Abrechnung Klassenkasse?

MrsX · 1. März 2006

Hallo Ihr!

Wie handhabt Ihr die Abrechnung eurer Klassenkasse? Ich sitze hier grade und schwitze.
Ich will das Ganze natürlich so genau wie möglich machen, weil mir letztes Jahr mal eine Mutter sagte, das wäre ungerecht.
Ich muss mittlerweile jedem einen eigenen Ist- Stand ausrechnen und darauf hab ich ehrlich gesagt keinen Bock.

- 2 Schüler waren im Kino nicht dabei, Bus musste ich für die trotzdem zahlen, Eintritt nicht
- 2 waren bei einem anderen Ausflug nicht dabei
- 1 hat fürs Schullandheim zu viel überwiesen --> verrechnen Sies mit der Klassenkasse
- 2 haben beim Maskenbasteln gefehlt
- eine hat was für den Werkraum gespendet, was ich sonst hätte zahlen müssen (--> verrechnen Sies --> ABER WIE?)
- einer hat gestern nicht gefrühstückt (da zahl ich den Kreppel auch nicht!)

Die Liste könnte ich unendlich fortführen. Ich werde verrückt dabei, wie soll ichs machen? Tatsache ist, ich muss jetzt wieder Geld einsammeln und halt von einigen weniger. Eigentlich muss ich jetzt von jedem einen anderen Betrag einsammeln, die wenigsten waren "normal".

Ich meine, ich will nicht kleinlich sein oder so, aber auch nix herschenken. Ich zähle z.B. nicht, wer jetzt mehr oder weniger Ton- oder Faltpapier gebraucht hat oder öfter zum Mineralwasser läuft (das zahle ich auch aus der Klassenkasse und einige trinken nie was - Pech gehabt in dem Fall!).

SOS! Wie großzügig seid ihr da? Oder wie kleinlich? Gebt mir einen Tipp!
Wäre es vielleicht einfach, in Zukunft für jede Unternehmung extra Geld einzusammeln und das dann gleich zurückzugeben, wenn derjenige nicht dabei war? Stelle ich mir aber auch blöd vor.

Danke!
MrsX

Sabi · 1. März 2006

Hallo MrsX,

wir dürfen in NRW sogar eigentlich keine Klassenkasse führen. Das bezieht sich vor allem auf die Fälle, wo sich teilweise 1000 € und mehr auf Sparkonten befinden - die Klassen sparen schon auf Klassenfahrt etc.
Als Lehrer kannst du da in Teufels Küche kommen..

Viele führen trotzdem eine Klassenkasse und sammeln pro Halbjahr/ Schuljahr von allen einen Pauschalbetrag ein. Davon wird dann Bastelkram, Wasser, etc. finanziert. Wer dann wie viel verbraucht wird in der Regel nicht aufgerechnet.
Um rechtlich abgesichert zu sein führen oft die Elternvertreter diese Kassen.

Ich habe mittlerweile beide Modelle erlebt und komme mit beidem zurecht.
Was ich nie mitmachen würde wäre das Klassenfahrtansparen auf eigenem Sparkonto - das wäre mir zu heikel.

Geld für Ausflüge und "Extratouren" wird bei uns meist gezielt vom Klassenlehrer eingesammelt wenn etwas ansteht.
Somit spart man sich das lästige "das ist aber unfair" wenn es über die KK abgerechnet werden würde. Und du sparst dir das rumrechnen - wer mitfährt bezahlt, wer kurzfristig ausfiel bekommt zurück, was übrig war (zu deinem Beispiel: Bus nein, Kino ja). Sicher hat man dann immer mal wieder Arbeit, aber mal ehrlich, außer bei ein paar "Spezies" kommt das Geld immer pünktlich.

Grüße, Sabi

b-tiger · 1. März 2006

Hallo,

ich handhabe das so:

* Wasserkiste wird reihum besorgt und auch gespendet, da führe ich eine Liste
* jeden Ausflug, Aktivität sammel ich seperat ein, Geld gibt es bei mir keins
zurück, denn ich habe mit dem Betrag kalkuliert, es sei denn es geht um
größere Beträge, vorher bestellte Eintrittskarten muss ich ja auch bezahlen
* für gemeinsames Frühstück bringt jeder was mit
* für die im Sommer anstehende Klassenfahrt habe ich ein Konto eröffnet, auf
dass das Geld überwiesen wird, so kann ich jederzeit Belege vorlegen, meine
Klassenpflegschaftsvorsitzenden werden es überprüfen.
* gespendetes und Restbeträge von Aktivitäten landen zum Allgemeinwohl in der
Klassenkasse
* meine Klassenkasse wird von einer Mutter sehr penibel geführt, es gibt immer
"Kassenberichte" zum jedem Elternabend, läuft total gut, ich gebe dem Kind nur
eine Quittung oder einen Zettel mit und bekomme am nächten Tag den
geforderten Betrag

Ich finde eine Klassenkasse muss genauso gehandhabt werden wir die gesetzliche Krankenversicherung, so sage ich es auch immer den Eltern, es ist Allgemeingut der Kinder, es kann und soll nicht enzeln nahgehalten werden, wer was wie viel verbraucht.

Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

LG Tiger

oh-ein-papa · 1. März 2006

Schon doll, wofür Lehrer so alles Zeit haben.
Also erstmal wird bei uns wird die Klassenkasse von Eltern geführt. Da ich sie gerade übernehmen muss, bin ich mir ganz sicher, dass die Beträge nur im voraus und pauschal, also ohne konkreten Bezug, erhoben werden.

Größere Brocken wie Busausflüge usw. werden freilich von der Lehrerin eingesammelt. Aber das mit dem (Nicht-)Frühstücken oder dem Mineralwasser scheint mir eher ein Autoritätsproblem zu sein. Besser ist es, wenn solche Ideen garnicht erst aufkommen.

- Martin

MrsX · 2. März 2006

Hallo oh-ein-papa,
das ist kein Autoritätsproblem, bis jetzt hat sich ja noch keiner der betreffenden Eltern gerührt (bis auf den Jungen mit dem Kreppel - das ist mir aber wurscht). Ich wollte es eigentlich zumindest bei den kleineren Beträgen nicht ausrechnen, wer jetzt 50 Cent zurückbekommt und wer nicht, sondern nur bei den großen Beträgen und dann gehts arbeitstechnisch auch.
Ich hatte nur letztes Schuljahr eine extrem ekelhafte Mutter in meiner Klasse, die sich da total aufgepisst hat. Solchen Konflikten will ich aus dem Weg gehen!
Für die Klassenfahrt hatte ich ein extra Konto eingerichtet, das löse ich jetzt aber wieder auf, das ist zu teuer sonst.

Trotzdem LG an alle!