Schüler vergisst ständig Schulsachen - wie reagieren?

  • Hallo,


    einer meiner Schüler (Mittelstufe) ist sehr unkonzentriert und vergesslich. Ständig vergisst er seine Unterrichtsmaterialien, bei mir vorzugsweise sein Schulbuch, aber auch Hausaufgaben, Entschuldigungen usw.
    Das ganze findet er dann auch noch lustig bzw. nicht weiter erwähnenswert.
    Aufgrund verschiedener Schwierigkeiten, nicht nur dieser, hat bereits ein Gespräch mit der Mutter stattgefunden, in dem auch auf die Vergesslichkeit des Jungen hingewiesen wurde.
    Bis dahin hatte er schon in diversen Fächern Zusatzaufgaben wie Auswendiglernen als Gedächtnistraining aufbekommen (die er dann natürlich auch nicht richtig kann).
    Wie kann man dem Jungen (im Übrigen ADS) helfen, organisierter zu werden? Oder sollte er noch mehr Sanktionen bekommen? Ich weiß da langsam nicht mehr weiter, weil dieses Verhalten völlig resistent zu sein scheint und eher schlimmer als besser wird. Der Junge ist clever und durch seine chaotische Art verkauft er sich völlig unter Wert, was ihn aber (Pubertät) nicht weiter stört. Jedenfalls ist seine vergesslichkeit in der Klasse leider zum running gag geworden, er bekommt dadurch immer Gelächter/Aufmerksamkeit von den Schulkameraden und findet das daher alls eher toll.


    Habt ihr noch eine durchschlagende Idee?


    Gruß, Juliet ?(

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

  • Hallo Juliet, das erinnert mich alles an meinen Nachhilfeschüler, die Beschreibung trifft ihn haargenau. Seine Lehrer (er ist an der Gesamtschule und hat neben dem KLassenlehrer in fast jedem Fach einen anderen Fachlehrer) handbaben es so, dass sie ihn nachsitzen lassen. Natürlich haben vorher Gespräche mit den Eltern stattgefunden, die Eltern sind auch einsichtig, aber das Verhalten ändert sich nicht. Also muss er nachsitzen, sobald er etwas vergessen hat - egal ob Hausaufgaben, Arbeitsmaterial oder Sonstiges. Außerdem muss er während des Nachsitzens schriftlich begründen, warum er seine SAchen immer vollständig dabei haben soll. Das Nachsitzen läuft jetzt etwa seit Anfang Dezember. Vor Weihnachten kam es noch fast täglich vor, inzwischen "nur" noch 1 Mal pro Woche. Meiner Meinung nach ist das eine sehr gute Lösung (die natürlich nur dann funktioniert, wenn der Lehrer am Nachmittag auch noch in der Schule ist...). Gruß Marion

  • Hier sind doch wohl zunächst die Eltern gefordert, das Kind täglich daran zu erinnern, seine Schultasche richtig zu packen. Es wäre also zu überlegen, ob man nicht die Eltern regelmässig einbestellen sollte. Vielleicht fällt ihnen das Erfüllen ihrer Verantwortung dann leichter? Ich sehe jedenfalls keinen Grund warum du dir noch mehr ihrer Aufgaben ans Bein binden solltest. Bestelle sie ein und vereinbare einen verbindlichen Plan mit ihnen, wie das Problem in Zukunft angegangen werden soll. So könnten die Eltern z.B. das Packen der Tasche kontrollieren.


    Natürlich kannst du versuchen, die Aufgaben der Eltern zu übernehmen und das Kind in deiner Zeit zu erziehen, wie Marion es vorschlägt. Wenn die Eltern das mögen, hast du bald noch mehr zu tun.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Zitat

    Juliet schrieb am 08.02.2006 17:15:
    Aufgrund verschiedener Schwierigkeiten, nicht nur dieser, hat bereits ein Gespräch mit der Mutter stattgefunden, in dem auch auf die Vergesslichkeit des Jungen hingewiesen wurde.


    Mehr als "schön dass wir darüber geredet haben" ist dabei nicht rumgekommen?


    Zitat


    Bis dahin hatte er schon in diversen Fächern Zusatzaufgaben wie Auswendiglernen als Gedächtnistraining aufbekommen (die er dann natürlich auch nicht richtig kann).


    Klingt ja eher nach einer verzuckerten Strafarbeit. Oder kannst Du einen Bezug zwischen mangelnder Selbstorganisation und schlechten Gedächtnisleistungen aufzeigen? Jedenfalls wäre mein Töchterchen da ein prima Gegenbeispiel.



