse nicht was ich rede oder freundlicher, ich hätte ein falsches Bild:
    Ich habe regelmäßig mit Studien zutun, die Basis von Promotionen sind- in mindestens 2 von 12 mir namentlich bekannten Fällen allein des letzten Jahres basieren diese auf falschen oder ungenauen Zahlen.
    Des Weiteren erlebt man das auch sonst : Ganz Aktuell war international der Skandal mit der Clonestudy...das war mal ein Fall der wegen plumpen Überziehens und dem Neid Anderer aufflog, andere Beispiele schrieb ich oben schon.
    Ich sagte auch nicht das man die Wissenschaft verteufeln, sondern mit gesunden Misstrauen betrachten sollte.
    Nochmal zurück zu Wiki:ich halte Zitate von Wisssenschaftlern für ein heisses Eisen. Wenn der Zitierte mit dem Niedergeschriebenen nicht einverstanden ist, so möge der es richtig stellen sofern er kann, wenn der nicht kann, könnte man es ggf durch eine haarkleine Abschrift regeln-aber ob das das Anliegen von Wiki ist, wage ich zu bezweifeln.
    Viel wichtiger als Detailkorrektur ist der Hinweis, Informationen zu verifizieren bevor man damit ernsthaft arbeitet und die Gültigkeitskriterien der Aussagen genauer zu betrachten/definieren.

    ...nur an Blumen fehlts im Revier, ich putze mein Motorrad dafür...

    Einmal editiert, zuletzt von iche ()

  • Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit - und auch eines Lexikonartikels - ist schon Objektivität. Das Gegenteil davon ist nämlich Subjektivität - was bedeutet, dass man nur seinen eigenen Standpunkt vertritt - und diesen wohlmöglich sogar "aus dem Bauch heraus" begründet, ohne Fakten und Belege zu liefern.


    Artikel in der Wikipedia sollen den "Neutralen Standpunkt" vertreten. Dies heißt: sollten zu einem Lemma (=Begriff) verschiedene Gesichtspunkte und Kritikenvorhanden sein, so sollen auch diese gleichgewichtig und neutral dargestellt werden. Die persönliche Meinung des Schreibenden darf aus dem Artikel nicht durchscheinen.


    Zur Wissenschaftlichkeit: Wissenschaftliches Arbeiten heißt, sich genau von diesem Standpunkt der Neutralität gegenüber verschiedener Argumente und Fakten leiten zu lassen, diese gegenüber zu stellen und aus dieser Gegenüberstellung heraus ein Fazit zu ziehen. Erst im Fazit kommt die persönliche "Meinung" insofern ins Spiel, dass die wahrscheinlichste und plausibelste Erklärung hervorgehoben wird.


    Ein derart dialektisches Arbeiten sollten die Schüler bereits an der Oberstufe des Gymnasiums in Form von Erörterungen ansatzweise erlernt haben. Wir mussten an der Pädagogischen Hochschule ein Semester lang "Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens" erlernen und als Schein nachweisen.


    Ich traue jedem ausgebildeten Lehrer hier zu, Artikel in der Wikipedia kritisch gegenzulesen und ggf. zu verbessern oder zu ergänzen. Haltet euch jedoch bitte an die Regeln. Wer dies nicht tut, wird in der Wikipedia sehr schnell als Troll gebrandmarkt und ausgesperrt


    Zudem belegt ein GHS-Lehrer im Laufe seines Studiums mindestens 20 SWS Erziehungswissenschaft - das entspricht 10 zweistündigen Vorlesungen, jeweils über das gesamte Semester hinweg. Wenn man bedenkt, dass er für das fachwissenschaftliche Studium im Wahlfach 35 SWS absolvieren muss, darf man sich als GHS-Lehrer durchaus als Fachmann im Bereich Pädagogik bezeichnen. Ansonsten wäre man ja Dilletant - und das wäre für die Schüler wohl nicht erträglich. :D


    Wenn man mir nach einem abgeschlossenen Hochschulstudium, zweijähriger Fachausbildung im Seminar und einigen Jahren Berufspraxis die Professionalität abspricht, empfinde ich dies als Beleidigung.


    Lehrer sind Profis und Fachleute.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

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