Abitraining

    • Offizieller Beitrag

    Hallo alle,
    ich wurstel mich grad mal wieder durch die Vorbereitung zweier Abitrainingstage (Englisch LK), die ich meinen 13ern zusätzlich anbieten will (Samstag oder Nachmittage).


    Das habe ich bisher schon gemacht, es gab aber ein paar Probleme, die ich ausmerzen will. Vielleicht fällt euch dazu was ein.


    1. Die Schüler haben ja alle unterschiedliche Probleme. Die habe ich mir bisher zwar - in Form von Trainigswünschen - auf Zetteln geben lassen: dadurch habe ich aber nur festgestellt, dass sie eben so vielfältig sind, wie angenommen. Von Sprache/Stilübungen über Kommaregeln bis hin zu "Wie verknüpfe ich Themen", "Wie argumentiere ich konsistent" und "Wie trenne ich Meinung von Analyse"....etc etc.


    Ich versuche jetzt krapmpfhaft Gruppen einzuteilen, die sinnvoll sind - mehr als zwei Tage schaffe ich auch nicht zusätzlich unterzubringen, also habe ich maximal zwei Gruppen (a 8-9 Leute, eh schon ziemlich viel). Im Moment tendiere ich dazu, die Schüler eher in "sprachliche Probleme" und "Texterarbeitunsgprobleme" zu trennen - die überschneiden sich zwar oft, aber was Besseres fällt mir nicht ein. Euch?


    2. Die letzten Male waren die meisten Schüler nach 4 Zeitstunden am Ende der Kräfte und konnten nicht mehr viel aufnehmen. Weniger geht aber nicht, weil die Probleme und Themen zu vielfältig sind. Jetzt versuche ich, die Materialien so umzuarbeiten, dass sie auch zum Selbstlernen brauchbar sind (also Lösungen dazu zu geben - die sind aber nie so umfassend, wie das, was ich den Schülern persönlich erklären kann ...).


    Macht es Sinn, die Zeit doch zu verlängern, aber eine richtig lange (1,5 Stunden) Pause einzufügen? Oder sind dann alle noch müder, weil es immer später wird - was meint ihr?


    3. Wie kann ich - über die Trainingstage hinaus - die Schüler dazu anregen, miteinander regelmäßig zu lernen, Material und Ideen, Exzerpte und Fragen miteineinander auszutauschen und zu bearbeiten, und sich nicht allein durch die Themen zu wurschteln? Ich predige das schon seit hundert Jahren, aber irgedwie ...machen sie es nicht (konsequent). Gäbe es da denkbare Strukturhilfen?


    4. Ich würde diesmal neben den abirelevanten Texter- und bearbeitungsmethoden, die ich an diesen Tagen wiederhole und festige, auch noch gerne einen "allgemeinen" Teil einfügen - Lerntipps allgemeiner Art - von Zeitmanagement bis Ernährung, Niederringen des inneren Schweinehundes ;) - usw. Das kennen die zwar schon von den Methodentagen aus der 11, aber man vergisst ja so einiges und im Abi wird das plötzlich alles wieder relevant: die einen schlafen nicht gut, die anderen kriegen sich nicht organisiert, die nächsten haben Angst, die übernächsten keinen Hunger mehr.
    Ich habe dazu zwar das durchaus sinnvolle Material aus der 11 und etwas eigenes, das ist aber immer erweiterungsfähig, habe ja jedes Jahr Abi :) - hat jemand (vielleicht aus eigener Abierinnnerung) noch Spezial-Prüungsvorbereitunsgtipps, Geheimrezepte, besondere Stragtegien, die man kennen sollte...? Besonders gegen Prüfungsangst?


    Kurz und allgemein gefragt: Was hat euch beim Abi am besten geholfen?


    Für Mitdenkhilfe dankbar...