    Zitat


    Wie kann man dem Jungen (im Übrigen ADS) helfen, organisierter zu werden? Oder sollte er noch mehr Sanktionen bekommen?


    Hmm, sind diese "Sanktionen" denn ein anerkanntes Mittel bei ADS?



    Zitat


    Habt ihr noch eine durchschlagende Idee?


    Schulbücher kann man doppelt beschaffen.
    Lass ein Hausaufgabenheft führen und von der Mutter abzeichnen. Lass seinen Banknachbarn das Heft kontrollieren. Das wird ihm in der Pubertät sicher nicht passen, aber wenn's nicht anders geht....


    - Martin


    P.S.: Unser Töchterchen (3. Kl.) hat ein gegengezeichnetes HA-Heft, für Routinetätigkeiten Karten mit Ablaufschritten und Uhrzeiten, einen Tagesrückblick mit Smilies für ein dutzend Einzelpunkte einschließlich "Ranzenappell". ADS hat sie nicht. Es wird besser, aber das durchzuziehen ist schon ein erheblicher Aufwand.

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von oh-ein-papa ()

  • Hallo Juliet,


    du schreibst ja, dass es ein ADS-Kind ist. Diese Vergesslichkeit wird daher in erster Linie durch seine fehlende innere Struktur bedingt sein.
    Da werden alle Strafen der Welt nichts helfen, wie ihr ja auch schon merkt.


    Es wäre in diesem Fall besser, ihm dabei behilflich zu sein, Strukturen zu entwickeln. Dies sollte am besten gemeinsam mit den Eltern geschehen. Er muss sich ein Hausaufgabenheft anschaffen und darin alles eintragen, an das er denken muss. Allerdings wird er dies vermutlich noch nicht selbstständig können, sondern benötigt dafür im Unterricht Zeit und immer wieder den Hinweis auf das Hausaufgabenheft. ADS-Kindern hilft es, wenn der Unterricht eine äußere möglichst immer gleichbleibende Struktur vorgibt. So sollten z.B. immer die letzten 2 Minuten der Stunde dazu genutzt werden, Eintragungen ins HA-Heft zu machen. Sicherlich wird das den anderen Schülern auch nichts schaden.


    Zuhause müssen die Eltern sich ebenfalls an die Struktur halten. Das heißt, es müssen feste Zeiten vereinbart werden, in denen sich der Junge an die Hausaufgaben setzt. Diese Zeit beginnt immer damit, dass in das HA-Heft geschaut wird. Wenn nötig, muss ein kurzer visueller Arbeitsplan aufgestellt werden, an den sich der Junge halten kann (und muss). Beendet wird die Hausaufgabenzeit damit, dass der Stundenplan für den nächsten Tag angeschaut wird und dementsprechend die Tasche gepackt wird.
    Das sollten allerdings nicht die Eltern für den Jungen übernehmen, sondern möglichst immer gemeinsam mit ihm machen oder aber wenigstens im Anschluss nachschauen, ob er es alleine geschafft hat.


    Das hört sich jetzt alles ungemein selbstverständlich an. Für ADSler ist das eine Riesenanstrengung.


    Deswegen ist es auch wichtig, geduldig mit dem Jungen zu sein. Schimpfen nutzt nichts und wird sein Verhalten, sich über die Situation lustig zu machen, eher verstärken. Versuche ihn mit seiner Problematik ernst zu nehmen, ruhig zu bleiben und ihm immer wieder Strukturierungshilfen zu geben.


    Wenn er zudem auffällige Schwierigkeiten in der Merkfähigkeit hat, sollte er durch einfache Übungen gefordert werden. Gedichte auswendig lernen ist sicherlich gut, aber wenn es ihm noch nicht gelingt, müssen einfachere Gedichte ausgewählt werden. Ansonsten helfen auch simple Spiele wie Memory oder Koffer packen.


    Übrigens finde ich es nicht schlimm, dass er aufgrund seiner Vergesslichkeit Aufmerksamkeit durch seine Klassenkameraden bekommt. Das macht ihm das Problem bewusst, ohne dass er verletzt wird und so wird es einfacher für ihn, diese Schwierigkeiten in Angriff zu nehmen.
    Viel häufiger ist es so, dass ADSler aufgrund ihrer Verhaltensweisen zu Außenseitern werden und dadurch völlig blockieren, wenn ihre Schwierigkeiten in der Klasse thematisiert werden.
    Und durch die Kaspereien sollte man sich nicht darüber hinweg täuschen lassen, dass seine Defizite sicherlich auch für ihn belastend sind.


