Was tun: Schüler schaut Horrorfilme ....???

  • Hallo Forum!
    Was soll ich machen? Ein Schüler meiner Klasse (5. Klasse) hat heute im Unterricht berichtet (völlig naiv und nicht um anzugeben), dass er regelmäßig Horrorfilme mit seinen Eltern zusammen anschaut. ( z.B. Alien 2)
    Die Eltern haben ihm wohl gesagt, dass er wegschauen soll, wenns gruselig wird. Also, ich finde das schon sehr bedenklich und denke, dass manche Verhaltensweisen dadurch erklärt werden könnten. Er ist oft abgelenkt und bekommt kaum was mit (mit Abstand schwächster Schüler in der Klasse), wirkt fast so, als ob er "zugedröhnt" ist. Die Eltern machen einen ziemlich heruntergekommenen und merkwürdigen Eindruck. Also zuzutrauen ist es ihnen. Ein Gespräch mit ihnen würde, glaube ich, nix bringen, die würden alles abstreiten (haben sie vorher schon mal gemacht, als es um Verhaltensweisen des Schülers zu Hause ging). Was würdet ihr tun'? Muss ich eingreifen und zum Direx? Oder dramatisier ich damit nur alles? Immerhin geht es um eine Kinderseele!

  • Hallo,


    also ich als Mutter halte es auch nicht für ok, wenn Kind in diesem Alter solche Filme sieht.


    Die FSK ist da bestimmt eine gute Richtschnur.


    Es kann sehr wohl sehr negativ für ein Kind sein, wenn es solche Filme sieht. Es ist bekannt, dass das Verhalten von Kindern (aber auch von Erwachsenen) davon beeinflusst wird.


    Ich würde zum Einen einmal mit einer Kollegin den Fall besprechen, vielleicht kennt eine Kollegin/Kollege die näheren Umstände oder man könnte z.B. die ehemalige Klassenlehrerin in der GS befragen.


    Ansonsten könnte man noch den schulpsychologischen Dienst befragen.
    Im Zweifelsfall könnte ja auch über den Schulleiter ein Infobrief für z.B. die Eltern der Unterstufe rausgehen über den verantwortungsvollen Umgang mit Film/Medien und der Bitte die FSk zu beachten.


    Der Brief könnte auch aufklären über evt. Folgen ungeeigneter Filme.


    Denn der Kleine ist bestimmt nicht der Einzige, der solche Filme sieht oder brutale Spiele, die auch einer Altersbeschränkung unterliegen.


    Doris

  • Hm... ich weiß nicht, ob der offfizielle "Wir bringen euch jetzt per Elternbrief bei, wie man mit Medien umzugehen hat"-Weg nicht eher abschreckt/ zum "Zumachen" führt - warum sollten die Eltern den Brief lesen, wenn sie sich sonst nicht für die tausend Warnungen zu diesem Thema interessieren? Wie wäre es mit einem Elterngespräch, dass nicht das Verhalten der Eltern, sondern das des Kindes thematisiert? Also nicht "Lassen Sie ihn viel Fernsehen gucken?" sondern "Schaut er viel fern?". Da gibt's dann nicht so viel abzustreiten.


    Insgesamt würde ich schon zu einem Gespräch raten, es aber sehr vorsichtig angehen. Das heißt, zunächst die Probleme des Jungen im Unterricht beschreiben, wieder eher unterstützend als anklagend (versucht sich zu konzentrieren, fällt ihm aber oft schwer usw.). Dann fragen, wie's denn mit der Freizeitgestaltung aussieht, und bescheiden Hinweise geben (Wir merken oft, dass Kinder, die viel fernsehen, Schwierigkeiten haben zu...). Gerade wenn der Junge aus einem recht unsensiblen Elternhaus kommt, bringen direkte Vorwürfe wahrscheinlich eher Trotzhaltung als Interesse hervor. Drum.


    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo Xania,


    so ein Film wie Alien 2 tut einem so jungen Kind sicher nicht gut. Ganz klar. Aber ich denke nicht, dass ein Elternbrief da gross was ändert. Die betreffenden Eltern "wissen" bestimmt um die Altersempfehlung dieser Filme und die anderen Eltern müssen ja nicht belehrt werden.


    So wie du die Situation schilderst, kann ich mir nicht vorstellen, dass NUR nicht altersgerechte Medien der Grund sind, für das Verhalten und die Leistungen des Kindes. Vermutlich ebenso sehr die Menge.


    Wenn du ein Gespräch führst, dann sicher nicht nur weil der Junge einmal erwähnt hat, dass er so einen Film guckt. Die Eltern würden ihm lediglich verbieten, in der Schule davon zu erzählen. Da ist nichts gewonnen.


    Lehrer wissen im Allgemeinen nicht, wie sich ein Kind zu Hause verhält. Deshalb muss es nicht unbedingt ein "Abstreiten" sein, wenn sie ein Verhalten, das in der Schule auftritt, zu Hause nicht beobachten. Eltern spüren in einem Gespräch, dass ihnen eine Lehrerin nicht glaubt, und evtl. etwas unterschiebt, das nicht gerechtfertigt ist. Das macht wütend und verunmöglicht spätere Gespräche.


    Ich denke ein Gespräch wäre gut, wenn du dich innerlich davon frei machen kannst, dass die Eltern etwas "abstreiten" oder ihre Verantwortung, dem Kind gegenüber nicht wahrnehmen. Sonst wird's nichts bringen.


    Hat der Junge ältere Geschwister? Dann ist es halt manchmal noch schwieriger, Grenzen zu ziehen.


    lg,


    füchsle

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