    *bastelbastel*


    Meike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo Meike,


    ich versuche mal ein paar Ideen beizusteuern (kann aber unstrukturiert werden, sitze gerade eigentlich an UB-Entwurf für morgen :rolleyes: )


    1. Ich würde keine so lange Pause einfügen, maximal eine halbe Stunde. Wenn es immer später wird, lässt sich die Konzentration dadurch kaum wiederherstellen.


    2. Miteinander regelmässig lernen: Ich habe in meiner 11er AG nicht nur die Schwierigkeiten/Schwächen auf Zettel schreiben lassen, sondern auch die Stärken. Das als Stärkenpool an die Wand und die Schüler sollen sich nun nach geeigneten Lernpartnern umsehen, die sich gegenseitig gut unterstützen können. Ob das funktioniert, weiß ich noch nicht, ist aber vielleicht eine Anregung. Zur Vorbereitung auf die mündl. Prüfung Englisch haben wir zudem früher immer eine English Tea Time abgehalten, einfach ein gemütliches Treffen am nachmittag, bei dem English only galt, um Selbstbewusstsein zu tanken.


    Lerntipp aus meiner Abi- und Examensphase.
    Nachdem ich aufgeschrieben hatte, was ich wissen muss, habe ich mir meine Notizen durchgesehen und thematisch dazu die Frage drunter geschrieben "kann ich das?", ich durfte sie erst mit "ja" beantworten, wenn ich einem Laien die Frage verständlich erklären konnte.
    Gegen die Nervsosität habe ich mir aufgeschrieben, wie die Fragen wohl formuliert sein könnten, dass ich sowas locker kann und das meine Lehrer mir alle nur Gutes wollen und ich mich auf deren Fairness verlassen kann.
    Ansonsten habe ich ganz viel mit den blödsinnigsten Karikaturen visualisiert, habe mir in Pädagogik z.B. Diddels gemalt mit den Merkmalen der Charaktertypen nach frag mich nicht mehr wem, also einen Rigididdel mit rigider Charakterstruktur...hat super geholfen uns lässt sich ohne weiteres auf Figurenkonstellationen/Charakterisierung etc. übertragen und sogar in Form einer konkreteren Mind Map darstellen - macht Spaß, nimmt den Ernst aus der Sache und prägt sich super ein.


    So, mehr fällt mir nicht ein gerade,
    Gruß, Juliet

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

  • Als Referendarin vergleiche ich das Abitraining jetzt mal mit dem Seminar: Bloß keine längere Pause! Nach einer längeren Pause ist es schwer, wieder reinzukommen. Ich würde auch maximal 45 Minuten ansetzen. Die schwereren Sachen zum Lernen an den Anfang (ist wohl auch logisch), die leichteren Sachen am Schluss. Im Seminar finde ich es angenehm, wenn wir zuerst Frontalunterricht machen und am Schluss Gruppenarbeit mit anschließender Diskussion, keine Ahnung, ob sich das für dein Trainig so auch umsetzen lässt und sinnvoll ist.

  • Wäre es eventuell sinnvoll, an den beiden angesetzten Tagen jeweils beide Gruppen zur Hälfte der Zeit arbeiten zu lassen?


    So nach dem Prinzip "besser öfter als lange"?


    Stunde um Stunde intensiv am selben Thema zu arbeiten, ist sehr schwer und wird von den Abiturienten wohl noch nicht so beherrscht. Sie ermüden dann schnell.


    Mein Sohn hatte eine sogenannte Intensiv-Woche in den Osterferien. Dort wurden ausschließlich die schriftlichen Prübungsfächer bearbeitet. Pro Fach täglich eine Doppelstunde.


    Bei der Zweiteilung könnten die Schüler in der Zeit, in der du dich der zweiten Gruppe widmest, dann auch noch miteinander arbeiten. Auf die Weise könnte man vielleicht das Zusammenarbeiten noch einmal verstärken.


    Ansonsten empfiehlt sich zum Austausch und zur Zusammenarbeit ICQ.


    Ein Gleichgewicht zwischen Alleine-Durchwursteln und Gemeinsam-Lernen zu finden, ist schwierig. Das dauert.


    Grüße Enja

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