    Ich wünsche euch viel Erfolg bei dieser ganz bestimmt nicht einfachen Zusammenarbeit.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hi there,
    ich habe auch ein ADS-Kind und er vergisst auch ganz gerne mal Dinge einzupacken. Auf der neuen Schule (5.Klasse Realschule) wird es so gehandhabt, dass eine Strichliste fuer alle Faecher gefuehrt wird. Sobald etwas vergessen wurde gibt es einen Strich. Haben sich 2 Striche angesammelt, muessen die Kinder nach Absprache mit den Eltern nachsitzen. Nachdem mein Sohn einmal nachsitzen musste, hat er mich gebeten, die Tasche mit ihm gemeinsam zu packen. Er hatte Angst, noch einmal etwas zu vergessen. Wir haben es dann so gemacht, dass er sich aufgeschrieben hat, welche Dinge er fuer welches Fach einpacken muss (z.B. Englisch: 1 Workbook, 1 Heft, 1 Vokabelheft und 1 Regelheft). Abends wenn er seine Tasche packt, kann er abhaken, was er bereits eingepackt hat und was evtl. noch fehlt (wenn die Liste laminiert wurde). Dies klappt bisher sehr gut.


    Einen schoenen Abend noch
    Dotti

  • Mias Vorschläge finde ich gut. Ich kann mir das auf dem Gymnasium nur schlecht vorstellen.


    Zunächst einmal fände ich es als Mutter wichtig, dass zu erfahren. Zum Beispiel, ob es nur in bestimmten Fächern auftritt oder überall. Um dann über allgemeine pädagogisch wertvolle Vorträge an das Kind hinaus etwas tun zu können, muss man wissen, was die Kinder aufhaben. Und das ist schwierig.


    Im Fall meines Sohnes, der in der 5./6. Klasse so eine Phase hatte, rief mich eines Tages ein Mädchen aus seiner Klasse und erklärte, sie könne seine Leiden nicht mehr mit ansehen. Er werde von den Lehrern täglich mit Groll und Häme übergossen, angeschrien und gedemütigt und weine fast jeden Tag. Sie hat uns dann täglich angerufen und die Hausaufgaben durchgegeben. Das nahm den Druck weg. Hat aber natürlich langfristig nicht geholfen. Aus der Schule kam, außer Bemerkungen in Nebensätzen bei Gesprächsterminen nie eine Rückmeldung. Sie erklärten uns nur, es fehle an gymnasialer Eignung, ohne das weiter zu begründen.


    Beratung, was man denn tun kann, hätte uns sicher gut gefallen.


    Grüße Enja

  • Meine Vorschläge sind problemlos am Gymnasium umzusetzen. Hausaufgabenhefte sind je nach Lehrer auch bei uns am gymnasialen Zweig üblich. 2 Minuten von jeder Stunde für die Hausaufgaben sind ebenfalls drin und je nach Lehrer auch sowieso eingeplant.


    Alles andere lässt sich in einem einzigen Elterngespräch klären. Diese sind auch am Gymnasium üblich.
    Die Spiele zur Förderung der Merkfähigkeit sollen natürlich nicht im Unterricht gespielt werden, sondern sind als Fördervorschläge zu verstehen. Selbst im Hauptschulbereich spiele ich sowas mit den Kindern nicht regulär im Unterricht.


    Die einzige Schwierigkeit, die auftreten könnte, wäre mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens der Eltern. Wenn diese die Fördervorschläge nicht unterstützen und gemeinsam mit dem Kind umsetzen können, dann sind diese Strukturierungshilfen nur sehr eingeschränkt möglich.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • An unserem Gymnasium damals, es war das von xxx, scheiterte es an jedweder Kooperation der Schule. Uns wurde erklärt, dass sei allein unsere Sache. Wenn die Familie samt Kind das nicht gebacken bekomme, sei man nicht gymnasialfähig.


    Am Gymnasium hat man dazu immer noch das Problem der vielen verschiedenen Lehrer, die in solchen Fällen unendlich viele Meinungen repräsentieren. Eine Schule, die das hinkriegen würde, hätte meine volle Hochachtung. Ganz bestimmt gibt es solche Schulen. Nur hatten wir bisher noch nicht die Ehre.


    Grüße Enja

  • Im Prinzip stimmt es, was du sagst: Bekommt das Kind mit Strukturierungshilfen sein Problem nicht in den Griff und kann die geforderten Leistungen nicht erbringen, ist es nicht gymnasialfähig. Dazu gehört nämlich mehr als ein intellektuelles Potenzial, sondern gewisse Basisfertigkeiten.
    Ein Gymnasium ist nunmal keine Gesamtschule und bietet nur sehr eingeschränkte Fördermöglichkeiten.


    Gut heiße ich das übrigens nicht, aber unser System ist so ausgerichtet und wird von den Wählern leider unterstützt.

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Dann ist es ja gut und du musst nicht Juliets Thread kapern. ;)

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Bei Unklarheiten kannst du mir gerne eine PN schicken.

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Hallo,


    ich habe selbst eine Tochter (13) mit ADS.


    Zunächst einmal geht leider ohne engagierte Eltern gar nichts.
    Wenn Eltern keine Strukturen aufgebaut haben und dies auch kontrollieren, wird das Kind seine Probleme haben.


    Ich kann aber einige Tipps geben, die man der Mutter, falls sie das nicht hinbekommt, geben kann.


    Schulsachen


    Wir haben für jedes Fach eine Spannmappe, da kommen alle Bücher und Hefte für das jeweilige Fach hinein.


    Auf jeder Mappe ist ein Aufkleber für das jeweilige Fach und natürlich auch auf den Heften und Büchern.


    Alle Materialien sind naürlich mit Namen gekennzeichnet.


    Unsere Schule hat verpflichtend ein Hausaufgabenheft.



    Gesamtorganisation


    Es ist zwar anstrengend, aber wir haben für unsere Tochter eine Plan geschaffen, der in Vormittags, nachmittags und Abends eingeteilt ist.


    Vormittags stehen solch banale Sachen wie Duschen, Kämmen usw...


    Mittags so etwas wie Hausaufgaben, Vorbereitung, Ranzen packen, Materialien kontrollieren


    Abends sind es so etwas wie Aufräumen, helfen im Haushalt, Vorbereitungen für die Nacht (z.B. Kleider für den nächsten Tag), Bettzeit ect..



    Diese Liste gibt es jede Woche und meine Tochter muss diese Liste abharken und wir kontrollieren.


    Mit der Zeit wird vieles automatisiert, wir haben damit aber schon in der GS angefangen und deshalb gibt es keine Probleme.


    Meine Tochter hatte bisher nur ganz selten die Hausaufgaben oder Materialen vergessen.


    Das haben wir im übrigen ohne die Unterstützung der Schule geschafft, denn es ist nicht Aufgabe der Schule, die häuslichen Strukturen zu schaffen. Wenn Lehrer diese Probleme bemerken, ist es natürlich ok, wenn man Eltern darauf hinweist.



    für Hausaufgabenhefte habe ich einen guten Tipp aus einem ADS-Forum:


    Hilfe bei den Hausaufgaben – Ein Organizer
    für Kinder mit ADHS



    Hausaufgaben sind für Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) eine schwierige Hürde in ihrem Tagesablauf. Sie drücken sich nach Möglichkeit davor, verschieben das Aufgabenmachen auf später oder haben, sofern sie sich dann endlich mit den Hausaufgaben befassen, erhebliche Mühe, bei der Sache zu bleiben. Die ADHS-typischen Störungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Überaktivität stehen den Anforderungen der Lern- und Hausaufgabensituation, wie sie beim Stillsitzen oder sich längerfristig Konzentrieren nötig sind, entgegen. Da Kinder mit ADHS sehr vergesslich sind, beginnt das Problem Hausaufgaben bereits damit, dass sie sich nicht mehr an die gestellten Aufgaben erinnern können.


    Eine Hilfe bei den Hausaufgaben ist der speziell für Schüler mit ADHS konzipierte Organizer. Das „Hausaufgaben-Memo“ ist ein
    farbenfrohes und gut strukturiertes Heft, das Kinder und Jugendliche anspricht und motiviert. Das Heft wurde von Dr. Elisabeth Aust-Claus und Dr. Dieter Claus vom OptiMind-Institut1 entwickelt. Über die Möglichkeiten eines normalen Hausaufgabenheftes hinaus enthält der Organizer Tipps zum Lernen für den Schüler, spielerische Übungen zur Förderung der Konzentration sowie Links zum Herunterladen von Klassenarbeits- und Wochenplanern, die das für Kinder mit ADHS so wichtige strukturierte Lernen sehr erleichtern.


    Kostenlose Exemplare des Organizers können Sie erhalten über:
    UCB GmbH
    Hüttenstr. 205
    50170 Kerpen
    Tel.: 02273-563-0
    e-mail: sandra.linke@ucb-group.com


    Ich habe das Heft bestellt und auch wirklich bekommen.


    Es gibt auch ansonsten viele gute Literatur mit Tipps für Eltern von ADS-Kindern, gerade was das Lernen, Vorbereiten ect.. betrifft.


    Eine gute Seite hierzu ist:


    http://www.opti-mind.de/


    Aber es bedeutet nun mal Arbeit - aber für die Eltern. Schön ist es natürlich wenn Lehrer diese Tipps kennen und weitergeben.


    Nur die Hauptlast muss die Mutter schultern.


    Doris

  • Hallo,
    ich wollte mich nur schonmal ganz kurz für die vielen Antworten bedanken.
    ICh werde mir das alles morgen noch einmal näher ansehen, wenn ich meinen UB hinter mir habe.


    Zur Klarstellung:Ich habepersönlich noch nicht mit Sanktionen gearbeitet, sondern Kollegen. Ein Unterschied im Arbeitsverhalten ist nicht zu sehen, das ist überall gleichermaßen schlecht.


    Doris, deine Tipps sind toll! Ich werde mir den Organizer mal schicken lassen und an den Schüler weitergeben.


    Der Schüler hat zuhause leider Probleme bzw. die Eltern können sich nicht so gut um den jungen kümmern, wie sie möchten und wie auch nötig wäre (er ist der älteste von 4 Kindern, Mutter alleinerziehend und berufstätig, daher lastet eine Verantwortung auf dem Jungen, der er gerade wegen des ADS nicht gewachsen ist).


    Ich werde mal schauen, inwieweit ich ihm da helfen kann, aber das ganze ist in einer Klasse mit über 30 Kindern wirklich schwierig, zumal der Junge zur zeit alles andere im Kopf hat als lernen.


    Dankeschön!


    Gruß,
    Juliet

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

  • hi juliet,


    was mir noch dazu einfällt:
    Geht es nur diesem Schüler so oder haben andere Kinder auch Probleme damit?
    Meine Tochter hat jetzt (5. Klasse Gym) Methodentraining. Immer mal wieder eine Stunde, manchmal auch einen ganzen Tag. Hier wird den Kindern gezeigt, wie sie besser lernen können. Eben "Lernen lernen". Vielleicht könnte man so etwas mit der ganzen Klasse machen?


    Und warum sollte so etwas auf dem Gymnasium nicht machbar sein? Das sind doch genau die gleichen Strategien wie später im Berufsleben. Um sich diese dann anzueignen zahlt man einen Haufen Geld bei IHK oder Volkshochschule. Da läuft das dann unter "Büromanagement" oder "Büroorganisation".
    Ich z.B. hab im Computer eine wunderschöne Liste, die ich jedes Jahr ausdrucke, wenn es an die Steuererklärung geht. Darauf sind alle Unterlagen (und zwar wirklich alle) aufgelistet, die der Steuerberater haben will. Die kommt vorne in einen Ordner und dann wird alles abgehakt, das im Ordner drin ist. Bei mir findet jeder: tolle Organisation. Wieso soll das für einen Schüler, egal ob Grundschüler oder Gymnasiast nicht auch geeignet sein? (Die Idee mit dem Laminieren finde ich übrigens toll, Doris).


    Noch ein Tipp:
    Meine Tochter hat ihre Schulsachen farblich organisiert - die Bücher farbig eingebunden, die Hefte in entsprechende Umschläge, die Schnellhefter und Ordner auch farblich passend. Englisch rot, Deutsch gelb, Mathe blau. Da findet sie die richtigen Sachen schneller. (Im Büro benutzen wir schließlich auch farbige Ordner - Stichwort Farbleitsystem ;) ).


    Für deinen "Problemschüler" könnte ich mir vorstellen, dass du solche Tipps auch direkt der Mutter weitergibst.
    Aber richtig organisieren muss sich der Schüler selbst, wenn möglich mit Unterstützung der Mutter. Schließlich soll das ja nicht nur in deinen Stunden klappen sondern auch bei den anderen Lehrern.


    Ach ja, zu den Hausaufgabenheften:
    die sind zumindest bei uns noch ein wichtiges Thema. Unsere Klassenlehrerin legt sehr großen Wert drauf und sammelt sie auch ab und an ein um zu überprüfen, ob sie auch vollständig geführt werden. Wir hatten auch schon einen Elternabend zu diesem Thema ....
    Zu Martins Vorschlag mit dem Banknachbar:
    sooo schlecht ist die Idee doch gar nicht. Muss ja nicht als Strafe gedacht sein. Vielleicht könnte man da eine Art Partnerschaft mit einem Kameraden eingehen? Wir hatten das in der Grundschule in der vierten Klasse schon mal. Der damalige Klassenlehrer legte auch großen Wert auf Hausaufgabenhefte. DAMIT haben die Schüler dieser Klasse auf dem Gymnasium laut Aussage meiner Tochter keine Probleme ;) .

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